Schlechte Lehre, schwere Prüfungen.

Als ETIT Student am KIT verbringt man den Tag damit, sich von unvorstellbar schlechten Vorlesungen frustrieren zu lassen oder die Vorlesung zu schwänzen. (Jedem Interessenten empfehle ich sich vorab sich Vorlesungen von Prof. R., und K. anzuschauen und sich ein eigenes Bild zu machen).
Dann hofft man in der Übung etwas zu verstehen. Meist kann man die Aufgaben danach ganz gut nach Schema F rechnen, aber Verständnis ist nicht da. Dieses Verständnis braucht man jedoch auch nicht um Prüfungen zu bestehen. Ganz im Gegenteil. Wenn man in Klausuren mit Verständnis an die Aufgaben herangeht, braucht das Zeit, die man nicht hat. Am besten funktioniert es leider, sich Altklausuren anzuschauen und genau die Aufgabentypen, die oft dran kommen bis zum Kotzen zu rechen. Am Ende besteht man zwar, aber kann das Wissen nicht anwenden geschweige denn irgendwas konstruieren. Das bedeutet theoretisches Studium für mich am KIT.

Zum Glück gibt es immerhin noch Praktika. Klingt erstmal toll, beim zweiten Hinschauen sieht man dann, dass lediglich im ersten Semester ein kleines Mikrocontrollerset ausgegeben wird (dass teils von Rüstungskonzernen gesponsert werden muss wtf?). Mit diesem Mikrocontroller soll man dann daheim am Schreibtisch z.b eine Solarzelle vermessen. Dies war in meinem ersten Semester vor Corona schon so. Ich finde das ziemlich traurig.

Natürlich gibt es auch gute Vorlesungen wie z.B Experimentalphysik von Prof S. oder auch lineare elektrische Netze von Prof D. Doch das Gesamtgefühl wird von den schlechten Vorlesungen zerstört

Die Onlineorganisation des KIT ist auch ohne Onlinevorlesungen schon ein einziger Witz. Jede Fakultät hat ihre eigene Website und jede Vorlesung strukturiert ihre ILIAS Seite unterschiedlich. Man ist nur am Suchen und meistens funktioniert es am besten einfach zu googeln.

Wer Spaß daran hat sich komplexe Lehrinhalte alleine oder mit Kommilitonen aus Büchern reinzupfeifen, ist mit dem KIT gut beraten.
Letztendlich sind die Profs fachlich denke ich schon auf einem sehr hohen Niveau doch ihr Fokus liegt nicht auf der Lehre. Das macht es den Studenten oft unnötig schwer.
Die Prüfungsstruktur kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Wo liegt der Sinn vier Aufgaben in eine Prüfung zu packen, wenn man in den zwei Stunden sowieso nur zwei schafft und man damit locker besteht? Bzw man besteht eigentlich knapp aber die Klausur wird krass nach oben korrigiert weil die Durchfallquoten so hoch sind.

Ich habe für mich beschlossen, dass Schema F rechnen nicht der Anspruch ist, den ich an ein Studium habe. Daher breche ich das Studium am KIT ab.
Die ganzen positiven Bewertungen hier kann ich nicht nachvollziehen. Mein Eindruck ist, dass viele ETIT Studenten ihr Ego damit pushen einen so schweren Studiengang zu studieren und ihnen der Erkenntnisgewinn ziemlich egal ist. Mit diesem Mindset macht das Studium vielleicht Spaß oder man ist kompletter Überflieger und rechnet extrem gerne.

Noch ein positiver Aspekt am Ende. Das Unisport Angebot ist zwar oft sehr schnell belegt dafür ist das Angebot sehr vielfältig und die Schwimmhalle auf dem Campus ist sehr günstig.