Der Spickzettel: Unser kleiner, illegaler Helfer in der Not. Er beruhigt die Nerven und ist in Stresssituationen eine praktische Gedächtnisstütze. Fast jeder Studierende hatte schon mal einen in der Tasche und ein paar Kommilitonen trauen sich ohne Spicker gar nicht erst in die Prüfung.
Wenn man erwischt wird, gibt es Ärger – 5,0 wegen Täuschungsversuch. Wiederholungstätern droht gar die Exmatrikulation. Das Risiko ist also ganz schön hoch, aber viele Studierende nehmen es in Kauf. So lange der Spickzettel gut ist und eine bessere Note verspricht, kann man es ruhig mal probieren. No risk, no fun und so.
Aber wann ist ein Spickzettel „gut“?
Das macht den perfekten Spickzettel aus
Spickzettelschreiben ist eine hohe Kunst. Und vorneweg: DEN perfekten Spickzettel gibt es nicht. Aber es existieren sehr wohl bestimmte Eigenschaften, die ein Spickzettel erfüllen muss, um richtig gut zu sein.
Das sind die 5 wichtigsten Punkte:
- Einfach
Dein Spickzettel darf nicht zu kompliziert oder undurchsichtig sein. Auf den ersten Blick muss sofort klar werden, worum es geht. Wenn Du allein schon für die Entschlüsselung Deines Spickers ein abgeschlossenes Bachelorstudium in angewandter Dechiffriertechnik brauchst, machst Du etwas falsch. Halte Deinen Spickzettel so einfach wie möglich! - Informativ
Verzichte auf alle unnötigen Informationen und sammle auf einem Spickzettel nur das Wichtigste. Du benutzt Deinen Spicker, weil Du bestimmte Fachinformationen „nachschlagen“ möchtest. Alle Umschreibungen, die nicht zu 100% notwendig sind, haben auf Deinem Spickzettel nichts zu suchen. - Klein
Rede Dir die Sache nicht schön: Spicken ist Betrug. Und deshalb darfst Du auf gar keinen Fall mit Deinem Zettelchen erwischt werden. Und je größer Dein Notizzettel ausfällt, desto eher erregst Du Verdacht beim Aufsichtspersonal in der Klausur. Bau Deinen Spickzettel deswegen so klein wie möglich – dann kannst Du Deinen Helfer bequem in der Hosentasche oder sonst wo verschwinden lassen. - Unauffällig
Damit Dein Spickzettel die volle Unaufmerksamkeit bekommt, die ihm zusteht, muss er vor allem eines sein: Unauffällig. Klein, schlichte Schrift, dezente Farbe, geschickte Positionierung – auf diese Weise bleibt Deine Täuschung stets im Verborgenen. - Kreativ
Seitdem es Prüfungen auf dieser Welt gibt, wird geschummelt, betrogen und gespickt. Das heißt: Deine Dozenten kennen die meisten Techniken und Spickzettelvariationen. Damit Du trotzdem mit Deinem Spicker durchkommst, musst Du kreativ sein und Dir ausgefallene und neue Alternativen ausdenken. Je einfallsreicher, desto besser!
Wenn Du diese Punkte beachtest, bist Du auf dem besten Weg ein Spickzettel-Master zu werden. Der letzte Punkt ist dabei besonders wichtig, denn hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Schaffst Du es mit einer kreativen Idee durch die Prüfung oder fliegst Du durch banales Pfuschen auf?
15 kreative Spickzettel-Ideen
Brauchst Du ein bisschen Inspiration? Dann habe ich jetzt 15 Ideen für kreative und besonders originelle Spickzettel für Dich. Die meisten der folgenden „Best-Practice-Beispiele“ habe ich auf 9Gag.com für Dich gefunden; die anderen sind frei recherchiert.
Bühne frei für 15 kreative Spickzettel-Ideen:
#1 Der Wickel-Stift-Spicker
#2 Der Fake-Taschenrechner-Spicker

#3 Der Armbanduhr-Spicker
#4 Der Pflaster-Spicker

#5 Der Manschetten-Spicker

#6 Der Nylon-Spicker

#7 Der Fingernagel-Spicker

#8 Der Rasta-Spicker

#9 Der Eingenähte-Jacken-Spicker

#10 Der Schuh-Spicker

#11 Der Trinkpäckchen-Spicker

#12 Der Flaschen-Etikett-Spicker

#13 Der Schokoriegel-Spicker

#14 Der dritte Arm

#15 Der Dekolleté-Spicker

Fazit
Beim Spickzettelschreiben sind Deiner Fantasie und Kreativität keine Grenzen gesetzt. Je ausgefallener und innovativer Deine Idee ist, desto wahrscheinlicher kommst Du mit Deiner Schummelei durch.
Aber bitte denk dran: Ein Spickzettel ist und bleibt illegal und kann Dir als Täuschungsversuch ausgelegt werden. Wenn Du erwischt wirst, fällst Du automatisch durch die Prüfung und riskierst damit Deinen Abschluss. Außerdem ist Spicken während der Klausur mit großem Stress verbunden – und Stress hast Du in dieser Situation doch eigentlich schon genug, oder?
Ich möchte kein Spielverderber sein, aber mach Dir bewusst, dass Du mit einem Spickzettel ein wirklich hohes Risiko eingehst. Und dieses Risiko ist es nicht immer wert. Eigentlich fast nie. Nutze Deine Vorbereitungszeit lieber zum Lernen, anstatt Dich mit der Konzeption und dem Erstellen von Spickzetteln zu beschäftigen.
Oder denke über die folgende Alternative nach: Stelle Dir den besten, präzisesten und umfangreichsten Spickzettel zusammen, den Du jemals erstellt hast. Fasse wirklich alles Relevante für Deine Prüfung auf engstem Raum zusammen; verdichte den Stoff so gut es geht. Sieh Dir den Spickzettel gut an, nimm ihn mit zur Prüfung – aber benutze ihn nicht. Mach alles, was zum Spicken dazu gehört, aber verzichte auf den letzten Schritt und betrüge nicht. Damit nutzt Du die ganze Lernpower, die im Spickzettelerstellen liegt, ohne in der Prüfung zu bescheißen. Bleib sauber und tu Dir damit selbst einen Gefallen.
Und mal ehrlich: Wie oft konntest Du Deinen Spickzettel vor der Prüfung fast schon auswendig, weil Du ihn Dir vor Nervosität 1.000 Mal durchlesen musstest? Im Prinzip brauchst Du gar keinen Spickzettel – Du brauchst nur Selbstvertrauen.
Oder siehst Du das anders? Wie ist Deine Einstellung zum Thema Spickzettel und welche kreativen Ideen fallen Dir noch ein? Schreib uns dazu doch mal was auf Facebook!