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Für kaum jemanden empfehlenswert!

Ingenieurwissenschaften (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    5.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Digitales Studieren
    4.0
  • Gesamtbewertung
    4.3
Wer glaubt, dies wäre ein Ingenieurstudium mit etwas mehr Fächern und guter Wahlfreiheit, der liegt hier gewaltig falsch!

Trotz vieler positiver Aspekte der TUM hinsichtlich der Ausstattung und Organisation, die anderen Bewertungen zu entnehmen sind, möchte ich hier ausdrücklich sagen, warum niemand diesen Studiengang wählen sollte:


1. ENORMER Aufwand. Nicht nur durch die 210 ECTS, sonder auch durch Module die inhaltlich aufwändiger sind als die Äquivalente anderer Studiengänge. Z.B. Technische Mechanik I, welches hier Mechanik I und II der Maschinenbauer verbindet, Informatik II welches Datenbanken und Softwareentwicklung in ein Modul wirft und "Modellierung von Unsicherheiten" , worin die gesamte Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik in einem Semester heruntergerattert wird. Wirkliches Verständnis zu entwickeln wird bei solchen Stoffmengen schwierig.

2. Absurd schwere Klausuren. Die Klausuren sind von ihrer Komplexität, der Anzahl an Aufgaben und der Menge an abgefragtem Stoff auf gänzlich anderen Sphären unterwegs als in anderen Studiengängen. Trotz sehr leistungsfähiger und -williger Studenten gibt es hohe Durchfallquoten und schlechte Notenverteilungen. Viele Klausuren sind reine Rechenschlachten für die man dutzende Altklausuren durchrechnen und auswendiglernen muss, allzu viel Verständnis ist hier nicht gefragt.
Bei anderen Klausuren sind teilweise unlösbare Aufgaben drinnen, die niemand gelöst kriegt. Die Klausuren der TUM sind keine Kompetenzbeweise oder akkurate Reflektionen der individuellen Lernaufwände bzw. des Verständnisses, sondern ein reiner Krieg gegen die diabolischen Kreationen der Dozenten.

3. Minimale Praxis, kaum Förderung von individueller Problemlösekompetenz und keine berufliche Einbindung während des Studiums. Das Semester besteht nur aus Bombardement mit Fakten und Wissen, und dem wilden Ergießen des Stoffes auf das Schlachtfeld der Klausur. Wo das beruflich hinführen soll, kann ich auch nicht abschätzen. Jedem der auch noch ein wenig praktische Kompetenzen entwickeln möchte, empfehle ich nicht an der TUM einen Ingenieurstudiengang zu studieren, wie das in Informatik oder anderen Bereichen aussieht, kann ich nicht beurteilen.

4. Der Studiengang verbreitet den Mythods am Ende etlichenMasterstudiengängen die Türen zu öffnen. Dies ist jedoch nur sofern möglich, als dass man die entsprechenden Wahlfächer und Noten hat, was bei vielen der aufgelisteten Masterstudiengänge gar nicht so einfach ist. Wer mit der Hoffnung auf Robotik oder Neuroengineering hier dran geht, sollte sofort Halt machen. Man muss oft noch übermäßig viele Module aus dem Wahlbereich II wählen, mehr als die 28 ECTS, die genannt werden und oft noch TOP-Noten mitbringen, wie bei Neuroengineering oder Power Engineering. Die Notendurchschnitte bewegen sich im Grundstudium in 3er Bereich, die Rettung in den 2er Bereich am Ende hilft nur wenigen. Die meisten schaffen dann den Sprung in das Maschinenbau-Masterstudium der TUM, da hier die Notenvoraussetzungen gering sind, wofür man jedoch gleich hätte Maschinenbau studieren können. Ein Übergang in die Elektrotechnik ist nur mit erheblichen Auflagen möglich, in die Angewandte Physik nur mit der gesamten Wucht der Theoretischen Physik (die ohnehin schon knallhart ist) schaffbar, ins Chemieingenieurwesen praktisch nur durch parallele Wahl fast aller Chemieing-Vorlesungen und ins Mathestudium nur durch zusätzliche Wahl eines halben Mathestudienganges machbar,
Wer in die interdisziplinären Master a la Telecommunications, Power, Neuro, Robotics AI und Computational Mechanics will, der braucht Top Noten, die hier nur schwer zu erhalten sind.
Wer seinen Master plant im Ausland an einer TOP-Uni zu machen, sollte sich hier ebenfalls nicht unnötig seinen Schnitt versauern.
Der Studiengang taugt somit im Grunde zu nichts.


Bevor Ihr euer naturwissenschaftlich/mathematisch/technisches Talent hier verschwendet, zwischendurch vielleicht noch miserabel werdet oder wie mancher Kommilitone in die Depressionen stürzt, wählt lieber einen anderen, fokussierteren Studiengang.


Fazit für mich: Ich habe nach all der Absurdität dieses Studiums als einst neugieriger und mathematisch fähiger Abiturient mein Interesse an dem Ingenieurbereich verloren, und versuche nach dem Abschluss vielleicht noch einen anderen Studiengang zu machen.
  • Die TUM ist hervorragend organisiert, TUMOnline und Moodle bieten perfekte Möglichkeiten zur Studienorganisation. Digitale Verfügbarkeit und gute Möglichkeiten zum autodidaktischen Erlernen
  • Kaum Entwicklung praktischer Kompetenzen, keine beruflichen Kontakte oder Praktikta, absurd schwierige Klausuren,

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.6
Evren , 13.05.2024 - Ingenieurwissenschaften (B.Sc.)
3.9
Jonas , 03.05.2024 - Ingenieurwissenschaften (B.Sc.)
2.1
Anna , 15.03.2024 - Ingenieurwissenschaften (B.Sc.)
3.9
Sam , 11.03.2024 - Ingenieurwissenschaften (B.Sc.)
3.4
Leonard , 05.03.2024 - Ingenieurwissenschaften (B.Sc.)
4.6
Vincent , 05.02.2024 - Ingenieurwissenschaften (B.Sc.)
4.0
Manu , 03.02.2024 - Ingenieurwissenschaften (B.Sc.)
4.1
Annika , 01.02.2024 - Ingenieurwissenschaften (B.Sc.)
4.4
Marc , 26.01.2024 - Ingenieurwissenschaften (B.Sc.)
4.0
Praveen , 21.01.2024 - Ingenieurwissenschaften (B.Sc.)

Über Eren

  • Alter: 18-20
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Studienbeginn: 2019
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Garching bei München
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 07.10.2020
  • Veröffentlicht am: 08.10.2020