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Könnte besser sein, zu viel Mathe!

Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    2.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    2.0
  • Organisation
    4.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Gesamtbewertung
    2.7
Ich bin aktuell im ersten Semester. Laut der Empfehlung sollten wir in der Regel 4 Module pro Semester einplanen. Das habe ich auch gemacht. Zuvor hatte ich nur Mathe-Grundkurs in der Schule.

Wir haben folgende Module:

Einführung in die Volkswirtschaftslehre: Prof. Harms ist wohl der beste in der Uni, obwohl ich nicht so viele gehört habe. Dennoch hat sich das auch rumgesprochen, bei ihm ist der Saal eher überfüllt als in anderen Fächern. Wöchentlich gibt es Übungsblätter und die Lösungen werden präsentiert. Man muss im Gegensatz zu anderen Modulen nur Basis-Mathe anwenden. Mit 725 Folien ist die Vorlesung ordentlich bestückt, doch die Klausur ist, wie ich mitbekommen habe aufjedenfall machbar. Man muss partiell ableiten können, bisschen Kettenregel und gleichsetzen können, erste Ableitung null setzen. Schafft also jeder spätestens im 3.Versuch. Es gibt 9 Credit Punkte. Die Vorlesung ist sehr zu empfehlen, da das Skript ergänzt wird und Herr Harms echt cool erklärt. Nachteil: Es ist eine E-Klausur und man kriegt keine Punkte auf Rechenwege, Ansätze oder herausragende andere Beispiele.

Absatzwirtschaft: Mit 201 Folien ist die Vorlesung schon machbar bestückt. Es ist nur reines auswendig lernen erforderlich. Durch eine effektive Zusammenfassung sollte man auf ungefähr 20 Seiten kommen. 10 Folien ergeben ungefähr zusammengefasst 1 Seite bei ihm. Positiv: Hier ist überhaupt kein Mathe vorhanden. Die Tutorien hierzu finde ich völlig sinnfrei, da stupides auswendig lernen gefragt ist. Auch die Tutoren haben alle hier eine 1 geschrieben und waren nur in zwei Vorlesungen, in der ersten und in der letzten, wo dann eingegrenzt wird. Manche Fragen auf den Übungsblättern sind allerdings weder mit der Vorlesung, noch mit dem Skript zu bearbeiten, die Lösung kriegt man in den Tutorien und kann diese dann in der Klausur hinschreiben, wenn danach gefragt ist. Mit 7 Punkten ist hier ordentlich was dabei, doch der Aufwand hält sich wohl in Grenzen. Kein Student macht hier sonderlich was. Die Vorlesung bringt nichts. Der Prof. hat allerdings auch gesagt, dass seine Klausuren nicht zum Aussieben da sind. Er gibt also selber zu, dass einige Kollegen in anderen Modulen solche Klausuren rausbringen.

EDV: Es gibt aufjedenfall ordentlich Platz in der Vorlesung, doch die Tutorien bringen einem nur wenig, da in der Klausur nur "verstehen und die Lösung wissen" gefragt ist. Die Aufgaben in den Tutorien findet man in den Klausuren überhaupt nicht wieder, das Skript bringt einem relativ wenig. Es ist eine Open-Book Klausur, wo man alles mitnehmen kann, doch jede Klausur hatte bisher wie ich gesehen habe, insgesamt 12 Aufgaben. Pro Minute erwartet man einen Punkt, also braucht man 30 Punkte um die Klausur zu bestehen. Wenn man sich alle Altklausuren zu Gemüte führt und sich mal mit allen Aufgaben vertraut macht, sollte aufjedenfall spätestens im 3.Versuch bestehen. Der Tutor ist sehr schnell, hilft einem kaum weiter, sagt einfach das man das verstehen soll, was da steht. Mehr ist nicht gefragt. Die Vorlesung bringt eigentlich nichts. Für dieses Fach gibt es nur 6 Credits. Damit ist man am Anfang noch locker, doch das ist wirklich nicht so. Absatzwirtschaft ist dagegen echt nichts und bringt einen Punkt mehr.

Mathematik: Wer Mathe kann, sollte es nicht schwer finden, doch ich habe große Probleme damit und sehe es schon kommen, dass die späteren Module Statistik I, Statistik II, Mikro und Makro sehr mathelastig und damit verbunden auch schwer sind. Es geht um Analysis sowie Lineare Algebra. Der Tutor ist mega gut und weiß so gut wie alles. Die Literaturempfehlung ist allerdings größter Mist, da das Buch einfach keine Lösungen zu den sinnvollen Aufgaben aufbringt und man irgendwann einfach dumm da steht, wenn man die Lösung nicht hat. Auch die Inhalte aus dem Netz helfen nur bedingt weiter, da die meisten Beispiele anders sind und man dann lange suchen kann, das Daniel Jung darüber ein paar Beispiele gerechnet hat. Die Beispiele in der Vorlesung sind sehr abstrakt, ohne richtige Anwendung in der realen Welt. Die Beispiele in den Vorlesungen sind 1 zu 1 von der Literaturempfehlung abgeschrieben worden. Die meisten Beispiele dabei sind auch sehr verständlich, doch wenn es mal um "echte" Aufgaben geht, ist man im Stich gelassen. Die Aufgaben aus dem Buch sind eine echte Zumutung und nach der Vorlesung ist man nicht wesentlich schlauer, da einfach das Buch in komprimierter Fassung abgeschrieben worden ist. Nur wer Mathe kann, sollte auf Anhieb bestehen. Ich überlege jetzt schon, ob ich die Klausur nicht sein lasse und im 3.Semester das dann mache, aber die kommenden Module machen mir schon Angst und ich denke über ein Fachwechsel oder an ein duales Studium, bzw. damit verbunden auch über einen Abbruch nach. Wir haben soweit das Thema Analysis abgehakt und werden nach den Ferien mit Lineare Algebra anfangen. Ich hoffe, dass ich in diesem Thema dann gut mitkomme und mir in der Klausur damit meine wesentlichen Punkte hole und bestehe. Riesen-Nachteil: Da es eine Massenveranstaltung ist, hat man sich überlegt, eine E-Klausur daraus zu machen. Einzig und allein das richtige Ergebnis bringt Punkte. Selbst ein kleiner Syntaxfehler und der Punkt ist weg. Es gibt also keine Punkte auf den Rechenweg, bzw. den Ansatz.

