Organisation eher mäßig, ansonsten sehr gut

Im WS 2012/13 habe ich mein Studium der BioGeoWissenschaften in Koblenz begonnen, ich studiere also aktuell im 2. Semester und möchte versuchen, hier ein ehrliches, umfassendes Bild von meinem Studium und der Uni Koblenz zu zeichnen.

Der Studiengang beansprucht, wie der Name schon sagt, ein weites Feld der Naturwissenschaften.
Die Inhalte der Vorlesungen und Übungen müssen also konzentriert in einzelnen Veranstaltungen rübergebracht werden, um am Ende einen ausreichend und umfassend qualifizierenden Bachelor-Abschluss vorweisen zu können, der z.B. zur Arbeit in einem Planungsbüro befähigt. In den meisten Fällen gelingt das auch gut, in wenigen anderen ist einfach die Stoffmenge für eine einzige Veranstaltung deutlich zu groß - was leider noch durch sehr hohe Anforderungen einzelner Dozenten unterstrichen wird.
Insgesamt lässt sich jedoch sagen, dass die Inhalte der Vorlesungen sich sinnvoll ins Konzept bzw. die Zielsetzung des Studiengangs einfügen und viele praxisorientierte Module dabei helfen, wichtige Erfahrungen bei der Anwendung von Bestimmungs-, Bewertungs- und Messtechniken im Freiland und im Labor, aber auch Präsentationstechniken vor Fachpublikum zu sammeln.

Die Dozenten würde ich durchgehend als kompetent und hilfsbereit bezeichnen, insbesondere die Biologie-Abteilung (trotz vereinzelt sehr hoher Ansprüche und der Unfähigkeit, das eigene Wissen so zu reduzieren, dass es die Studenten nicht durchgehend überfordert).
Die Ausstattung mit Dozenten, und damit auch mit Lehrkapazitäten, ist leider auch einer der Schwachpunkte an der Uni Koblenz-Landau: Die Zustände sind sicher nicht so schlimm wie an anderen Universitäten, aber mehr Dozenten wären absolut nötig, um das Studium und die Inhalte zu entzerren und mehr Freiräume bei der Schwerpunktsetzung zu bieten.

Die sonstige Ausstattung der Uni würde ich als gut bezeichnen, was auch daran liegen mag, dass der Campus in Metternich noch nicht einmal seit 20 Jahren existiert und somit auch in den letzten Jahren noch Vieles neu errichtet und erworben wurde.

Was mir (vielleicht studiengangbedingt) negativ aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass organisatorisch in meinem Studiengang oft Dinge schief laufen: Bei der Terminfestlegung von Modulen wird anscheinend noch nicht einmal institutsintern genügend kommuniziert, so dass es immer wieder zu Terminüberschneidungen bei Veranstaltungen kommt, die im Modulhandbuch für das gleiche Semester empfohlen werden oder in der gleichen Phase des Studiums absolviert werden sollten. Außerdem scheint es nur wenige Menschen zu geben, die den Durchblick in spezielleren Fragen zu Prüfungsangelegenheiten behalten können.
Positiv in diesem Zusammenhang muss allerdings herausgestellt werden, dass sich in solchen Situationen meist gute Lösungen finden lassen und dass man auch als einzelner Student die Möglichkeit hat, mit Professoren und anderen Dozenten über diese Dinge zu reden und auch Antworten auf seine E-Mails bekommt.

Abschließend noch zum Thema Campusleben: Es gibt Freizeitangebote (z.B. AHS Koblenz, Sommer-Uni, das Bistro "StuBi" und die Semestereröffnungsparties) der des Studierendenwerkes und des AStA. In der Mensa (D-Gebäude) findet sich außerhalb der Essenszeiten eigentlich immer ein gemütliches Plätzchen, und im Sommer stehen draußen zahlreiche Sitzgelegenheiten zum Essen oder Ausruhen und zahlreiche Grünanlagen zum Relaxen (das Wort "Chillen" mag ich nicht :P) zur Verfügung.
Kleiner Minuspunkt: Leider ist der Campus trotzdem auch in der Woche zeitweise recht leer - vor allem im Winter und zum Wochenende hin.