Hat nicht viel von dem, was ich ich erwartet hatte

Ich war Teil des Majors Media Design, welcher mit dem Schwerpunkt auf "Realfilm, 2D- und 3D-Animation, Motion Graphics, AR, VR und deren Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Medienformaten und -kanäle" beworben wird.
Der Fokus liegt allerdings zu 80% bei Film, 5% bei Motion Design und gar nicht auf 3D. Ich habe mit der Intention gestartet, mich im Bereich 3D weiterzubilden.

Es war zwar möglich, sich in diesem Bereich einzubringen, aber nur mit Eigeninitiative und etwas Glück. Ein Großteil der Lehrveranstaltungen besteht aus Gruppenprojekten, dessen Inhalt die Studierenden zum Teil selbst bestimmen. Da der Major in meinem Fall aus Student:innen mit verschiedenen, auch fachfremden, Vorerfahrungen bestand, war es dementsprechend unmöglich ein reines 3D-Projekt auf die Beine zu stellen. Es gibt auch nur einen 3D-Dozenten, der jedoch nur im Bachelor unterrichtet.

Allgemein ist es sehr stressig. Obwohl die ECTS unterschiedlich verteilt sind, ist der Workload der meisten doch auf einer Ebene - und die ist recht hoch. Die Lehrveranstaltung sind zudem festgelegt und es gibt keine Option, eine Prüfung im nächsten Semester abzulegen. Ist eine Lehrveranstaltung nicht bestanden, wird man ein Jahr "zurückgestuft". Es gibt jedoch einige Möglichkeiten mit den Dozenten zu sprechen, um doch noch zu bestehen, zum Beispiel durch zusätzliche Aufgaben.

Organisatorisch war es eine Katastrophe. Stundenplanänderungen fanden fast wöchentlich statt, zum teil sogar täglich. Berufsermöglichend würde ich das nicht nennen.

Nun aber etwas gutes: Die größeren Projekte haben Spaß gemacht, wie zum Beispiel eine Kooperation mit der Kunstuni und dem Klanglicht Festival, obwohl sie anstrengend waren. Ich denke das lag mitunter daran, dass diese in interdisziplinären Teams mit den Sound- und Interactiondesignern stattfanden. So hatte man Einblicke in die beiden Felder und konnte über die eigenen Fähigkeiten hinaus etwas lernen. Einige der Dozenten sind außerdem sehr verständnisvoll und geben sich sehr viel Mühe, den Studierenden eine gute Lehrveranstaltung zu bieten.

Mein Fazit also: Wer sich im Bereich 3D weiterbilden möchte, schafft sich mit dem Studiengang eher zwei Jahre Zeit, um selbst aktiv zu werden. Für Filminteressierte in Richtung Schnitt und Postproduktion gibt es deutlich mehr Inhalte.