Chemie studieren in Recklinghausen

Ich studiere momentan Chemie im 2. Semester an der Westfälischen Hochschule in Recklinghausen. Wer am überlegen ist Chemie zu studieren, sollte sich im Klaren darüber sein, dass es nicht einfach werden wird. Doch mit viel Fleiß und Durchhaltevermögen klappt das schon. Was ich vorab sagen muss: Studenten mit Ausbildung sind aufjedenfall im Vorteil. Ich gehör zu denen die keine Ausbildung gemacht haben und die vorher auch kein Chemie im Abitur gehabt haben. Somit war es eine mutige Entscheidung, aber bisher klappt alles. Die Lehrveranstaltungen werden von kompetenten (was den Inhalt angeht) Dozenten gehalten. Es werden auch Termine außerhalb des Stundenplans angeboten, was ich kurz vor den Klausuren besonders hilfreich finde. Zu den Klausuren muss man sagen, dass es im 2. Semester eine Hürde zu überbrücken gibt in dem man alle chemischen Klausuren vorher bestehen muss, um am Praktikum im 3. Semester teilnehmen zu können. Um an diesen Praktika (Labortage) teilnehmen zu können muss man jede Woche einen dazugehörigen Test schreiben und diesen dann auch bestehen. Diese darf man dann noch alle einmal nachschreiben und falls es da maximal 2mal immer noch nicht gereicht hat, hat man noch nen dritten Versuch. Verhaut man den auch noch kann man sich im Prinzip das Modul Praktikum abschminken. Also bleibt man immer am Ball, was das Lernen angeht. Zu den Praktika muss man dann auch noch die Protokolle verfassen und bestehen. Hat man diese 3 Sachen geschafft (Test, Praktika, Protokoll) hat man das Modul sicher in der Tasche. Was das Thema Pflicht Veranstaltungen angeht: Dann wenn Test geschrieben wird, Praktika. Jedoch empfiehlt es sich immer da zu sein, weil nicht jeder Dozent alles online stellt und man auch sonst viele Inhalte verpassen würde. Die Labore sind meiner Meinung nach gut ausgestattet und relativ neu. Auch die Bibliothek ist für diese relativ kleine Hochschule gut ausgestattet. Man hört ja immer viel von dem Essen einer Mensa, doch bei uns find ich das Essen wirklich schmackhaft und günstig! Was die Organisation angeht: Nicht schlecht aber verbesserungswürdig. Manchmal erfährt man nur durch einzelnen Komillitonen, dass die Veranstaltung wann anders stattfindet und zum Teil sind die Lehrinhalte der verschiedenen Profs nicht immer auf der selben Linie. Somit kann es vorkommen dass man einen Test über organische Chemie schreibt, aber den Inhalt in den Vorlesungen noch nicht so hatte. Dafür gibt es ja auch die Seminare die speziell dem Inhalt der Tests entsprechen. Das einzige was ich wirklich bemängeln muss ist das Campusleben. Denn: es gibt keins. Aber das muss einem bewusst sein, wenn man in einer Stadt studiert, die sagen wir mal 2% Studentendichte aufweist. Es werden zwar mal 1-2 Sachen im Semester angeboten, diese werden aber von meinen Komillitonen selten aufgenommen. Also wer das Studentenleben nur mit Partys verbindet, ist hier definitiv falsch und geht leer aus. Zumindest im Chemie Studiengang. Was noch wirklich sehr gut ist, ist die niedrige Studentenanzahl. Angefangen haben so um die 55 jetzt sind wir so um die 30 und die sehr aktiv (Modul und Klausur bestanden) sind so um die 20-15. Allerdings kann dadurch eine gute Lernatmosphäre gewährleistet werden und erinnert an Schulatmosphäre. Auch die Räume sind meistens so wie in der Schule mit 2er Tischen aufgebaut. Es gibt auch Hörsäle die klassisch aufgebaut sind. Diese sind meistens jedoch den Wirtschaftsstudenten vorbehalten, bedingt durch die Anzahl. Es gibt also genug Plätze im Studiengang Chemie :)

Wer überlegt Chemie an einer Hochschule zu studieren sollte dies aufjedenfall hier tun. Es ist aufjedenfall nicht einfach, aber dafür lohnt es sich am Ende umso mehr :)