Nächster Bericht
Hochaktuell und Zukunftssicher
Flexibel, gute Schwerpunkte mgl, komplizierte Orga
Gibt in Deutschland in den Fachbereichen Materialwissenschaften und Chemie vermutlich keinen Studiengang an irgendeiner Uni, der für Studenten in diesen beiden Fachgebieten als Kombination dermaßen viel Freiraum bei der Studiengestaltung bietet. Sowohl aus der Chemie, als auch aus den Materialwissenschaften kann so ziemlich jede Vorlesung und jedes Praktikum besucht werden. Selbst angrenzende Studiengebiete wie Systems Engineering können, sofern die Veranstaltung zur restlichen Studiengestaltung gut passt, für Vorlesungen oder Praktika in Betracht gezogen und nach einem Gespräch mit der Studiengangskoordination belegt werden (bis max. 10 CP). Knapp ein Drittel der Module (~35CP) ist als Pflicht vorgegeben, eine Hälfte (~45CP) sowie ein umfangreicheres Projektpraktikum (~10CP) plus Masterarbeit (~30CP) sind prinzipiell frei entsprechend obiger Beschreibung wählbar. Somit kann man sich fachübergreifend recht stark auf ein Themengebiet spezialisieren. Beispielsweise für Polymerwissenschaften (Makromolekulare Chemie + Polymerwerkstoffe + Hybridmaterialien / Komposite + Analytik + Additive Fertigungsmethoden + ... + ...) treffen praktisch alle obengenannten Aspekte zu. Der mit Abstand größte Nachteil dabei ist die, insbesondere für einen zugezogenen Masterstudenten, recht undurchsichtige und komplizierte Organisation. Die "aktuelle" Studienordnung ist veraltet und nicht aktuell. Viele der Module existieren so nicht mehr, Dozenten sind teils von der Uni, bzw. in Rente gegangen. Die Modulgruppen, welche man als zusammengehörende "Pflichtpakete" wahrnimmt, sind eigentlich flexibler, als es den Anschein hat (eher Empfehlungen als Pflicht). Das ist natürlich für die Gestaltung sehr positiv, aber ebenso verwirrend und wurde mMn. nicht sauber kommuniziert. Demnach muss verhältnismäßig viel Zeit und Aufwand in die Studienplanung investiert werden, neben den üblichen Aspekten, die mit dem Besuch einer neuen Universität ohnehin auftreten. Ein alsbaldiges, umfangreicheres Gespräch mit der Studiengangskoordination sowie eine Bitte zur Kontaktknüpfung mit den anderen (wenigen) Studenten des Studienganges wäre also *stark empfehlenswert*. Die Lehrveranstaltungen selbst sind zum großen, überwiegenden Teil angenehm. Einige der Mastervorlesungen finden auf Englisch statt, was natürlich jeder Dozent unterschiedlich gut hinbekommt. Im Großen und Ganzen sprechen alle (mir bekannten) Dozenten jedoch mittel- bis sehr gut verständliches Englisch. Nach Corona haben einige Vorlesungen online-Videos erhalten, die auch bis zum heutigen Tage (Ende 2023) noch zum aller größten Teil relevant sind und sich zur Prüfungsvorbereitung sehr gut bewährt haben. Besonders für Studenten mit ADHS ist das recht optimal. Die Betreuungsdichte ist Grund der eher geringen Anzahl an Studenten (sowohl Materialchemie, als auch Chemie, als auch Materialwissenschaften) in diesen Fachgebieten ziemlich hoch. Es gibt selten Veranstaltungen mit mehr als 15 Leuten. Zu beachten ist dann nur, dass Veranstaltungen auch ausfallen können, wenn sich nicht mindestens 3 Leute anmelden und Ihr Interesse bekunden, was auch schon vorgefallen ist. Die Dozenten sind im Allgemeinen ansonsten kompetent und überwiegend freundlich. Skripte existieren zu vielen von mir gewählten Modulen nicht. Es gibt dann lediglich Vorlesungsfolien (was die Videos umso relevanter macht) und mal mehr mal weniger häufig noch gute Literaturempfehlungen. Der Umfang und die Schwierigkeit von Vorlesungen / Praktika / Prüfungen kam mir bisher sehr fair vor. Gibt natürlich ab und an leichte Schwankungen, aber 90% der Prüfungen sind mit einem ausgeglichenen Maß an Vorbereitungszeit zu bewältigen. Die Praktika sind meist weniger aufwendig und stressig, als im Grundstudium der Chemie, aber auch weniger umfangreich. Die Atmosphäre war dabei bisher immer sehr angenehm. Die kürzere Dauer bedeutet hingegen auch, dass man dafür dann mehr verschiedene Praktika in mehr Fachbereichen belegen kann, was mir sinnvoll erscheint. Die Ausstattung der einzelnen Räume wirkt durchschnittlich für eine Uni. Es werden einige Gebäude derzeit neu gebaut und gerade vor wenigen Wochen wurde ein neues eröffnet. In diesen ist die Ausstattung entsprechend nochmal besser. Literaturzugang kam mir bisher ebenso durchschnittlich vor, was digitale Medien anbelangt. Der Großteil der relevanten Buch-Literatur ist über die Uni zugänglich. Relevante Paper nicht unbedingt. Die Uni verfügt auf dem Campus über eine recht umfangreiche Bibliothek mit ausreichend stilleren, offenen Arbeitsplätzen. Geschlossene Räume für Gruppenarbeiten sind auch vorhanden. Die digitale Anmeldung zu Veranstaltungen und Prüfungen verläuft überwiegend simpel und problemlos. Lediglich, wenn die direkte, digitale Anmeldung über das LSF System nicht funktioniert, kann die Antwort vom Prüfungsamt (3+ Tage) oder der Studiengangskoordination (variabel) schonmal was länger dauern. Das sollte einem bewusst sein. Professoren aber antworten ansonsten meist recht flott. Oft noch am selben Tag.
- Flexibilität, Möglichkeit zur Schwerpunktsetzung
- Organisation
Wie gut ist deine Hochschule digital aufgestellt?
Alle relevanten Dokumente werden im Regelfall online gestellt. Auf Nachfrage können einzelne Aspekte vermutlich auch diskutiert werden.
Anonym hat 10 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
-
Die Ausstattung der Seminarräume und Hörsäle könnte meiner Meinung nach moderner sein.
-
Mit dem Fahrrad fahre ich eigentlich nie zur Hochschule.
-
Mein Studium bietet eine ausgewogene Mischung zwischen Theorie und Praxis.
-
Für mich ist die Betreuung während des Studiums ok.
-
Das riesige Kursangebot finde ich super.
-
Ich bin sehr einfach in meine Wunschkurse gekommen.
-
Für meine Klausuren lerne ich meist alleine.
-
Ich habe es noch nie miterlebt, dass Ausländer an meiner Hochschule diskriminiert wurden.
-
In den Semesterferien fahre ich nicht in den Urlaub.
-
Meine Dozenten kann ich sehr gut erreichen.