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Flexible Zeiteinteilung
Starke Gemeinschaft, viele Rechtfertigungen
Generell ist mein Studiengang sehr schlecht besucht. In den meisten Veranstaltungen sind wir mit den Magisterstudenten höchstens 50 im 1.Semester. Und das ist vermutlich noch zu viel geschätzt. Doch so schade es auch ist, dass immer weniger Leute sich für katholische Religionslehre interessieren, desto mehr profitieren die Studenten tatsächlich. Wir könnten Anfang diesen Semesters viele Veranstaltungen in Präsenz machen und man hat viele Menschen kennengelernt. Außerdem macht unsere Fachschaft und unsere Fakultät sehr viel, um den Gemeinschaftlichen Aspekt zu wahren. Gottesdienste, Spieleabende...ohne Corona hätte es sicherlich auch noch mehr gegeben. Es macht mir einfach Spaß, Teil der Theologischen Fakultät zu sein. Aber es gibt auch einige Nachteile, vor allem das Ansehen der Religion. Meistens wird man komisch angeschaut, wenn man sagt, man studiere katholische Religionslehre. Man wird als übergläubig oder realitätsfern abgestempelt und das alleine dadurch, dass man verrät was man studiert. Dass die christliche Botschaft durchaus sehr wichtig für die Entwicklung der Kinder sein kann, beachten sie nicht. Wir lernen im Studium, wie wir uns rechtfertigen, dass wir katholische Religionslehre unterrichten! Das neue Missbrauchsgutachten ist dabei auf keinen Fall eine Hilfe und auch wir Studenten sind jetzt in einer Existenzkrise, weil wir später mal bei unserem Beruf hinter der Kirche als Institution stehen. Wir sind alle mit dem Missbrauch nicht einverstanden, fänden eine kirchliche Reform sogar teilweise angebracht. Aber auf der anderen Seite haben wir als Lehrer auch einen Missionsauftrag... Es ist ziemlich kompliziert. Trotzdem helfen uns unsere Dozenten, die zwar teilweise komische Ansichten haben, aber im Grunde vollkommen supportive sind. Religion ist ein Fach, wo man sich viel austauschen kann und das ist echt super so! Gerade jetzt ist der Zusammenhalt größer denn je, es gibt sogar Diskussionsrunden.
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Ich war heilfroh, dass mein Studiengang eher klein und folglich auch vieles anfangs in Präsenz sein könnte. So hat man sich untereinander wenigstens noch kennengelernt. Die größeren Vorlesungen wurden wiederum online abgehalten. Das hat über Zoom auch gut funktioniert, außerdem haben wir Wuecampus, das sind digitale Kursräume, wo die Dozenten PowerPoints und andere Materialien hochladen konnten. Nach Weihnachten war aber letztendlich alles online und ist es auch jetzt noch. Die Prüfungen finden in Präsenz statt mit großen Abständen zwischen den Studenten. Der Hochschulsport dürfte tatsächlich auch noch stattfinden mit vorherigen Testungen. Wir hatten zur Präsenzzeit auch 2G Kontrollen. Ab nächstem Semester ist aber alles in Präsenz geplant, mit der jetzigen Inzidenz bin ich davon aber noch nicht überzeugt.