Vorheriger Bericht
Schöner Studiengang, katastrophale Orga
Studium mit Zukunft und kleinen Problemen
Der Masterstudiengang in Umweltmodellierung hatte mich schon während meines Bachelorstudiums in Oldenburg gereizt. Die meisten Dozenten waren mir bereits bekannt und ich wusste, dass ich mich über eine gute Betreuung und sehr fachkundige Dozenten würde freuen können. Da ich mich im Bachelor bereits auf Mathematische Modellierung spezialisiert hatte, war für mich eigentlich alles klar. Dann kam erst einmal ein kleiner Schock. Denn das erste Semester strotzte nur so von Veranstaltungen aus dem Bachelorregister. Das ganze lief unter dem Namen Basiskompetenzen und soll dazu dienen, die neunen Studierenden auf ein Level zu bringen. An sich ist das "Dank" Bachelor-Master-System auch dringend notwendig, denn neben unterschiedlicher Vorbildung muss sich an dieser Stelle auch mit unterschiedlichen Vorstellungen, was in diesem Studiengang eigentlich vermittelt wird, auseinandergesetzt werden. Im Nachteil sind dabei diejenigen, die aus dem Bachelor Umweltwissenschaften in Oldenburg kommen, denn einen Teil der Veranstaltungen für die Basiskompetenzen haben sie schon im Bachelor angeboten bekommen. Entweder man hat sie gewählt, dann kann man sie im Master selbstverständlich nicht belegen. Oder man hat sie bewusst nicht gewählt, weil einen das Thema nicht interessiert. Klassischer Fall von Künstlerpech und ich habe mich im ersten Semester nicht nur extrem unterfordert gefühlt, sondern war von vielen Veranstaltungen schlicht genervt.
Das alles soll aber nicht heißen, dass der Studiengang an sich schlecht wäre. Das ist er nicht. Er ist zukunftsorientiert, bietet Vorlesungen und Spezialisierungsmöglichkeiten aus verschiedenen Bereichen an (z.B. Energiesysteme oder eine Spezialisierung auf Ökosysteme um nur zwei zu nennen), die Dozenten sind i.d.R. großartig (Ausnahmen bestätigen die Regel), aufgrund der geringen Gruppengrößen entsteht schnell eine kollegiale und fast familiäre Atmosphäre, die Praktika, die absolviert werden müssen (keine Angst für alle Computernerds, man verlässt dabei sein liebstes Spielgerät nur sehr selten), bringen einen weiter und bereiten auf das spätere Leben vor. Zum einen, weil man wirklich zu denken lernt, und zum anderen, weil die Praktikumsplätze frei wählbar sind. Man kann an der Uni bleiben oder an andere Institute gehen und ist dabei thematisch nur soweit festgelegt, dass es heißt: Such dir was, das mit Modellierung zu tun hat.
Die oben beschriebenen Fehler, die mir wirklich mächtig auf den Geist gegangen sind, sind bekannt und sollen im Rahmen der gerade erfolgten Reakkreditierung behoben werden. Die Hoffnung ist also groß, dass im WS 18/19 bereits alles besser für die Studienanfänger läuft (kleines Beispiel: neben einem Anfängerkurs in Modellierung gibt es nun auch ein Advanced Modul für diejenigen mit Vorkenntnissen). Ich hoffe stark, dass unter die Verbesserungen auch die Organisation fällt, denn die stört mich wirklich. Dass im Rahmen meines Schwerpunktes zwei Exkursionstage (eigentlich ein wirkliches Plus in dem Studiengang) absolviert werden müssen, habe ich erst recht spät herausgefunden. Eine Übersicht über angebotene Exkursionen war schwer zu finden und schließlich nur möglich, in dem bestimmte Dozenten direkt angeschrieben wurden (hier aber wieder ein Lob auf die Dozenten, die sehr nett und hilfsbereit reagiert haben). Eine Vorlesung, die ich im ersten Semester nicht belegen konnte, weil sie parallel zu der einzigen Pflichtveranstaltung angeboten wurde, kann ich im dritten wieder nicht besuchen, weil sie nun in einem anderen Timeslot, aber wieder parallel zu anderen Veranstaltungen (man achte auf den Plural) stattfindet. Grund dafür ist schlicht, dass es Vorlesungen gibt, die in erster Linie für andere Masterstudiengänge angeboten werden (z.B. Landschaftsökologie) und die Abstimmung mit den Modulen aus dem Master Umweltmodellierung dann schwieriger wird. Das hat allerdings den Vorteil, dass das Angebot wieder größer ist. Führt aber auch dazu, dass ich wahrscheinlich ein Semester länger machen muss, um mir alles anzuhören, was ich hören will (schade, dass man das nicht gegen die Basiskompetenzen eintauschen kann).
