Zwischen Mikroskop und Lernwahnsinn

Wenn du das hier liest bist du wahrscheinlich gerade auf der Suche nach einem möglichst detailliertem Bericht über den Studienalltag eines Biologie-Studenten, wie ich es vor einem Jahr war. Deswegen hier mal ein kleiner Einblick in mein Uni-Leben:
Alles beginnt mit der legendären "Orientierungs-Einheit" (OE), also einer Einführungs-Veranstaltung für Erstsemester, die man unter keinen Umständen verpassen sollte: Ein von der Bio-Fachschaft auf die Beine gestelltes Tutoriums-Programm führt dich durch das erste Semester, in dem natürlich alles noch sehr neu ist. Neben Führungen durch das Bio-Gebäude und über das Unigelände, lernt man auch die wunderschöne Stadt Köln näher kennen und knüpft mit anderen Studierenden Kontakt. Wöchentlich finden Tutoriums-Treffen statt, die als Infoveranstaltung und spätere Feiergelegenheit fungieren. Auch die Erstsemester-Fahrten nach Ahrdorf sollte man auf keinen Fall versäumen. Nun aber zum eigentlichen Teil:
Das Studium ist sehr gut strukturiert, die einzelnen Module bauen aufeinander auf und decken große Felder der Biologie ab. Neben den Vorlesungen, zu denen alle Folien hochgeladen werden, gibt es zu jedem Bio-Modul auch obligatorische Laborkurse, in denen der Stoff praktisch aufgearbeitet wird. Für die Vorbereitung auf die Klausur gibt es Antestate, die vor dem Laborkurs durchgeführt werden, und teilweise zusätzlich Pflicht-Übungen, in denen der Stoff nochmal theoretisch nachgearbeitet wird. Die Labore der Uni Köln sind unglaublich gut ausgestattet, weder Mikroskope noch Binokulare müssen mit Sitznachbarn geteilt werden. Die Dozenten sind alle fachlich kompetent, didaktisch allerdings der eine mehr als der andere. Sehr ans Herz legen möchte ich dir die Fachtutorien, in denen nochmal alles bis ins kleinste Detail aufgeschlüsselt wird, und die unglaublich gut auf die Klausur vorbereiten.
Wer allerdings denkt, man könnte sich mal eben Party-feiernd und ohne viel Lernen durchs Studium mogeln ist hier definitiv falsch. Die Klausuren werden direkt ans Ende der Vorlesungszeit gelegt, sodass zwischen Lehrveranstaltungen und Klausuren nicht wirklich viel Zeit fürs Lernen bleibt, doch aus dem Vorsatz immer "am Ball" zu bleiben wird ja bekanntlich auch nichts, wodurch es am Ende des Semesters immer unglaublich stressig wird, und man sich in den A*sch beißen könnte, dass man den ganzen Stoff nicht schon vorher aufgearbeitet und zusammengefasst hat. Doch wenn das Interesse da ist, nimmt man sowas gerne auf sich, wobei man sagen muss, dass der Ruf der Uni Köln auch bzgl. Biologie ein sehr guter ist.
Ansonsten ist die restliche Universität empfehlenswert, die Mensa ist gut, das Sportangebot ebenfalls.