Sehr zufrieden mit der Wahl des dualen Studiums

Das duale Studium bereitet einen sehr gut auf das spätere Leben vor. Nach den drei Jahren, kann man meiner Meinung nach durchaus behaupten zu wissen wie der Hase im Leben läuft. Hier ein paar Eindrücke, die mir besonders während meiner Zeit dort bewusst geworden sind:

- Es ist sehr gut von "unten" anzufangen. Die meisten Ingenieure (und auch andere Studiengänge) an der DHBW fangen in ihrem Unternehmen erstmal in der Werkstadt an, um dort die Basics zu lernen. Selbst wenn das in manchen Unternehmen nicht der Fall ist, lernt man durch die ständigen Praxiseinsätze sehr gut diese "Basics" kennen und auch wertschätzen. Wer später in einer Führungsposition sitzt, tut gut darin zu wissen, wie die Leute, die vielleicht für einen arbeiten "ticken" und weiß auch deren Arbeit wertzuschätzen. Meiner Meinung nach, geht das nur, wenn man selbst an diesen Basics angefangen hat.

- Wer an der DHBW durchkommt, hat vor allem eines gelernt: Disziplin und Selbstorganisation! Egal ob man jemand ist, der erst auf den letzten Drücker lernt oder sich über das Semester das Lernen einteilt, es geht viel über diese zwei Pfeiler. Vor den Klausuren (die in der Regal alle innerhalb von 2 Wochen geschrieben werden) muss alles beisammen sein und passen. Wer das nicht hinbekommt, wird es schnell lernen. Daher ist hier auch mein Tipp für alle, die unsicher sind, ob sie ein duales Studium machen sollen: Wer es vorzieht was zu unternehmen und das Gefühl von erledigten Dingen liebt, für den ist ein duales Studium das richtige! Für all die, die lieber den ganzen Tag auf der Couch liegen und relaxen… naja.. es wird eine Herausforderung für euch.

- Das Workload pro Zeit ist deutlich höher als im normalem Studium (9 Zeitstunden Vorlesung am Tag können auch mal sein!), aber dafür sind die Kurse kleiner und daher auch die Betreuung besser. Ich denke, dass es viele unterschätzen, was ein kleiner Kurs und eine enge Beziehung zum Prof ausmachen. In einer Vorlesung mit 300 Leuten wird sich kaum jemand trauen, eine Frage zu stellen, in einem Kurs von 20 Leuten, wird einfach reingerufen und gefragt. Notfalls erklärt der Prof es auch nochmal. Genau das ist ein unschätzbarer Vorteil meiner Meinung nach. Viele Freunde von mir quälen sich mit diversen Lehrbüchern ab, die manchmal nicht dieselbe Linie wie ihr Prof haben. An der DHBW kann man jederzeit die Profs einfach mal fragen und sich einen bestimmten Sachverhalt nochmals erklären lassen.

-Die DHBW versucht die Leute durchzubekommen! Während es an Unis oder Hochschulen oft der Fall ist, dass in den ersten Semestern wirklich versucht wird durch schwere Klausuren die Anzahl an Studenten zu verringern, versucht die DHBW die Leute zum Abschluss zu bekommen. Die Aussortierung übernehmen ja die Unternehmen vorher selbst. Wer also mal an der DHBW ins Straucheln gerät, wird schnell aufgefangen. Es kann aber sehr unangenehm sein, denn im Gegensatz zum normalen Studium ist man mit seinen Leistungen nicht nur sich selbst, sondern auch seinem Unternehmen gegenüber verpflichtet. Dieses wird dann auch fragen, was los ist und warum man in der einen Klausur durchgefallen ist. Das Gute daran ist aber, dass im gleichen Zug gefragt wird, was man braucht, damit es besser läuft (Bücher, mehr Zeit, „Nachhilfe“ etc.)

Im Allgemeinen bin ich sehr froh, das duale Studium gewählt zu haben. Ich habe nicht nur fachlich, sondern auch menschlich große Schritte nach vorne gemacht.