Nette Dozenten, katastrophale Organisation

Vorweg: Ich habe das Studium nach 2 Semestern abgebrochen und gewechselt.
Ich hoffe, dass ich trotzdem etwas hilfreiches über das Germanistik-Bachelor-Studium an der MLU in Halle sagen kann. Mein Bericht bezieht sich auf die Semester WS 11/12 und SS 12.

Am besten fange ich auch mit den negativen Punkten an.

- Die Platz- und Seminar-Situation:
Jedes Semester war ein Kampf, was die Plätze anging. Damit meine ich nicht nur die Sitzplätze in den Seminaren, die man teilweise schwer bekommen hat, weil die Räume viel zu klein für die Gruppen waren, sondern auch auch überhaupt einen Platz in einem Seminar zu bekommen.
Kurz vor Semesterstart baut sich jeder Student seinen Stundenplan zusammen und muss sich online bestimmte Veranstaltungen heraussuchen und sich dafür eintragen. Selbst wenn man schon ab der Uhrzeit, ab der die Veranstaltungen zum Eintragen online freigegeben waren, vor dem PC gewartet und sich schnell eingetragen hat, konnte es passieren, dass man trotzdem auf der Warteliste landete und keinen Platz in diesem Seminar und manchmal auch keinen Platz im ganzen Modul für jenes Semester bekam. Das ist vor allem dann schwierig, wenn diese Veranstaltungen nicht halbjährlich, sondern jährlich angeboten werden, sodass es passieren kann, dass man die Regelstudienzeit überschreitet.
Teilweise kam somit eben die ganze Studienplanung durcheinander und man hatte unvollständige Module, die nach dem offiziellen Zeitplan eigentlich schon abgeschlossen sein sollten.

Einzelne Veranstaltungen waren dann eben so voll, dass man sich in den kleinen Räumen völlig unwohl gefühlt hat, vor allem, wenn man einen leichten Hang zur Klaustrophobie hat. ;)

Ein weiterer negativer Punkt war die Bibliothek. Ich hatte das Gefühl, dass der Großteil der Bibliothek mit Altgermanistik und weniger mit literaturwissenschaftlichen Medien befüllt war. Oft hat man nicht das gefunden, was man thematisch brauchte. Und wenn man etwas gefunden hatte, durfte man nichts davon mit nach Hause nehmen.
Die Bibliothekarin war stets genervt und unfreundlich, wenn man ihre Hilfe brauchte.

Zu den positiven Punkten:
Im Allgemeinen ist die Germanistik in Halle sehr familiär. Man kennt schnell alle Gesichter aus seinem "Jahrgang" und auch die Zahl der Dozenten ist überschaubar und man läuft sich immer mal wieder über den Weg.

Die Dozenten waren größtenteils freundlich und erschienen mir kompetent, soweit ich das Beurteilen kann. Einige Dozenten haben es verstanden, selbst trockenere oder abstraktere Themen anschaulich und humorvoll zu vermitteln.