Erstis aufgepasst – So rockst Du den Studienstart trotz Corona

Sophia Büttner

Neue Stadt, neue Leute, neuer Lebensabschnitt – als wäre ein Studienstart nicht schon kompliziert und aufregend genug, kommt Dir jetzt auch noch Corona in die Quere. Wahrscheinlich herrscht in Deinem Kopf gerade Chaos und Du hast unzählige Fragen. Wie wird das neue Semester ablaufen? Finden auch Präsenzveranstaltungen statt? Wie kann ich Freunde finden? Wir lassen Dich mit Deinen Sorgen nicht allein und bahnen uns gemeinsam mit Dir einen Weg durch den Hochschuldschungel.

Eine Sache können wir Dir schon vorab versprechen: Egal ob Du gerade Dein neues Studium als Ersti beginnst oder als alter Hase in Dein letztes Semester startest – alle sitzen im gleichen Boot und für jeden ist die Situation neu und ungewohnt.

Let’s get digital! Auf ins digitale Semester

Die Neuigkeiten, was das Wintersemester 2020/21 angeht, überschlagen sich förmlich. Der Semesterbeginn wurde bereits auf November 2020 verschoben und leider finden auch die Lehrveranstaltungen aufgrund der Corona-Pandemie nicht regulär statt. Deswegen erfolgt ein Großteil Deiner Vorlesungen und Unterrichtseinheiten in Form von digitalen Lernangeboten, welche Deine Dozierenden je nach Studiengang und Thema mit vertretbaren Präsenzveranstaltungen kombinieren.

Studentin nimmt mit ihrem Laptop an einem Webinar teil

Die digitalen Lehrveranstaltungen verfolgst Du entweder per Livestream oder als aufgezeichnetes Video, welches Du auf der Website Deiner Hochschule oder Universität abrufst. Die Präsenzveranstaltungen finden, je nach den geltenden Regeln des Bundeslandes, nur mit einer bestimmten Anzahl an Teilnehmenden, mit Maskenpflicht und genügend Abstand der Studierenden untereinander statt.

Das Positive an der Online-Lehre: Du kannst Dir die aufgezeichneten Vorlesungen beliebig oft anhören und in Ruhe mitschreiben. Gerade am Anfang Deines Studiums fällt es Dir vielleicht schwer, in der kurzen Zeit alles Wichtige zu notieren.

Aber keine Sorge, Du wirst mit Deinen Fragen nicht alleine gelassen, auch wenn Du gar nicht oder nur selten an der Hochschule oder Uni bist. Du hast jederzeit die Möglichkeit, auf digitalem Wege mit Deinen Dozierenden in Kontakt zu treten, um Fragen loszuwerden, zum Beispiel über E-Mail. In vielen Studiengängen gibt es (Online-)Tutorien, in denen ein Tutor in kleinen Gruppen Unklarheiten beseitigt und gemeinsam mit euch besonders wichtige Themen noch einmal vertieft und erläutert.

Wie lerne ich die Spielregeln kennen – Orientierungswoche ja, nein, vielleicht?

Dein Studium ist wie ein Spiel und Du musst zunächst die Spielregeln kennenlernen, um erfolgreich zu sein. Jetzt ziehst Du für Dein Studium in eine neue Stadt und hast Bedenken, dass Du aufgrund des Online-Semesters nicht richtig in dieses Spiel startest, weil Du die Regeln nicht gut genug kennst?

Das ist mehr als verständlich, aber wir können Dich beruhigen: Auch wenn dieses Jahr die meisten üblichen Orientierungswochen nicht vor Ort an der Hochschule stattfinden, lassen Dich die Bildungsinstitutionen nicht im Stich und haben sich Corona-freundliche Alternativen überlegt, damit Du reibungslos in Dein Studium startest.

Egal ob eine virtuelle Campus-Führung, digitale Workshops zur Einführung in die Lernplattformen oder Online-Events zum Kennenlernen Deiner Kommilitonen – diese Angebote erleichtern Dir den Semesterstart. Informiere Dich hierzu auf Deiner Studiengangsseite, um zu checken, ob und wann Einführungsveranstaltungen für Deinen Studiengang stattfinden. Volle Kraft voraus und lasset die Spiele beginnen!

Harry Potter Quidditch

Halte außerdem die Augen offen nach Ersti-Gruppen für Deinen Studiengang auf Facebook. In diesen Gruppen hast Du die Option, Dich mit anderen Studienanfängern auszutauschen und vielleicht entstehen dadurch ja auch private Verabredungen, um Freundschaften zu knüpfen.

