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Falsche Entscheidung

Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    3.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Gesamtbewertung
    2.8
Habe meinen Bachelor in WiWi an der Ulm letztes Semester abgeschlossen und muss sagen, dass ich mich rückblickend für eine andere Universität entschieden hätte.
Natürlich kann man nicht sagen, dass ein (e) Studienfach/Uni generell schlecht ist, jede hat sicherlich positive Seiten, ebenso hängt die Meinung stark davon ab, was die Erwartungen sind. Die Uni ist meiner Meinung nach in den naturwisschenschaftlichen Fächern gut aufgestellt, was das WiWi Studium angeht aber recht schwach.

1) Grundlagen: Die ersten 2-4 Semester: Grundlagenvorlesungen (VWL, BWL, Mathe, Recht, Englisch, Informatik): Eigentlich recht gut, man kriegt die Grundlagen vermittelt. Englisch ist völlig nutzlos, man bekommt zwar ein Zertifikat, dass einem C1 bescheinigt, wird aber von so gut wie keiner respektablen Universität (Wien, Bonn, Tübingen, Berlin, Mannheim...) anerkannt, da es kein vollwertiges Englischexamen ist, sondern nur Writing und Speaking.
2) Vertiefung: Was Versicherungswirtschaft und Wirtschaftsprüfung angeht, bekommt man sicherlich eine gute Ausbildung, auch wenn die Anzahl an Professoren stark beschränkt ist. Man hat keineswegs eine so große Auswahl an Lehrstühlen und Profs wie in Mannheim, München oder Frankfurt.
3) Vertiefung (2): Finance bzw. Economics: Flop. Die Uni bietet im Fach Economics zu 97 % nur Mikroökonomiemodule an, Studenten die an Makroökonomie interessiert sind, werden völlig enttäuscht.
Nicht ein Kurs zu Wachstumstheorie, Geldtheorie, Arbeitsökonomie, Handel etc.
Stichword Finance-Schwerpunkt: Ganze 2 (!) Professoren, von denen einer den Eindruck macht, die Professurvergabe wurde per Würfelwurf vergeben und nicht nach Kompetenz. Es gibt zwar einen Kurs "Finanzierung", der behandelt aber eigentlich nur CAPM/Derivate. Welche Möglichkeiten der Finanzierung es gibt, welche vorteilhafter ist und wann welche vorgenommen werden sollte: Fehlanzeige!
Investition: Mehr als Kapitalwert und ein paar Formula war nicht drinnen
Die anderen Financekurse: z.T. ultratheoretisch, keine komplexeren Case Studies/Übungsaufgaben, die jemanden ernsthaft auf ein Vorstellungsgespräch bei DB, CoBa, KPMG (Deal), UBS geschweige denn JPM, GS etc. vorbereiten würden.
4) Zusatzqualifikationen
Während meines Auslandssemesters an einer privaten Uni habe ich gemerkt, was mir in Ulm fehlt: Gute Vorbereitsungskurse auf TOEFL, IELTS, GRE, CFA, sowie die Mglk. manche davon abzulegen
5) Generelle Aufstellung an Lehrstühlen: Schwach
Es gibt zwar Institute für Controlling/Versicherungswirtschaft/Finance etc., diese werden jedoch nur von 1-2 Profs geleitet, dazu kommen ein paar Wiss. Mitarbeiter.
Die breite Aufstellung fehlt einfach völlig was dazu führt, dass man keine wirkliche Vertiefung bekommt, sondern auf einem recht allgemeinem Niveau verbleibt
6) Mastermodule
Auch hier kriegt man in Economics keine Makro, übrig bleibt das ganze "Mikrogedöns" (sorry, aber nach 100x Gefangenendilemma und 20x Marktgleichgewicht reichts einfach). WiWi Master mit Vertiefung Economics? Das wird jedenfalls weder für CoBa/DB Research noch für Institutionen á la Weltbank reichen.
7) Campus/Diverse
Finde ich ehrlich gesagt grässlich! Die Uni ist eigentlich von Wald umsäumt, der wird ja jetzt Gott sei Dank endlich weggemacht, der stört sowieso bloß (Ironie). Stattdessen Parkplätze und zig 1-2 stöckige Betonbunker. Kein "Campus" an sich, die Uni besteht zu 80 % aus einem riesigen Klotz.
8) "Brand Name"
Trotz guter Noten, weit fortgeschrittenem Studium und ersten relevanten Praktika musste ich leider feststellen, dass das überhaupt gar kein Garant für ein Praktikum in "interessanten Bereichen" (M&A, Research, Wealth, IB, UB etc.) ist.
In meinem ersten Praktikum musste ich Feststellen, dass die Studenten aus Mannheim/Frankfurt (Goethe und Frankfurt School)/München absolut die Nase vorn hatten, was Chancen und Wissen. Mit "Wissen" meine ich nicht Grundlagen, sondern schon ein tieferes Verständnis für die Materie.
9) ASQs: 90 Interessenten auf 15 Plätze? Keine Seltenheit, vor allem bei interessanten Kursen
10) Lernflächen: Zu wenig vorhanden und dann auch oftmals an Stellen, wo man nicht in Ruhe arbeiten kann.
  • Kleine Uni, Geringe Studentenanzahl in den Fächern
  • Zu breite Aufstellung, geringe Auswahl an Fächern/Profs

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.7
Luisa , 09.03.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
4.7
Tony , 03.03.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
5.0
Marnick , 01.03.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
4.4
Georg , 27.01.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
3.6
Enzo , 23.01.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
4.1
Thore , 16.11.2023 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
1.0
Uwe , 17.08.2023 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
4.4
Timm , 11.08.2023 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
3.4
K. , 25.07.2023 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
3.9
Anna , 22.07.2023 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)

Über Maximilian

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 7 Semester
  • Studienbeginn: 2016
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Ulm
  • Schulabschluss: Abitur
  • Abischnitt: 1,5
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 27.02.2019
  • Veröffentlicht am: 20.03.2019