Aber es bleibt im großen und ganzen ein toller Studiengang, der viel beliebter sein sollte. Teilweise gab es Jahrgänge mit nur fünf neuen Studenten und das ist eigentlich eine Schande, liegt aber vielleicht daran, dass man sich unter dem Begriff "Umweltmodellierung" wenig vorstellen kann und die Vorabinformationen zu dem Thema u.U. auch etwas sporadisch ausfallen.
Für wen ist das Studium also geeignet?
- Klar, für alle, die Spaß am Programmieren (in C, R, Python und Matlab um mal Beispiele zu nennen, die einem begegnen können), an Mathematik (zumindest differenzieren und integrieren sollte man können) und an der Umwelt an sich haben. Es geht in allen Bereichen im Endeffekt darum, die Realität zu nehmen, relevante Prozesse darin zu erkennen und dann ein Programm zu erstellen oder zu bedienen, dass einem neue Erkenntnisse zur gewünschten Fragestellung liefert. Vor meinen Eltern beschreibe ich es gern als eine Mischung aus Detektivarbeit und Puzzlen, nur am Computer. Denn zu entscheiden, welche Prozesse im Modell eine Rolle spielen und welche nicht, setzt häufig eine clevere Abschätzung voraus und am Ende muss man alles sinnvoll zusammensetzen. Das macht wirklich viel Spaß.
Was erwartet einen thematisch?
- Klimamodelle gehören dazu (wenn auch hier eher in reduzierter Form), die Beschreibung von Ökosystemen (z.B. Räuberbeutemodelle) oder hydrodynamische Modelle. Daneben ist die statistische Auswertung von erhobenen Daten natürlich auch extrem wichtig und kann als Schwerpunkt gewählt werden. Modelle zu verschiedenen Energiesystemen (z.B. Windkraft) können einem auch begegnen. Dabei geht es dann nach Vorlieben. Vorlesungen, in denen nicht modelliert wird, sondern in denen es um die naturwissenschaftlichen Grundlagen geht, sind aber auch Teil des Studiums.
Braucht es Vorkenntnisse?
- Vorkenntnisse in Programmiersprachen sind extrem empfehlenswert. Kein Muss, es werden Kurse angeboten. Aber es wird eben doch oft vorausgesetzt. Ansonsten werden wie gesagt die naturwissenschaftlichen Grundlagen auch vermittelt.
Und was fange ich damit an?
- Am Ende ist man Generalist im interdisziplinären Arbeiten, denn Ziel ist es schon eine Schnittstelle zwischen Informatik und anderen Naturwissenschaften zu sein. Weiteres Arbeiten in der Forschung ist absolut möglich, aber kein Zwang. Vor der Jobsuche stehe ich auch noch. Genaues will ich dazu noch nicht sagen, außer, dass ich immer gehört habe "Bisher haben wir alle sehr gut untergekriegt." Und das denke ich auch, denn in vielen naturwissenschaftlichen Disziplinen wird immer mehr auf Modelle gesetzt. Es bleibt also ein Studium mit Zukunft.