Ist das prüfungsrelevant?– Leistungsnachweise im Digital Semester

,,Sie sollen verstehen und nicht auswendig lernen” – diesen Satz wirst Du während Deines Studiums wahrscheinlich sehr oft hören, nur um dann in der Klausur Fragen zu finden wie: ,,Nennen Sie 10 Merkmale...”. Damit sind wir auch schon beim Thema, das bei vielen Studis bereits zu Beginn des Semesters für Schweißausbrüche sorgt: die Klausuren und Prüfungen.

Dieses Semester legst Du diese online oder vor Ort an der Hochschule beziehungsweise der Universität ab. Bei den meisten Präsenz-Klausuren musst Du bis zu Deinem Prüfungsplatz eine Maske tragen, darfst diese aber während des Tests abnehmen. Alternativ verlangen einige Dozierende statt einer Klausur das Einreichen einer Hausarbeit oder eines Projektes.

Simpsons Prüfung

Gestern Chili con Carne, heute Spaghetti mit feuriger Bolognese Sauce – Essen in der Mensa

Zum Mittagessen in die Mensa – für viele Studierende ein festes Ritual. Mit den Freunden quatschen und sich über den neusten Klatsch und Tratsch austauschen – leider ist das in diesem Semester in den heiligen Hallen der Mensa nur eingeschränkt möglich. Aber keine Angst, das Semester ist nicht komplett verloren, denn auch wenn manche Mensen und Cafeterien komplett geschlossen bleiben, haben andere wenigstens einen kleineren Speiseplan und Du musst nicht komplett auf die Mensa verzichten.

Winnie Puuh

Ein cooles Konzept ist der To-Go-Service, den einige Mensen und Cafeterien Dir anbieten. Dabei bestellst und zahlst Du Dein Mittagessen oder Deinen Kaffee online und holst Deine Bestellung dann einfach ab. Gerade in großen Städten wie Köln, Berlin, Hamburg oder München stehen Deine Chancen gut, dass zumindest ein paar Mensen oder Cafeterien geöffnet haben. Informiere Dich dafür bei der Mensa Deiner Hochschule.

Books turn Muggles into Wizards – haben die Bibliotheken geöffnet?

Wer denkt, dass in den Hochschulbibliotheken gähnende Leere herrscht, der irrt sich. Die meisten Hochschulbibliotheken haben mit eingeschränktem Betrieb für Dich geöffnet. Gegähnt wird da zwar trotzdem, denn es gibt sicherlich spannendere Orte als die Bib. Aber immerhin darfst Du mit Mund-Nasenschutz durch die Bücherregale stöbern und Dir den ein oder anderen Schmöker für Dein Studium ausleihen.

Bibliothek

Wer kennt es nicht: Du radelst zur Bib, um dort produktiv zu arbeiten und zu lernen. Völlig abgekämpft läufst Du durch die Gänge, nur um festzustellen, dass kein Platz mehr an den Schreibtischen frei ist oder Du lange suchen musst, bis Du einen freien Platz findest. Alles Zeit, die Du anderweitig investieren könntest.

Dieses Problem wirst Du in vielen Hochschulbibliotheken dank eines Buchungssystems nicht mehr haben. Denn hierdurch hast Du die Möglichkeit, Dir vorher einen Platz zu reservieren und falls ohnehin keiner mehr frei ist, sparst Du Dir einfach den unnötigen Fahrtweg. Dadurch regulieren die Bibliotheken die Besucherzahlen und Du kannst die Zeit für Produktiveres nutzen. Viele Dozierende stellen Dir außerdem zusätzliches Lernmaterial zur Verfügung, damit Du den Lernstoff vertiefen und üben kannst.

Home, sweet home! Aber wie finde ich eigentlich eine Studentenbude?

Du bist noch auf der Suche nach einer Studentenbude oder einer WG? Eine Wohnung oder WG zu finden ist nicht nur in Zeiten von Corona schwierig. Die Nachfrage ist gerade in den Metropolen oder beliebten Studentenstädten hoch und der Wohnraum entsprechend knapp. Dennoch findet jeder früher oder später eine passende Bleibe. Die Besichtigungen finden oft online statt, um die Möglichkeit einer Ansteckung auszuschließen. Wichtig ist, dass Du direkt zur Besichtigung eine Elternbürgschaft mitbringst oder Deine Eltern im Schlepptau hast, damit die Vermieter sicher gehen können, dass für die Miete gesorgt ist.

