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Ein wichtiger, zu verbessernder Studiengang

Europäische Minderheitensprachen (B.A.)

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Gesamtbewertung
    2.8
Der Studiengang "Europäische Minderheitensprachen" ist in seiner Bezeichnung irreführend und traurigerweise nicht ganz das, was er verspricht! Der Einblick in die Vielfalt der autochthonen europäischen Minderheitensprachen, welcher vermittelt werden könnte, bleibt in vielerlei Hinsicht aus und trägt leider wenig Früchte. Der BA-Studiengang ist eine scheinbar aus der Not geborene Fusion der Keltologie und Sorabistik. Diese Disziplinen werden einfach parallel unterrichtet, ohne sie groß aneinander heranzuführen. Es werden keltische Sprachen gelehrt, welche man dann an einer polnischen Partneruniversität im Bereich der Anglistik im letzten Jahr des dreijährigen Studiums vertieft. Dort soll dann die Bachelorarbeit geschrieben werden, welche teilweise auf Sorbisch verfasst wird. Dies ist schwierig, da sich das einzige Institut in welchem Sorbisch doziert wird, in Leipzig befindet. Es fehlen in diesem Studiengang des weiteren wichtige Einblicke in die europäische Politik der Minderheitensprachen - auch in die Rechtslage, in die Geschichte, sowie eine Einführung in die wichtige und präsente Diversität der Minderheitensprachen Europas! Es ist leider in dieser Hinsicht kein interkulturelles Studium, eher ein bilinguales Studium (Irisch/Walisisch und Sorbisch), in dem man sich leider und enttäuschender Weise fast ausschließlich auf den Spracherwerb dieser fokussiert hat. Dieser Studiengang setzt also ein großes Interesse an den keltischen Sprachen und der sorbischen Sprache in jedem Fall voraus. Da dies eine außergewöhnliche Kombination ist, ist dieser Studiengang der Inbegriff eines Orchideenfachs. Als Ersti wird man auch nicht an wissenschaftliches Arbeiten heran geführt. Es gibt keine Einführungsseminare, die für diesen BA vorgesehen sind. Ich empfehle dem Institut eher, zwei unterschiedliche Bachelor-Studiengänge anzubieten - Keltische Sprachen sowie Sorabistik, und möglicherweise die Wahlbereiche für diese zu öffnen. Die Sprachen des Studiengangs müssen gefördert werden, aber bitte nicht mit diesem irreführenden Studium.
  • Engagierte und kompetente Dozent_innen, ein besonderer und spannender Einblick in bestimmte Sprachen, schöner Campus
  • Unorganisierter Studienverlaufplan, Fokus nur auf Spracherwerb, keinen Fokus auf Europa

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.2
Anne , 18.04.2016 - Europäische Minderheitensprachen (B.A.)

Über Gast

  • Alter: 27-29
  • Geschlecht: Weiblich
  • Studienbeginn: 2018
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Leipzig
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 12.02.2021
  • Veröffentlicht am: 16.02.2021