Und ist wirklich empfehlenswert.
Das alles soll aber nicht heißen, dass der Studiengang an sich schlecht wäre. Das ist er nicht. Er ist zukunftsorientiert, bietet Vorlesungen und Spezialisierungsmöglichkeiten aus verschiedenen Bereichen an (z.B. Energiesysteme oder eine Spezialisierung auf Ökosysteme um nur zwei zu nennen), die Dozenten sind i.d.R. großartig (Ausnahmen bestätigen die Regel), aufgrund der geringen Gruppengrößen entsteht schnell eine kollegiale und fast familiäre Atmosphäre, die Praktika, die absolviert werden müssen (keine Angst für alle Computernerds, man verlässt dabei sein liebstes Spielgerät nur sehr selten), bringen einen weiter und bereiten auf das spätere Leben vor. Zum einen, weil man wirklich zu denken lernt, und zum anderen, weil die Praktikumsplätze frei wählbar sind. Man kann an der Uni bleiben oder an andere Institute gehen und ist dabei thematisch nur soweit festgelegt, dass es heißt: Such dir was, das mit Modellierung zu tun hat.
Die oben beschriebenen Fehler, die mir wirklich mächtig auf den Geist gegangen sind, sind bekannt und sollen im Rahmen der gerade erfolgten Reakkreditierung behoben werden. Die Hoffnung ist also groß, dass im WS 18/19 bereits alles besser für die Studienanfänger läuft (kleines Beispiel: neben einem Anfängerkurs in Modellierung gibt es nun auch ein Advanced Modul für diejenigen mit Vorkenntnissen). Ich hoffe stark, dass unter die Verbesserungen auch die Organisation fällt, denn die stört mich wirklich. Dass im Rahmen meines Schwerpunktes zwei Exkursionstage (eigentlich ein wirkliches Plus in dem Studiengang) absolviert werden müssen, habe ich erst recht spät herausgefunden. Eine Übersicht über angebotene Exkursionen war schwer zu finden und schließlich nur möglich, in dem bestimmte Dozenten direkt angeschrieben wurden (hier aber wieder ein Lob auf die Dozenten, die sehr nett und hilfsbereit reagiert haben). Eine Vorlesung, die ich im ersten Semester nicht belegen konnte, weil sie parallel zu der einzigen Pflichtveranstaltung angeboten wurde, kann ich im dritten wieder nicht besuchen, weil sie nun in einem anderen Timeslot, aber wieder parallel zu anderen Veranstaltungen (man achte auf den Plural) stattfindet. Grund dafür ist schlicht, dass es Vorlesungen gibt, die in erster Linie für andere Masterstudiengänge angeboten werden (z.B. Landschaftsökologie) und die Abstimmung mit den Modulen aus dem Master Umweltmodellierung dann schwieriger wird. Das hat allerdings den Vorteil, dass das Angebot wieder größer ist. Führt aber auch dazu, dass ich wahrscheinlich ein Semester länger machen muss, um mir alles anzuhören, was ich hören will (schade, dass man das nicht gegen die Basiskompetenzen eintauschen kann).
Aber es bleibt im großen und ganzen ein toller Studiengang, der viel beliebter sein sollte. Teilweise gab es Jahrgänge mit nur fünf neuen Studenten und das ist eigentlich eine Schande, liegt aber vielleicht daran, dass man sich unter dem Begriff "Umweltmodellierung" wenig vorstellen kann und die Vorabinformationen zu dem Thema u.U. auch etwas sporadisch ausfallen.
Für wen ist das Studium also geeignet?
