8-Semester-Kollaps-Bachelor

Ich studiere Architektur B.o.A. und bin relativ zufrieden mit meinem Studium.

Allerdings habe ich mir das Studentenleben etwas entspannter vorgestellt. Unsere Prüfungen sind keine Klausuren wie bei den meisten Studiengängen, denn wir haben in jedem Modul eine Abgabe - eine Art "Hausarbeit" - in Form von Mappen mit zahlreichen Plänen oder Zeichnungen und Entwürfen an denen wir ob in Gruppen- oder Einzelarbeit so viele Tage und noch mehr Nächte arbeiten bis diese perfekt sind und müssen dann hoffen, dass der Professor gute Laune hat, wenn er unsere Mappe korrigiert/überprüft, damit für stunden-/tagelange Arbeit oftmals ohne Schlaf oder Nahrung zu sich zu nehmen oder überhaupt mal an duschen zu denken auch eine gute Note rausspringt.

Wenn dann die Mappe vollständig ist und abgegeben wird, darf man nach 30 Stunden Schlafmangel das Projekt und seinen Entwurf vorstellen und die Kunst hierbei ist, währenddessen einen Kollaps und/oder Halluzinationen zu vermeiden.

Und obwohl ich jedes Semester so einen Stress habe, schaffe ich es nicht alle Prüfungen zu machen und habe schon einige verschieben oder aufgrund von Nervenzusammenbrüchen abbrechen müssen. Somit habe ich insgesamt schon 6 Semester studiert und hänge nun für den Bachelor noch 2 weitere Semester dran, da ich nicht einfach irgendwelche Noten haben möchte sondern gute bis sehr gute Noten.

Im 4. Semester bekommt man dann erzählt, dass man ohne einen Master of Arts keinen anständigen Job findet und nicht so leicht in die Architektenkammer aufgenommen wird.

Nach dem Master muss man noch zwei Jahre Berufserfahrung sowie 80 Seminarstunden á 45 Minuten nachweisen und darf DANN, wenn man den Masterstudiengang im Bereich Architektur - NICHT Innenarchitektur - gewählt hat, in die Architektenkammer! Die Seminarstunden muss man natürlich selbst bezahlen, denn das Studium ist ja an sich nicht schon teuer genug.

Ansonsten bin ich echt zufrieden. Total.




Nicht.