Öko, Snob, Feierbiest: Diese Klischee-Studenten gibt es wirklich

Jennifer Siebert

Da versucht man, offen zu sein und sich nicht von Vorurteilen leiten zu lassen. Und dann sowas: aus den Tiefen des Unidschungels taucht eines jener Klischee-Exemplare auf, von denen Du dachtest, sie existieren nur in der Fantasie. Schubladendenken gehört ja eigentlich in den Mülleimer. Aber manchmal stimmen die Klischees halt einfach. Und Vorurteile sind einfach nicht tot zu kriegen. Ob Snob, gestylte Tussi oder Öko. Wer ist nicht manchmal selbst überrascht, wie viele Klischee-Typen ihm im realen Leben ständig über den Weg laufen? Wir zeigen Dir, welche Klischee-Studenten es wirklich gibt und woran Du sie erkennst.

Der Öko

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Lange Haare, Jesus-Schlappen und Jute-Beutel: Der Öko sieht meist aus wie ein übrig gebliebener 68er. Aber auch wenn es einige Gemeinsamkeiten gibt, sollte der Öko nicht mit einem dieser Langzeitstudenten aus dem letzten Jahrhundert verwechselt werden. Im Studium sind sie meist engagiert, wissen aber leider selbst nicht so genau, was sie danach werden sollen. Vielleicht gehen sie Dir auf die Nerven, weil sie Dich gerne von der veganen Lebensweise überzeugen wollen. Aber dafür sind sie oft engagiert, wenn es um das organisieren von Demos oder Fachschaftspartys geht. Hauptlebensziel: Die Welt retten. Übliche Studiengänge: Regionalwissenschaften Lateinamerika, Ethnologie, Sonderpädagogik.

Der Snob

Der Snob zeichnet sich bereits durch sein äußeres Erscheinungsbild aus. Gestriegelt und gebügelt, mit Markenpulli und Polohemdchen ausgestattet, verachtet er den niederen Studentenpöbel. Seine Eltern haben die entsprechende Kohle auf dem Konto, um ihm ein angenehmes Leben zu finanzieren. Daher findet man ihn in den Semesterferien in der Regel auch nicht bei einem Studentenjob, sondern eher am Strand von Saint Tropez. In Sachen Ehrgeiz ist der Snob von Hause aus festgelegt: Weniger als die zukünftige Unternehmensführung ist nicht drin. Wenn Du Dich gut mit dem Snob stellst, springt für Dich später vielleicht eine Stelle als Assistent in seiner Firma raus. In der Regel studiert der Snob BWL oder Jura.

Das Feierbiest

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Das Feierbiest genießt das Studentenleben in den vollsten Zügen. Es gibt keine Party, die ohne das Feierbiest stattfindet. Aufstehen vor 9 Uhr? Da geht das Feierbiest erst ins Bett! Der letzte Alkoholrausch muss schließlich erstmal ausgeschlafen werden. Das schlägt sich allerdings auch auf das Studium nieder: Feierbiester schaffen ihren Abschluss in der Regel erst nach einigen Semestern über der Regelstudienzeit. Und können meist auch nicht gerade mit Bestnoten aufwarten. Wenn Du selbst gerne auf Partys gehst, können sie praktische Kommilitonen sein. Denn Feierbiester kennen Gott und die Welt und wissen immer, wo die nächste Party läuft. Hauptsache sie wohnen nicht in Deiner WG und randalieren morgens früh, wenn sie den Weg in ihr Bett nicht mehr finden. Mediziner, BWLer oder Maschinenbauer sind nicht selten unter den Feierbiestern zu finden.

Die Tussi

Die Tussi tritt in der Regel nur perfekt gestylt ins Licht der Öffentlichkeit. Meist stammt sie aus gutem Hause und zeigt das auch gerne. Pradatäschchen, Ralph Lauren Kleidchen und die Rolex am Handgelenk gehören zu ihrem Lebensstil wie das eigene Pferd und der Skiurlaub in St. Moritz. Die Tussi ist häufig eine Unterkategorie des Snobs. Daher studiert sie auch in der Regel BWL oder Rechtswissenschaften. Den Abschluss braucht sie nicht unbedingt für ihre berufliche Zukunft, gerne lässt sie sich auch weiterhin vom reichen Papi oder dem Snob-Freund aushalten. So gesittet die Tussi im Studienalltag auftritt, sie kann vor allem abends und am Wochenende auch zu einem Feierbiest mutieren.

Der Nerd

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Der Nerd ist eine beliebte Figur in amerikanischen Sitcoms und Filmen. Männliche Nerds studieren Physik oder Informatik, weibliche Buch- oder Archivwissenschaften. Um sich nicht von seiner bahnbrechenden Forschung ablenken zu lassen, vermeidet der Nerd den Kontakt mit Normalos oder reduziert ihn auf das Notwendigste. Allein darin sieht man bereits eine gewisse Verwandtschaft zum Studententyp Streber. In seinem Fachgebiet einer der besten, ist er was Sozialkompetenzen angeht eher ein Loser. Auch der Alltag stellt den Nerd daher immer wieder vor große Probleme. Seine Lebensmittelallergien und seltsamen Spleens qualifizieren ihn regelrecht für ein Leben in der Wissenschaft. Häng Dich bei Referaten an den Nerd, wenn Du selbst zu faul bist, Dich in ein kompliziertes Sachgebiet einzuarbeiten – denn genau das liebt er.

Der Streber

Der Streber weiß schon in der Schule, was er später studieren und anschließend beruflich machen will. Und darauf arbeitet er kontinuierlich hin. Dabei ist es ihm auch völlig egal, ob er sich bei allen anderen unbeliebt macht. Er ist stets auf jede Vorlesung perfekt vorbereitet, schreibt die besten Noten, meldet sich dauerhaft eineinhalb Stunden lang um seine Intelligenz unter Beweis zu stellen und weiß einfach alles. Was selbst den Prof manchmal in den Wahnsinn treibt. Abends geht er lieber zum Lernen nach Hause als mit Kumpels in die nächste Kneipe. Am Wochenende fährt er auch gerne mal zu Mutti und lässt sich dort bekochen. Wenn Du sein penetrantes Verhalten aushältst und gerne im Schatten stehst, kann ein streberhafter Freund viele Vorteile haben – vor allem in Klausurphasen. Typische Streber-Studiengänge: Wirtschaftspsychologie, Latein oder Philosophie.

Der Normalo

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Wer bitte? Der Otto-Normal-Student fällt unter den ganzen anderen Studententypen eigentlich kaum auf. Seine Eltern verdienen nicht gerade übermäßig viel, unterstützen ihn aber finanziell nach Kräften. Er geht hin und wieder auf Partys und schläft daher auch mal aus, anstatt in die Vorlesung zu gehen. Für Professoren ist das Gesicht des Normalos absolut austauschbar. Dieses Studenten-Exemplar verschwindet in der Regel nach seinem Abschluss für immer aus der akademischen Welt. Sein Studium schafft er mit einer Durchschnittsnote und ein paar wenigen Semestern über der Regelstudienzeit. Beliebte Studienfächer des Normalos: Alles von Anglistik bis Zahnmedizin.

 

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