Zweiseitiges, einseitiges Studium

Wie die meisten Ethnologieinstitute in Deutschland hat auch Heidelberg einen regionalen Schwerpunkt. In diesem Fall Südostasien und Mikronesien. Dementsprechend drehen sich die meisten Seminare eben auch um regionale Themen. Ab und zu taucht zum Glück auch mal ein seltenes Seminar über andere Regionen auf, was eine sehr willkommene Abwechslung bietet. Auch theoretisch bietet das Studium einen guten Überblick über wichtige Theorien, Gedanken und Strömungen in der Ethnologie. Mir persönlich fehlt jedoch ein bisschen mehr Moderne, wobei sich da mittlerweile auch drum bemüht wird. Die Seminare selbst sind fast immer maßlos überfüllt. 40-50 Leute sind oft normal bei einem Seminar, in dem 10-15 Leute die ideale Anzahl wäre. Darum bestehen die meisten Seminare in ihrem Lehrplan auch nur aus Referat halten und daheim Literatur lesen. Diskussionen oder gar Input vom Dozenten kommen oft viel zu kurz.
Der Studienverlauf ist sinnvoll und gut durchdacht.
Zur Kompetenz der Dozenten lässt sich sowohl viel gutes, als auch einiges schlechtes sagen. Während die meisten Dozenten durchweg kooperativ, offen und kompetent sind, tummeln sich auch einige Dozenten im Institut, die 4-5 Semester brauchen um eine Hausarbeit zu korrigieren, nie auf Emails antworten, sich im Seminar komplett auf die Referate verlassen oder auch mal extrem unnachvollziehbar werten.
Am Campusleben kann man leider kaum teilnehmen, da das Institut einfach nicht in der Altstadt liegt. Allein zur nächsten Mensa braucht man 20 minuten mit dem Bus.
Wa sehr fehlt sich organisatorische Informationen. Ich zb bin jetzt im 5 Semester und weiß immer noch nicht, wo und wie ich meine Abschlussarbeit anmelde, geschweigedenn welche Themenbereiche überhaupt machbar sind. Genauso wird zwar ein Praktikum gefordert, aber es gibt kaum Informationen über Kriterien dazu. Hier fehlt definitiv einiges an Info.