- Klar, für alle, die Spaß am Programmieren (in C, R, Python und Matlab um mal Beispiele zu nennen, die einem begegnen können), an Mathematik (zumindest differenzieren und integrieren sollte man können) und an der Umwelt an sich haben. Es geht in allen Bereichen im Endeffekt darum, die Realität zu nehmen, relevante Prozesse darin zu erkennen und dann ein Programm zu erstellen oder zu bedienen, dass einem neue Erkenntnisse zur gewünschten Fragestellung liefert. Vor meinen Eltern beschreibe ich es gern als eine Mischung aus Detektivarbeit und Puzzlen, nur am Computer. Denn zu entscheiden, welche Prozesse im Modell eine Rolle spielen und welche nicht, setzt häufig eine clevere Abschätzung voraus und am Ende muss man alles sinnvoll zusammensetzen. Das macht wirklich viel Spaß.
Was erwartet einen thematisch?
- Klimamodelle gehören dazu (wenn auch hier eher in reduzierter Form), die Beschreibung von Ökosystemen (z.B. Räuberbeutemodelle) oder hydrodynamische Modelle. Daneben ist die statistische Auswertung von erhobenen Daten natürlich auch extrem wichtig und kann als Schwerpunkt gewählt werden. Modelle zu verschiedenen Energiesystemen (z.B. Windkraft) können einem auch begegnen. Dabei geht es dann nach Vorlieben. Vorlesungen, in denen nicht modelliert wird, sondern in denen es um die naturwissenschaftlichen Grundlagen geht, sind aber auch Teil des Studiums.
Braucht es Vorkenntnisse?
- Vorkenntnisse in Programmiersprachen sind extrem empfehlenswert. Kein Muss, es werden Kurse angeboten. Aber es wird eben doch oft vorausgesetzt. Ansonsten werden wie gesagt die naturwissenschaftlichen Grundlagen auch vermittelt.
Und was fange ich damit an?
- Am Ende ist man Generalist im interdisziplinären Arbeiten, denn Ziel ist es schon eine Schnittstelle zwischen Informatik und anderen Naturwissenschaften zu sein. Weiteres Arbeiten in der Forschung ist absolut möglich, aber kein Zwang. Vor der Jobsuche stehe ich auch noch. Genaues will ich dazu noch nicht sagen, außer, dass ich immer gehört habe "Bisher haben wir alle sehr gut untergekriegt." Und das denke ich auch, denn in vielen naturwissenschaftlichen Disziplinen wird immer mehr auf Modelle gesetzt. Es bleibt also ein Studium mit Zukunft.
Und ist wirklich empfehlenswert.
- tolle Dozenten, Studieninhalte sehr breit gefächert, kleine Gruppen, gute Atmosphäre
- Organisation ist ausbaufähig, Laufzettel wirken etwas primitiv, Prüfungsamt neigt dazu, überfordert zu sein
Melanie hat 19 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
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Den WLAN Empfang auf dem Campus finde ich gut.
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Ich finde mit etwas Glück und ein bisschen Geduld einen Parkplatz.
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Ich bin begeistert vom vielfältigen Hochschulsport-Angebot.
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Die Ausstattung der Seminarräume und Hörsäle könnte meiner Meinung nach moderner sein.
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Den Campus finde ich ganz ok.
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Für mich ist der Ruf unserer Hochschule ganz okay.
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Für mich war es nicht ganz so einfach, Anschluss in der Hochschule zu finden.
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Die Wohnungssuche war nicht ganz so einfach, aber ich habe etwas gefunden.
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Mein Studium ist sehr praxisnah gestaltet.
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Der Anspruch an die Studenten ist für mich genau richtig.
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Ich finde, dass es immer genug Sprechstundentermine gibt.
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Für mich ist die Betreuung während des Studiums ok.
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Das riesige Kursangebot finde ich super.
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Ich bin sehr einfach in meine Wunschkurse gekommen.
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Neben dem Studium habe ich einen Studentenjob.
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Ich habe während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.
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Meine Eltern haben zum Teil auch studiert.
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In den Semesterferien fahre ich nicht in den Urlaub.
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Meine Dozenten kann ich sehr gut erreichen.