Ein ausführliches Review

Verfahrenstechnik (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    4.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Digitales Studieren
    4.0
  • Gesamtbewertung
    3.4
• Ist das Studium in Mindeststudienzeit schaffbar?
Meiner Meinung nach: Ja! Ich selbst habe das Studium in 6 Semestern abgeschlossen und dabei ca. 3 Semester nebenbei facheinschlägig gearbeitet (Teilzeit). Mir hat dabei sicherlich geholfen, dass ich zuvor an einer HTL maturiert habe. ABER: Ich bin kein kognitiver Überflieger, viele meiner Kollegen sind wesentlich schlauer als ich und haben trotzdem einen schlechteren Studienfortschritt. Die wichtigste Eigenschaft, um dieses Studium möglichst in der vorgesehenen Zeit abzuschließen, ist ein gutes Zeitmanagement: Man sollte das Curriculum sehr gut kennen, man sollte wissen, welche LVAs die größten Stolpersteine werden können und man sollte dementsprechend sein gesamtes Studium planen. Übungen werden oft nur einmal im Jahr angeboten, also sollte man sich während des Semesters auf diese konzentrieren. Vorlesungsprüfungen sollte man sich für die Ferien aufheben. Auch die Bachelorarbeit ist perfekt für die Sommerferien, das entlastet einen sehr im letzten Studienjahr.
• Welche Lehrveranstaltungen sind die größten Stolpersteine?
Das ist von Student zu Student natürlich anders, aber die meisten sind sich einig. Anorganische Technologien und Mechanik 1 sind die schwierigsten Prüfungen. Unterschätzen sollte man aber auch nicht Grundlagen der Thermodynamik, Grundlagen der Strömungsmechanik, Organische Chemie und Physik. Besonders großer Aufwand sind auch die LVAs Prozessmesstechnik und Werkstoffkunde metallischer Werkstoffe.
• Wie sind die Studieninhalte?
Ich finde Verfahrenstechnik super spannend. Leider kann man sich nicht bzw. kaum in spezifische Disziplinen der VT vertiefen. Stattdessen muss man sich viel zu sehr mit allgemeinen ingenieurwissenschaftlichen Grundlagen. Auch Praxisnähe oder ein gutes Betreuungsverhältnis fehlen. Was mich besonders schockiert hat, ist das Fehlen von betriebswirtschaftlichen LVAs im Studium (sollte neben der Verfahrenstechnik selbst eigentlich das wichtigste sein). Das heißt, die Motivation zum Studium muss von einem selbst kommen, man darf sich hier nicht auf die Lehrenden verlassen. Es ist daher empfehlenswert Praktikas/Nebenjobs in der Industrie zu machen. Generell sollte man sich nicht allzu sehr auf die TU Wien verlassen und man sollte immer im Kopf behalten, dass diese Uni weit weg von Exzellenz ist und irgendwo im europäischen Mittelmaß herumgurkt (das große Ego von TU-Professoren und TU-Studenten habe ich deswegen nie verstanden).
• Wie ist die Organisation im Studium bzw. die Studierbarkeit?
Die wenigsten, die ich kenne, schaffen es so zu studieren, wie es das Curriculum vorsieht. Zum Glück gibt es Abseits der STEOP keine Einschränkungen zur Reihenfolge, in der die LVAs abgelegt werden (anders als beim MB-Studium). Auch inhaltlich gibt es da oft wenig Hürden (z.B. kann man Mechanik 2 vor Mechanik 1 abschließen). Das hilft einem sehr weiter, was das Zeitmanagement angeht. Außerdem sind Wartezeiten für Prüfungen, Anmeldungen zu Labor- oder Rechenübungen kein Problem (anders als beim TCH-Studium). Problematisch ist da schon, dass die VT-Studierenden von den meisten Fakultäten sehr stiefmütterlich behandelt werden. Die meisten LVAs sind für MB oder TCH ausCharakgelegt und als VT-Student belegt man diese mehr oder weniger nur mit. Das erhöht den Aufwand für die Verfahrenstechniker oft unnötig und der „familiäre ter“, mit dem das Studium beworben wird, geht auch etwas verloren. Seitens des VT-Instituts bekommt auch recht wenig Rückendeckung. Es ist allseits bekannt, dass die Studiendekanin meist nicht auf Mails antwortet. Die übrigen Bachelor-LVAs vom VT-Institut sind oft recht lieblos gestaltet. Allgemein antworten die Professoren eher langsam auf Mails (wenn überhaupt), brauchen oft über 4 Wochen zur Korrektur von Prüfungen und nehmen einen als Studenten nicht sonderlich ernst. Man merkt, dass viele Professoren lieber an ihrer Forschung arbeiten, als sich mit der Lehre zu beschäftigen. Das ist aber ein allgemeines Problem an den Universitäten und kein Grund, sich gegen das Studium zu entscheiden.
• Wie ist das Studentenleben?
Es herrscht ein großer Zusammenhalt zwischen den Studenten und auf zwischenmenschlicher Ebene macht man selten schlechte Erfahrungen. Dabei hilft auch, dass man in der Fachschaft so günstiges Bier bekommt. Allgemein gilt: Die Fachschaft ist dein größter Freund und Helfer! Dort wird einem sehr beim Studieneinsteig geholfen und man kann dort sehr leicht Leute kennenlernen. Auch während des Studiums helfen sich Studenten, die sich bereits kennen, sehr weiter. Deshalb sollte man möglichst viele Kontakte knüpfen und so viele Whatsappgruppen wie möglich rein. Die TU-Feste sind außerdem ein netter Ausgleich und in ganz Wien bekannt. Der wichtigste Service der Fachschaft ist aber die MB-Cloud bzw. das VT-Forum. Die beiden Internetseiten sollten immer die erste Anlaufstelle bei der Prüfungsvorbereitung sein.
• Würde ich das Studium weiterempfehlen?
Eigentlich schon. Man bekommt eine halbwegs gute Ausbildung und hat keine Probleme am Arbeitsmarkt. Zwischendurch heißt es halt Zähne zusammenbeißen und mit Rückschlägen umgehen. Wenn man eine Begeisterung für die Verfahrenstechnik und eine gewisse Selbstdisziplin mitbringt, schafft man den Bachelor auf jeden Fall. Im Master-Studium lernt man dann die wirklich spannenden Inhalte. Trotzdem möchte ich noch jedem nahe legen, auf die Studiengänge der vielen FHs (z.B. FH Campus Bioverfahrenstechnik, FH Innsbruck Umwelt-, Verfahrens- & Energietechnik, ...) zu schauen, wenn man sich nicht dem TU-System unterwerfen möchte.

