CP & tatsächlicher Arbeitsaufwand = 2 Paar Schuhe

Zunächst einmal das Positive: Der Sportcampus ist sehr gut ausgestattet! Sport-, Leichtathletik-, Multifunktions-, Schwimm-, und Judohalle - davon können andere Universitäten nur träumen.
Die Qualität der Dozenten variiert sehr stark - manche benutzen seit Jahren rechtschreibfehlerbehaftete, schlecht aufbereitete Folien von 2012 und ändern nicht einmal das Datum ab, aber andere geben sich wirklich Mühe und wollen, dass bei den Studierenden etwas hängenbleibt! Insbesondere in der Fachdidaktik wird Praxisnähe großgeschrieben, was für den späteren Job ein Segen ist.

Was mich persönlich jedoch massiv stört, ist die Tatsache, dass die CP (ECTS) nicht den tatsächlichen Arbeitsaufwand widerspiegeln. Durch den direkten Vergleich mit anderen Studienfächern wird einem nur noch mehr vor Augen geführt, wie ungerecht die Punktevergabe ist. Manche Veranstaltungen geben nur 1/1,5CP, werden aber dennoch mit Klausur abgeschlossen; 2CP sind hier übrigens der Standard. Es gibt kaum Veranstaltungen, die einem mehr Punkte einbringen, was jedoch im Umkehrschluss nicht bedeutet, dass die Kurse weniger arbeitsintensiv sind.
Fun Fact: auch das Lehramtspraktikum bringt einem 1CP weniger ein als in allen anderen Fächern. Warum? Weiß keiner.
Um den Richtwert von 30CP pro Semester zu erreichen, müssen in Sport also meist ~14 Veranstaltungen belegt werden.
Worauf man sich also einstellen muss:
1) 2 CP = 25 Seiten Hausarbeit
2) 2 CP = Unterricht konzipieren und halten + 10 Seiten Hausarbeit + Erste-Hilfe-Kurs und Rettungsschwimmer (außeruniversitär für ca. 100€ mit wöchentlichem Training)
3) 2 CP = Die komplette Anatomie des menschlichen Körpers mit Fachbegriffen auswendig lernen + abschließende mündliche Prüfung auf Note

Alles in allem würde ich persönlich hier nicht mehr Sport studieren wollen.