Bemühte Professoren (teilweise); Organisation 5,0

Die meisten Profs sind sehr bemüht, leider treffen hier aber einige sehr motivierte Profs auf ein paar ziemlich schwarze (man möchte fast sagen nachtschwarze) Schafe. Die motivierten Profs machen sehr gute Vorlesungen mit vielen Beispielen aus der Praxis, die schlechten Exemplare hingegen, ziehen ihren sehr monotonen Stiefel durch, während die Schlimmsten teilweise ausfallend den Studenten gegenüber werden und deutlich über die Stränge schlagen bei Inhalten und Vorgaben!

Die Ausstattung des Fachbereichs ist tatsächlich ziemlich gut und auch der angebotene Stoff ist (natürlich subjektiv) wirklich gut und wird v.a. von den engagierten Professoren sehr gut gelehrt. Die Lehrbeauftragen für die Samstage in Beckum sind wirklich Top!

Die Fahrten nach Beckum selbst für die Veranstaltungen samstags für duale Studenten sind hingegen eine Zumutung, da man hier kaum (heißt unter erheblichem zeitlichen Aufwand) bis gar nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen kann. Man ist quasi auf das Individualverkehrsmittel Auto angewiesen, was für dual Studierende, die sich zumeist mindestens bei Studienbeginn in Ausbildung befinden eine wirkliche Belastung darstellt. Da Beckum ja auch nicht gerade neben dem in Steinfurt gelegen Stamm-Campus liegt ist die Anfahrt, je nach Wohnort/Arbeitsort, zu einem oder gar zu beiden Studienorten (mit und ohne öffentliche Verkehrsmittel) zumeist mindestens mit einer Stunde anzusetzen!

Die Modulprüfungen sind alle bestehbar, die notwendigen Praktika für die Zulassung zu den Modulprüfungen jedoch teilweise wirklich überflüssig. Während in manchen Modulen wirklich sinnvolle Praktika angeboten werden, die einen deutlichen Mehrwert bieten (CAD, Fertigungsverfahren), sind Praktika in vielen anderen Modulen einfach nur eine Abfolge von Anweisungen nach denen Versuche durchgeführt werden und an denen der Lerneffekt quasi nicht vorhanden ist (z.B. die Praktika in den Modulen Elektrotechnik, Grundlagen der Kolbenmaschinen, Fügetechnik, Werkstofftechnik, Hydraulik, Regelungstechnik, Strömungsmaschinen/CFD, Strömungslehre). Hinzu werden gerade in den nicht sinnvollen Praktika von manchen Professoren noch wahnsinnig hohe Anforderungen an Vor- und Nachbereitung gestellt!

Der Dekan ist sehr engagiert, wenn auch zeitlich sehr eingespannt und kann den vielen, ihm übertragenen Aufgaben leider nicht adäquat nachkommen. Jedoch muss man ihm die Fairness, die er selbst an den Tag legt sehr zu Gute halten. Er versucht allem gerecht zu werden!

Das Dekanat und die Organisation hingegen sind das größte Chaos. Wenn man die Formulare auf der undurchsichtigen Homepage des Fachbereichs gefunden hat, wartete man ewig auf Zulassungsbescheide, die man bereits mehrere Male eingereicht hat. Erkundigt man sich nach Ergebnissen von Modulprüfungen, da die in der Prüfungsordnung angegebene Frist von 6 Wochen zur Notenbekanntgabe bereits seit Wochen abgelaufen ist (sehr häufig der Fall), wird darauf verwiesen, dass es sich bei der Frist eher um eine Richtlinie handelt (Anmerkung: In der selben Prüfungsordnung steht geschrieben, dass die Frist für die Bachelorthesis 10 Wochen beträgt; Zusätzlich wird man bei (wirklich minimal, heißt 15 Minuten) zu spät abgegebenen Praktikumsleistungen gerne mal von Modulprüfungen ausgeschlossen!)
Dual Studierende werden organisatorisch allgemein sehr sich selbst überlassen!
Organisation im Großen und Ganzen: "6, Setzen!" oder wie man an der Hochschule sagen könnte "5,0, durchgefallen, versuchen Sie es im kommenden Semester erneut!"

Beim Umgang mit Corona wurde sehr kulant die Regelstudienzeit um 4 Semester angehoben (heißt 13 statt 9 Semestern) und es wurden Freiversuche für Klausuren eingeführt (was meines Wissens nach jedoch Landesverordnung war).

Zwei letzte Anmerkungen noch:
1. Man wird verhältnismäßig schlecht auf die Bachelorarbeit vorbereitet.
2. Auch dual Studierende müssen eine Praxisphase von 12 Wochen, sowie ein Vorpraktikum absolvieren. Welchen Mehrwert diese für dual Studierende erfüllen ergibt sich leider absolut nicht.