Florian hat 9 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Sind die Öffnungszeiten des Sekretariats in Ordnung?
    Mit den Öffnungszeiten des Sekretariats bin ich sehr zufrieden.
  • Gibt es Parks, Grünflächen oder Seen in unmittelbarer Nähe der Uni?
    Ich finde es toll, dass es in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Parks, Grünflächen oder Seen gibt.
  • Fährst Du mit dem Fahrrad zur Hochschule?
    Mit dem Fahrrad fahre ich eigentlich nie zur Hochschule.
  • Wie oft gehst Du pro Woche feiern?
    Auch wenn ich Student bin, gehe ich nicht jede Woche feiern.
  • Wie empfindest Du die Notenvergabe?
    Ich finde, die Notenvergabe erfolgt nicht immer gerecht.
  • Wie sind Deine Berufsaussichten nach dem Studium?
    Ich rechne mit traumhaften Berufsaussichten nach dem Studium.
  • Gibt es ausreichend Sprechstundentermine?
    Ich finde, dass es meistens genug Sprechstundentermine gibt.
  • Pendeln viele Deiner Kommilitonen am Wochenende in die Heimat?
    Viele meiner Kommilitonen pendeln am Wochenende in die Heimat.
  • Wann fängst Du meistens mit dem Lernen für Klausuren an?
    Meistens fange ich 1-2 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.9
Caroline , 04.01.2024 - Verfahrenstechnik (B.Sc.)
4.4
Theodor , 03.01.2024 - Verfahrenstechnik (B.Sc.)
2.3
Mariella , 17.12.2023 - Verfahrenstechnik (B.Sc.)
3.7
Ying , 14.12.2023 - Verfahrenstechnik (B.Sc.)
2.7
Adeniran , 12.12.2023 - Verfahrenstechnik (B.Sc.)
3.9
Alexander , 12.11.2023 - Verfahrenstechnik (B.Sc.)
4.0
Noah , 10.11.2023 - Verfahrenstechnik (B.Sc.)
4.4
Leonie , 07.11.2023 - Verfahrenstechnik (B.Sc.)
3.7
Leon , 01.10.2023 - Verfahrenstechnik (B.Sc.)
3.3
Almushaifri , 13.08.2023 - Verfahrenstechnik (B.Sc.)

Über Florian

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 6 Semester
  • Studienbeginn: 2019
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Campus Karlsplatz
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 18.02.2023
  • Veröffentlicht am: 24.02.2023