Vor allem in kleineren Studentenstädten hast Du gute Chancen auf einen Wohnheimplatz, da dieses Semester weniger Studis für ein Auslandssemester nach Deutschland kommen und die dafür vorgesehenen Zimmer deshalb leerstehen. Halte auch nach Zwischenmieten Ausschau, das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Du zu Semesterbeginn in eine Wohnung ziehst. Vor Ort kannst Du Deine Suche nach einem WG Zimmer oder einer Wohnung dann in Ruhe fortsetzen.

Disco Disco Ersti-Party?

Bestimmt träumst auch Du davon: Fürs Studium in eine boomende Metropole ziehen, durchzechte Partynächte erleben und die Freiheit weg von zu Hause genießen. Leider platzt dieser Traum für viele Studis dieses Jahr wie ein Luftballon. Die Ersti-Partys fallen in diesem Semester aus. Sehr schade, das stimmt.

Party is over

Aber vielleicht hast Du Glück und es kommen ein paar Ersti-Kneipentouren zustande. Je nach Auflagen Deines Bundeslandes besteht die Möglichkeit, dass Du anstatt durch die Clubs zu ziehen, ein paar Kneipen mit Deinen Kommilitonen unsicher machst. Das hat zumindest einen Vorteil: Das Geld, das Du in die Eintrittskarten der Ersti-Partys investiert hättest, kannst Du jetzt für das ein oder andere Bier nutzen, denn der Eintritt in Kneipen ist in der Regel kostenlos. Das klingt doch nach einer ganz guten Alternative, oder?

Money, Money, Money – welcher Nebenjob kommt aktuell in Frage?

Du möchtest Dir neben dem Studium ein Taschengeld verdienen? Das ist eine gute Idee, denn mit einem Neben- oder Werkstudentenjob in diesen Zeiten schlägst Du zwei Fliegen mit einer Klappe: Du verdienst Geld und entkommst gleichzeitig dem Corona-Lagerkoller. Während einige Unternehmen und Branchen sich mit dem Einstellen neuer Mitarbeiter eher zurückhalten, suchen andere, wie zum Beispiel Logistikunternehmen, händeringend nach Werkstudenten und Hilfskräften, die mit anpacken und den anderen Kollegen unter die Arme greifen.

Wie wäre es zum Beispiel mit einem Nebenjob im Supermarkt? Auch wenn sich die Lage im Supermarkt und im Einzelhandel wieder größtenteils entspannt hat, vergeben diese trotzdem weiterhin viele Jobs, um die Versorgung aufrechtzuerhalten. Regale ein- und aufräumen sowie an der Kasse mithelfen gehören hier zu Deinen Aufgaben.

Auch im Lieferservice bieten sich Dir gute Chancen, einen Nebenjob zu ergattern. Die meisten Restaurants haben zwar wieder geöffnet, bieten aber trotzdem häufig einen Lieferservice an, um weitere Einnahmen zu erzielen. Hier hast Du den Vorteil, dass Du zusätzlich zu Deinem Lohn die Chance auf Trinkgeld bekommst.

Fragen, Sorgen, Zweifel? Die Beratungsstellen sind für Dich da

Trotz Corona sind die Beratungsstellen der Hochschulen und Universitäten für Dich da und Du kannst diese mit Fragen löchern. Zu bestimmten Zeiten in der Woche hast Du die Möglichkeit, Dich über alle Themen rund um Dein Studium zu informieren und beraten zu lassen. Je nach Bildungseinrichtung finden die Beratungstermine entweder vor Ort oder über Zoom beziehungsweise Telefon statt. Darüber hinaus kannst Du jederzeit eine E-Mail mit Deinem Anliegen an die Beratungsstelle schreiben.

Alternativ empfehlen wir Dir, die Fachschaft Deines Studiengangs zu kontaktieren, falls Dir der Durchblick schwerfällt. Diese besteht aus Studis Deines Fachbereichs aus höheren Semestern, die sich bestens auskennen und Dir unter die Arme greifen, wenn Du Hilfe benötigst.

Zu guter Letzt wünschen wir Dir einen super Start ins neue Semester und sind uns sicher, dass Du dieses trotz der Ausnahmesituation gut meistern wirst.

Viel Erfolg

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