Wunschlos glücklich

Ingenieurökologie (M.Sc.)

  • Studieninhalte
    5.0
  • Dozenten
    5.0
  • Lehrveranstaltungen
    5.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Digitales Studieren
    5.0
  • Gesamtbewertung
    4.6
Es folgt ein ehrliches Resümee meines Studiums in Freising, das ich in ein paar Monaten abschließen werde:

Der Master Ingenieurökologie an der TUM stellt insbesondere in Zeiten des Klimawandels einen zukunftsweisenden und wichtigen Studiengang dar, der eine Schnittstelle zwischen der Ökologie und einer Vielzahl anderer Fachgebieten herstellt. Die interdisziplinäre Ausrichtung des Studiengangs ermöglicht es uns Studierenden eine Vielzahl von Kursen, nicht nur an der School of Life Sciences (ehemals Wissenschaftszentrum Weihenstephan), sondern auch an den unterschiedlichsten Standorten wie Garching, dem Innenstadtcampus und der limnologischen Station Iffeldorf zu wählen. Allen Studierenden kann ich darüber hinaus die Exkursionen, Praktika und auch einen Auslandsaufenthalt an einer der zahlreichen Unis empfehlen, mit der die TUM kooperiert.

Zuerst muss ich die Dozentinnen und Dozenten loben, die in der Regel hochmotiviert und -aus meiner Erfahrung- bis auf wenige Ausnahmen sehr hilfsbereit und gut erreichbar sind. Die Lernumgebung ist traumhaft, Freising ist eine wunderschöne Studentenstadt. Es gibt die Weihenstephaner Brauerei (Alpenblick vom Campus), zahlreiche Weiher, die Isar, viel Grün, Volks- und Studentenfeste, Biergärten und eine direkte Anbindung an München mittels S-Bahn und RE.

Der Master Ingenieurökologie beginnt zunächst mit dem Fach "Ökosystemmanagement", das den Studierenden einen allgemeinen Überblick über die unterschiedlichen Ökosysteme geben soll, zur Orientierung dient und auch den einzigen Kurs im Studium darstellt, den alle Erstis zusammen belegen müssen.

In der ersten Hälfte des Studiums (was schneller vorbeigeht als man denkt), gibt es dann10 Kernfächer, aus denen 6 Fächer ausgewählt werden müssen. Einerseits sind die Fächer wie Klimawandel, Politik, Biodiversität usw. sehr interessant und wichtig, andererseits hätte ich mir jedoch gewünscht, stattdessen noch mehr Kurse aus meinem Fachbereich wählen zu können. Besonders in der terrestrischen Ökologie ("Biodiversität" und Konzepte und "Forschungsmethoden der Ökologie" muss ich kritisieren, dass die Klausuren im Gegensatz zu dem interessanten und gut vermittelten Wissen, schlecht gemacht sind. Wem wie mir Multiple Choice nicht liegt, der wird frustriert sein nur wegen des Modus schlecht abzuschneiden.
Prinzipiell kann aber gesagt werden, dass die Prüfungen alle machbar sind. Ein Durchfallen kann durch gutes Lernen so gut wie ausgeschlossen werden.
Allgemein ist zu den Pflichtfächern noch zu sagen, dass unbedingt der Turnus in dem die Fächer angeboten werden in die Planung mit eingerechnet werden muss, da de facto nur 3 Semester für die Wahlfächer zur Verfügung steht (sollte man in Vollzeit und Regelstudienzeit studieren). Weil ich es gerade erwähnte: Einen großen Vorteil stellt auch die Möglichkeit dar, das Studium in Teilzeit zu studieren. Besonders für Studierende mit Kindern oder nebenher Beschäftigten ein Plus.

Sind die Pflichtfächer erledigt, geht es zu den Vertiefungsrichtungen. Hier wählen die Studierenden ein Ökosystem aus, mit welchem sie sich näher beschäftigen möchten. Zur Auswahl stehen Agrar, Wald, Stadt, Gewässer, Boden. Die für die einzelnen Ökosysteme angebotenen Kurse stellen Grundlagenkurse dar. Alles in allem sind die Kurse sehr interessant und wichtig. Ich persönlich habe die Gewässerrichtung eingeschlagen und habe es nicht eine Sekunde bereut. Die Themen dort sind sehr interessant, die Dozierenden motiviert und super nett. Neben einem hohen Lernoutput befinden sich viele Kurse in Iffeldorf und an Flüssen in den schönsten Bereichen Bayerns (z.B. Berchtesgaden). Auch gibt es eine Forschungstaucherausbildung, die nicht nur in Schwimmbädern, sondern auch in Kroatien stattfindet. Zu den anderen Vertiefungsrichtung kann ich nicht so detailliert berichten, allerdings habe ich nie etwas Schlechtes von meinen Kommiliton*innen gehört.

