Würde ich wieder machen

Der Studiengang "Kunststoff- und Elastomertechnik" zählt zu den Ingenieurs-Studiengängen und ist extrem breit aufgestellt. Wer Interesse an Naturwissenschaften hat, kann in den Bereichen Technik, Physik und Chemie eine ganze Menge lernen. So gibt es für mich im jetzigen Berufsleben kaum eine Thematik, von der ich im Studium nicht schon einmal gehört habe.

Ein großer Vorteil: Im Gegensatz zu einem Studium an einer Universität, gibt es hier durch die vielen vorlesungsbegleitenden Praktika neben der Theorie auch was zum anfassen. Die Dozenten und Professoren sind in ihrem jeweiligen Gebiet herausragend. Hier bleibt wirklich keine Wissenslücke offen. Auch die relativ kompakte Semestergröße ist von Vorteil, da sie ein familiäres und entspanntes Feeling in den Vorlesungen schafft. Natürlich sind die Themen nicht immer ganz einfach, aber mit etwas Engagement ist es allemal zu schaffen.

Zum Thema Umwelt: Selbstverständlich stellen Kunststoffabfälle in Meeren eine ernstzunehmende Problematik dar. Letztlich ist aber nicht der Kunststoff, sondern der Mensch der Schuldtragende, da er maßgeblich bestimmt, was mit Kunststoffen nach ihrer Nutzung geschieht. Die großen Vorteile von Kunststoffen und Elastomeren, nicht nur was ihre Eigenschaften angeht, sondern auch für die Umwelt, bleiben meist unangesprochen. So wird für deren Herstellung beispielsweise erheblich weniger Energie gebraucht als für vergleichbare Metallerzeugnisse. Zusammen mit dem geringeren Gewicht, denkt man an Flugzeuge und Kraftfahrzeuge, wird so eine enorme Menge CO2 eingespart.

Es bleibt dabei: Wie bei jedem anderen Material auch, gibt es Vorteile und Nachteile. Medial gesehen bleibt eines davon meiner Meinung nach leider oft auf der Strecke.

Zurück zum Studium: Bis auf einzelne Phasen, in denen ein paar mehr Prüfungen zu absolvieren sind, ist das Studium recht entspannt und die Freizeit bleibt nicht auf der Strecke. Auslandssemester sind zur genüge möglich, da nicht nur in Deutschland die Nachfrage nach Absolventen aus diesem Studiengang groß ist.

Was ich am besten fande: Wenn man eigene Ideen hat, können diese auch zur Bachelor-, oder später zur Masterarbeit gemacht werden. Dabei stehen einem die Dozenten und Professoren unterstützend und fördernd zur Seite. Der Masterstudiengang "Produkt- und Systementwicklung" bietet aufbauend auf dem Bachelorstudiengang eine abrundende Ergänzung. Hier werden spezielle Thematiken vertieft (z. B. Simulation, Optimierung, Werkstoffkunde), aber auch ein Blick auf Produktion und Unternehmensführung gelegt. Ein guter Einblick aus der Vogelperspektive. Natürlich ist der Master-Studiengang noch relativ neu und daher gibt es noch das ein oder andere zu verbessern. Aber hier ist man bemüht, zusammen mit den Studenten solche Kinderkrankheiten zu beseitigen.

Im Großen und Ganzen: Diese beiden Studiengänge haben mich zu einem sehr gut qualifizierten Ingenieur gemacht, dass selbstverständlich auch die Unternehmen erkennen. Ich habe meine damalige Entscheidung nicht bereut und kann den Studiengang "Kunststoff- und Elastomertechnik" mit reinem Gewissen weiterempfehlen. Ich würde es genauso wieder machen.