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Masse statt Klasse

Wirtschaftsingenieurwesen/Elektrotechnik (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    1.0
  • Lehrveranstaltungen
    1.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    1.0
  • Gesamtbewertung
    1.2
Leider hat diese Universität in allen Belangen versagt.
In kürze habe ich meinen Abschluss und folgend ist die Schilderung der Studienbedingungen die ich durchlebt habe.
Vorweg, ich bin mit dem Endergebnis durchaus unzufrieden.

Das große Dogma dieser Universität ist Masse statt Klasse. Das heißt es werden möglichst viele Studenten an die Uni geholt, und möglichst viel ausgesiebt. Eine große Gesamtauslastung scheint das Ziel zu sein. Böse Zungen würden behaupten, damit die Studiengelder abkassiert werden können und für diverse Projekte von Professoren zur Verfügung stehen.
Leider hat das auch starke Auswirkung auf die Lehrveranstaltung und die vermittelten Inhalte. Denn wenn nicht mehr ausgebildet werden muss, muss auch kein Aufwand in die Qualität gesteckt werden. Das schafft Freiraum für den Präsidenten um Medienwirksam nach neuen Plätzen für Fahrradständer zu suchen.
Dann kämpft man mit generationsalten Skripten die Fehlerbehaftet sind und nie korrigiert werden und Professoren denen man anmerkt, dass sie kein Bock auf die Lehre haben. Die besten Professoren waren jene, die sich dem bewusst waren und entsprechend ihre Klausur gestellt haben, nicht einfach, sondern der Qualität der Veranstaltung entsprechend. Schlimm wird es nur dann, wenn man auf Professoren trifft die total verblendet von ihrem eigenem Ego sind. Das waren ca. 30-40 %. Deren Ziel ist es möglichst viele Studenten in deren schlechte Lehrveranstaltung zu kriegen. Das heißt miese Skripte, kaum Übungsmaterialien, und bei unterbesetzung ggf. eine äußerst schwierige Klausur deren Inhalt auch stellenweise von der Vorlesung abweichen kann (ist nur einmal vorgekommen).
Geschätzt waren es nur 20% der Professoren deren Lehre ich weiterempfehlen würde. Die Assistenten sind zum Glück fast alle sehr gut und verständnisvoll, bis auf ein paar Ausnahmen, aber die gibt ja immer in beiden Richtungen.
Bestärkt wird dies meiner Meinung nach durch die Hochschulpolitik. Da kommen im nächsten Jahr auf einmal 1000 mehr Studierende, jedes Jahr ein neuer Rekord. Die Massen gibt es ja. Nur die Qualität und Austattung wird nicht entsprechend angehoben. Da wünschte ich mir manchmal stärkere Zulassungsbeschränkungen. Die Ausrede ist dann der doppelte Abiturjahrgang. Wenn es nicht "faule" Studierende gäbe die nicht mehr zu den Vorlesungen gehen müsste ich wahrscheinlich das ganze Semester über in kleinen Räumen auf dem Boden hocken. Gegen Ende relativiert es sich weil in den Spezialisierungen die Anzahl der Studierenden kleiner wird.
Ein großes Plus ist die Fakultät von der ich manchmal den Eindruck habe, als würde sie Schadensbegrenzung betreiben. So unverschämt nett können die sein, dass ich mich manchmal schämen muss mit bestimmten Sachen überhaupt durchgekommen zu sein. Es gab nur einmal einen Fauxpas der bis heute Anhält. Eine Veranstaltung liegt Zeitlich ungünstig, komplett quer zu allen anderen. Auf Anfrage beim Professor wurde mir gesagt, dass die Studienkoordination das vorgib, ihm wäre das egal. Diese hat mich dann zum Professor geschickt, da scheinbar das auf seine Rückmeldung hin geschieht. Danach habe ich mit einer Wand geredet, diese war weiß.
Am Ende des Studiums habe ich Null Fähigkeiten die mich in irgendeiner Weise qualifizieren. Jede Ausbildung ist dem über. Ich habe mit den Materialien anderer Unis während meines Studiums mehr gelernt als das, was hier geboten wurden.

Ebendso wichtig wie die Lehrveranstaltung sind die studentischen Grämien. Diese kann man leider in die Tonne treten. Ich war ein paar mal bei den Versammlungen und habe einen Freund begleitet, der dort recht aktiv war / sein wollte und mich dazu bewegen wollte auch aktiv zu werden. Am Ende haben wir beide es aufgegeben. Die Menschen dort sind durchaus freundlich und nett, aber die Kompetenzen sind oft nicht ersichtlich. Das größte Stück das ich erlebt habe war die Frage nach der Finanzierung des Sportangebots. Eine Pauschalgebühr aus den Studienbeiträgen wurde abgelehnt und es wurde ein Beitrag erhoben für Studierende, die das Angebot nutzen. Soweit so gut. Mit den Geld wurden dann allerdings Türsteher angestellt, richtige große Brecher, die kontrollierten wer an den Kursen teilnimmt (nach der erforderlichen Onlineanmeldung). Wenn ich beide Augen zudrücke ist eine Form der Kontrolle durchaus sinnvoll gegen überfüllte Kurse. Was folgte war, dass einige Kurse 10 Minuten später anfingen oder Teilnehmer einfach durch die Hintertür reingelassen wurden weil die Betreuungskapazitäten nicht beachtet wurden.

Im großen und ganzen kann ich die Uni nicht weiterempfehlen. Wenn ich nochmal ein Studium machen müsste gäbe es kein Grund es nicht bei einer anderen Uni zu versuchen. Ich hörte zwar, dass in kleineren Studiengängen die Situation besser ist, persönlich würde das aber nicht riskieren.
  • Die Mensaangestellten waren unglaublich nett
  • Das Studium

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.1
Laura , 13.02.2024 - Wirtschaftsingenieurwesen/Elektrotechnik (B.Sc.)
4.4
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2.9
Julius , 24.10.2023 - Wirtschaftsingenieurwesen/Elektrotechnik (B.Sc.)
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Benjamin , 22.09.2023 - Wirtschaftsingenieurwesen/Elektrotechnik (B.Sc.)
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3.1
Muhammed , 16.12.2020 - Wirtschaftsingenieurwesen/Elektrotechnik (B.Sc.)

Über K

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: keine Angabe
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Braunschweig
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 29.01.2015
  • Veröffentlicht am: 29.01.2015