Sind die Vertiefungsrichtungen erledigt, geht es zu den Wahlfächern. Hier punktet der Studiengang mit dem Luxus, aus einer riesigen, mehrere A4-Seiten langen Liste auszuwählen, die ständig erweitert wird. Auch bei der Erweiterung können die Studierenden Einfluss nehmen. Alle von mir gewählten Kurse des Gewässerbereichs waren mindestens gut, eher sehr gut oder sogar herausragend. Der beste Kurs war eindeutig das Praktikum zu der aquatischen Systembiologie, bei dem viele relevante Methoden erlernt wurden, die auch für eine praktische Masterarbeit gebraucht werden. Allgemein ist zu sagen, dass die wählbaren Kurse so gut wie keine Wünsche offen lassen und ebenso von gewohnt guter Qualität sind. Ein Pluspunkt ist auch hier, dass Studierende aus unterschiedlichen Fachbereichen zusammentreffen, was für eine Bereicherung sorgt.

Sind auch die Wahlfächer größtenteils erledigt, empfiehlt sich im 3. Semester die verpflichtende Projektarbeit zu machen (oder aber ein Auslandssemester). Die Studierenden übernehmen hier ein kleines Forschungsprojekt an einem passenden Lehrstuhl (entweder alleine oder in Gruppe), das selbstständig bearbeitet wird. Ich denke, dass die Intention hierfür ist, die Studierenden auf die Masterarbeit vorzubereiten, jedoch muss ich sagen, dass mich die Projektarbeit durch ihren großen Umfang etwas ausgebremst hat und ich den Beginn der Masterarbeit deswegen verschieben musste. Die Sinnhaftigkeit muss ich daher etwas in Frage stellen, zudem das wissenschaftliche Arbeiten bereits durch zahlreiche Arbeiten im Bachelor und Master ins Blut übergegangen ist und oft unter Beweis gestellt wurde.

Sind alle Dinge erledigt, folgt die Masterarbeit, die im Prinzip nichts anderes als eine große Bachelorarbeit ist, bei der noch eigenständiger gearbeitet werden muss.

Mein einziger größerer Kritikpunkt an dem Studiengang ist -wie auch bei meinen vorangegangenen beiden Bachelorn an der TUM- die Organisation/ Verwaltung. Hierbei möchte ich betonen, dass es sich nicht um eine persönliche Kritik an der (Fach)Studienberatung von Frau Papaja-Hülsbergen und ihren Kolleg*innen handelt, sondern um eine Kritik an den Systemvorgängen. Sind Lehre und Forschung an der TUM in den meisten Fällen sehr gut, so müsste hier noch nachgebessert werden. Ein Beispiel ist das teils komplizierte Wahlsystem für Fächer auf der Studienplatform TUMonline. Wenn es im System mehrere scheinbar gleiche Fächer gibt, ist schlichtweg nicht klar, welches das für den Studiengang richtige Fach ist. Auch das Eintragen und gültige Übernehmen der Noten kann teilweise mehrere Wochen in Anspruch nehmen. Mehrfach ist vorgekommen, dass viele Studierende sich nicht für Prüfungen anmelden konnten, da sie schlichtweg die Fächer nicht finden konnten.

Zum Schluss noch ein großes Lob für Inklusion und spezielle Angebote an der TUM. Es gibt regelmäßige Infoveranstaltungen was Studierende tun können, wenn sie krank sind oder in welcher Weise auch immer Unterstützung benötigen. Es gibt ein Netzwerk an Alumni, Veranstaltungen bei denen potenzielle Arbeitgeber an die Uni eingeladen werden und vieles mehr. Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt werden außerdem durch Bewerbertrainings verbessert. Ein guter Abschluss an der TUM öffnet so manche Tür, von der man es nicht erwartet hätte.

