Tolles Fach mit katastrophaler Organisation

Schon im erstem Semester, wo doch noch alles ein leichter Einstieg sein sollte, war es mir unmöglich, mich an den Studienverlaufsplan zu halten. Das lag nicht an mir, sondern an einem Organisationsfehler der Universität. Das Modul Einführung in die Sprachwissenschaft war um ca. 300 Leute überbucht. Ca. die Hälfte der Leute, die das Modul hätte belegen MÜSSEN, kam also nicht rein, weil es einfach nicht genug Dozenten, Räume und somit nicht genügend Seminarplätze gab. Und wenn man als Bafög-Empfänger schon im ersten Semester von der Uni Steine in den Weg gelegt bekommt, ist das nicht der beste Start ins Studium.
Abgesehen davon ist das Deutschstudium sehr interessant, wenn man sich auch im Abi schon für Textanalysen begeistern konnte.
Vor allem Linguistik ist ein sehr interessantes Fachgebiet, mit dem man zu Schulzeiten noch nicht in Berührung kam. Hier lernt man zurrst etwas über die die Fachbereiche der Phonetik/Phonologie, Morphologie, Semantik und Pragmatik. Als Muttersprachler der Deutschen Sprache ist sprachliches Handeln oft instinktiv. Bspw. bei der Wahl der genusspezifischen Artikel. Doch wie erklärt man einem Deutschlerner, warum es DER Tisch und DER Stuhl, aber DIE Tür und DIE Garderobe ist? Solche Fragen beschäftigen uns dort unter anderem.
Für ÄdL (Ältere Deutsche Literatur) konnte ich mich zuerst nicht begeistern, doch die Dozenten im Seminar haben sich viel Mühe gegeben, es so schmachhaft wie möglich zu gestalten. Zuerst lernt man dort, das Mitterhochdeutsche ins Neuhochdeutsche zu übersetzen, wofür man sogar ein Wörterbuch braucht! In meinem jetzigen Seminar vergleichen wir deutsche und arabische literatische Orte der Vormoderne miteinander und schauen uns dort spezifisch die biblischen und koranischen Stellen der Beschreibungen von Paradies und Hölle an. Sehr interessant und aufschlussreich!