Ein Studium mit vielen Möglichkeiten.

Zuerst ist es wichtig zu sagen, dass obwohl wir Sozialpädagogik mit Lehramtsoption studieren ein Anerkennungsjahr in einem sozialpädagogischen Bereich gemacht werden kann und wir damit dann offizielle Sozialpädagog*innen sind. Gleichzeitig bildet der Bachelor für den weiterführenden Studiengang aus, um an eine Berufsschule zu gehen und zu lehren. Leider ist es hier so, dass anders als die Grund-, Haupt-, Realschul-Studierenden, im Bachelor nur ein 5-wöchiges Praktikum in einer Berufsschule vorgesehen ist, welches auch noch in der vorlesungsfreien Zeit abgeleistet werden muss. Die Organisation hat dafür im dritten Semester einige Prüfungsleistungen in das vierte Semester verschoben, sodass es möglich ist nicht komplett unter zu gehen. Trotzdem ist es eine Belastung, die gerade wenn man nebenbei Arbeitet, eine Herausforderung für viele Studierende ist.
Ein weiterer unschöner Faktor ist, dass die Uni gerade eine Änderung der RPO abgestimmt hat, welche zum Nachteil der Studierenden gehen. So gibt es nun Vorlesungen mit reiner Hausarbeitsprüfungsleistung, die eine Präsenzpflicht besitzen. Zudem wurden Zweittermine für Klausuren abgeschafft, sodass alle Studierenden an den ersten Terminen teilnehmen müssen und man sich die Klausurenphase nicht mehr gut aufsplitten kann, weil man bspw. drei Klausuren in einer Woche hintereinander schreiben würde. Wir haben viel demonstriert und die Fachschaften und der AStA haben viel gekämpft, aber es wurde letztendlich ohne Änderung unserer Kritik umgesetzt. Somit hat die Leuphana ihre RPO ein weiteres Mal an die Interessen der Lehrenden angepasst und das Format Studium weiter verschult.
Diese Info soll nicht den tollen Inhalt und die wahnsinnigen Dozent*innen und Professor*innen schlecht reden. Denn das Studium ist wirklich gut und macht viel Spaß. Vor allem da es nur zwei Didaktik Module im Bachelor gibt und es sich eher wie ein reines Sozialpädagogik Studium anfühlt. Das hat mir als vorher ausgebildeter Erzieher nochmal Inhalte der Ausbildung vertieft oder ganz neue Perspektiven ermöglicht.

Abschließend lässt sich sagen, dass der Studiengang viele Möglichkeiten bietet, vor allem gut, wenn man sich noch unsicher ist ob man in die Lehre will oder später in einem sozialpädagogischen Feld arbeiten möchte. Die Änderung der RPO wird zu einer weiteren Verschulung führen, was spätere Jahrgänge betreffen wird und erheblichen Einfluss auf eine angemessene Arbeitsaufteilung haben wird, vor allem für alle die nebenbei Arbeiten müssen oder sonstige Verpflichtungen haben.
Dennoch sind die Inhalte interessant und breit gefächert, sodass ein sehr guter Einblick in die sozialpädagogische Tätigkeiten gegeben wird und tolle Dozierenden diese enthusiastisch vermitteln.

Also viel Spaß an der Leuphana! :)