Fazit: Das Studium hat Spaß gemacht und war sehr lehrreich. Ich fühle mich alles in allem gut auf die Berufswelt vorbereitet. Ich würde den M.Sc. Ingenieurökologie jederzeit wieder an der TUM studieren.
Tipp: Weiterführende Informationen zum Studium hier!
  • gute Lehre, spannende Fächer, motivierende Dozierende, großes Wahlangebot, Teilzeitstudium möglich,
  • teils unzureichende Organisation

Sebastian hat 22 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Wie gut ist die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln?
    Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln finde ich sehr gut.
  • Fühlst Du Dich wohl auf dem Campus?
    Für mich ist der Campus ein zweites Zuhause.
  • Wie ist die Parkplatz-Situation?
    Ich finde immer einen Parkplatz.
  • Wie modern sind die Seminarräume und Hörsäle ausgestattet?
    Die Ausstattung der Seminarräume und Hörsäle könnte meiner Meinung nach moderner sein.
  • Wie gepflegt sind die Toiletten?
    Ich freue mich über die sehr sauberen Toiletten.
  • Wo wohnst Du?
    Ich wohne in meiner eigenen Bude.
  • Wie empfindest Du die Notenvergabe?
    Ich finde, die Notenvergabe erfolgt nicht immer gerecht.
  • Kommen die Dozenten aus der Praxis?
    Viele meiner Dozenten kommen aus der Praxis.
  • Gibt es eine Anwesenheitspflicht?
    Ich habe keine Anwesenheitspflicht in meinem Studium.
  • Fühlst Du Dich während Deines Studiums gut betreut?
    In meinem Studium fühle ich mich sehr gut betreut.
  • Wie vielfältig ist das Kursangebot?
    Das riesige Kursangebot finde ich super.
  • Wie schwer ist es in einen Wunschkurs zu kommen?
    Ich bin sehr einfach in meine Wunschkurse gekommen.
  • Wie lernst Du für Klausuren?
    Für meine Klausuren lerne ich meist alleine.
  • Hast Du einen Studentenjob?
    Ich habe keinen Studentenjob.
  • Hast Du während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant?
    Ich habe während der Studienzeit kein Praktikum gemacht oder geplant.
  • Würdest Du diesen Studiengang nochmal wählen, wenn Du eine Zeitmaschine hättest?
    Ich würde diesen Studiengang nochmal wählen, wenn ich eine Zeitmaschine hätte.
  • Bist Du Vegetarier oder Veganer?
    Ich ernähre mich vegetarisch.
  • Wie finanzierst Du hauptsächlich Deinen Lebensunterhalt?
    Ich erhalte hauptsächlich finanzielle Unterstützung von meinen Eltern.
  • Hast Du bereits ein Auslandssemester absolviert?
    Ich habe kein Auslandssemester absolviert oder geplant.
  • Fährst Du in den Semesterferien in den Urlaub?
    In den Semesterferien fahre ich manchmal in den Urlaub.
  • Hast Du das Gefühl, das Dich Dein Studium gut auf das Berufsleben vorbereitet?
    Ich fühle mich durch mein Studium gut auf das Berufsleben vorbereitet.
  • Wann fängst Du meistens mit dem Lernen für Klausuren an?
    Meistens fange ich mindestens 3-4 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.4
Peter , 28.02.2024 - Ingenieurökologie (M.Sc.)
4.6
Lena , 25.02.2023 - Ingenieurökologie (M.Sc.)
4.4
Daniel , 17.02.2023 - Ingenieurökologie (M.Sc.)
3.9
S. , 11.02.2023 - Ingenieurökologie (M.Sc.)
4.3
Franziska , 12.12.2022 - Ingenieurökologie (M.Sc.)
4.6
Martina , 07.12.2022 - Ingenieurökologie (M.Sc.)
4.9
Thomas , 07.12.2022 - Ingenieurökologie (M.Sc.)
4.6
Lucia , 07.12.2022 - Ingenieurökologie (M.Sc.)
4.6
Anna , 07.12.2022 - Ingenieurökologie (M.Sc.)
4.6
Valeria , 07.12.2022 - Ingenieurökologie (M.Sc.)

Über Sebastian

  • Alter: 30-32
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 4
  • Studienbeginn: 2020
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Campus Weihenstephan
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 20.07.2022
  • Veröffentlicht am: 20.07.2022