Fazit: VWL und Absatz kriegt jeder hin. Wenn man sich die EDV-Klausuren alle vertraut macht, sollte man auch da durchkommen. Lediglich in Mathe sehe ich große, große Probleme. Aussiebeklausuren sind wie es aussieht EDV und Mathe. Mathe hat sich schon groß rumgesprochen und in EDV gab es schon in der Vorlesung die ersten harten Worte des Profs, doch das sollte irgendwann zu schaffen sein.

Wie ich mitbekommen habe, gibt es bis zum Ende des 4.Semesters wirklich in jedem Semester Fächer, die zum Rausschmeißen da sind.

Die Durchfallquoten in den Fächern Mathe, EDV, Mikro, Statistik I, Makro, Operations Management, Statistik II, Empirische Wirtschaftsforschung und Finanzwirtschaft sind recht hoch.

Dagegen gibt es auch machbare Module für jedermann. VWL, Absatzwirtschaft, Recht, Externes Rechnungswesen, Internes Rechnungswesen, Skills & Tools und Unternehmensführung schafft jeder.

Von den 16 Pflichtmodulen ist die Hälfte somit ziemlich anspruchsvoll. Wie ich mitbekommen habe, ist der Spezialisierungsbereich ist mega gut. Wenn man zuvor herausragende Leistungen in einigen Modulen geleistet hat, kann man ein Tutorium halten, wenn man sich am Lehrstuhl erfolgreich bewirbt und einen spontanen Test besteht. Außerdem kann man sich ein Praktikum anrechnen lassen. Wer sich in Richtung Prof. Huber spezialisiert, hat eigentlich nichts mehr mit Zahlen zu tun. Nach Tutorium und Praktikum hat man nur noch 5 Module zu belegen und es soll sehr faire und gute Klausuren geben.

Campus: Es gibt jede Menge gute Organisationen. Auch das Essen ist sehr vielfältig, könnte aber billiger sein.

Übungsräume: Im alten Wirtschaftsgebäude sind die Räume richtig schlecht, es fehlt jegliche Ausstattung und man sitzt unbequem in Reihen mit Holztischen.

Stundenplan: Mit der Empfehlung hat man jeden Tag, außer am Mittwoch jeweils 1 Vorlesung. Wenn man jede Vorlesung besuchen will, empfehlt sich der Mittwoch für die Tutorien besonders.

Kontakte: Die meisten Studenten haben ihren festen Stundenplan und gehen nach der Vorlesung sofort heim.

Öffentliche Erreichbarkeit: Es sind jede Menge Busse bzw. Bahnlinien vorhanden, sodass man, wenn meistens auch sehr unbequem, keine Vorlesung verpasst, wenn man zuvor nicht zu spät am Hauptbahnhof ist.

Klausuren: Bis auf Absatzwirtschaft sind im ersten Semester alle Klausuren, unpersönliche E-Klausuren. Danach ist der Großteil ebenfalls eine E-Klausur.

Fazit: Wer Mathe kann und sich Theorie aneignen kann, ist hier richtig. Wer sich sehr viel für die Wirtschaft interessiert, der sollte sich einen anderen Studiengang mit weniger Mathe und mehr Wirtschaft und Praxis aussuchen. Ausbildung, Duales Studium oder ein klassisches Studium mit einem sinnvollen Plan, wo man für das Leben lernt und keinen abstrakten Müll machen muss, den später niemand braucht.
  • Prof. Harms
  • Unnötig viel Mathe-Zeug ohne Realitätsbezug, reines Buchstabenrechnen

Nadja hat 1 Frage aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
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    Meine Eltern haben nicht studiert.
    Auch 58% meiner Kommilitonen geben an, dass ihre Eltern nicht studiert haben.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.6
Ahmad , 26.03.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
3.6
Leonie , 20.03.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
3.9
Chiara , 06.03.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
3.4
Samia , 26.02.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
2.7
Nadia , 25.02.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
3.3
Lara , 24.02.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
3.6
Merle , 20.02.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
4.0
Jonas , 18.02.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
3.4
Pauline , 09.02.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)
3.1
Leon , 05.02.2024 - Wirtschaftswissenschaften (B.Sc.)

Über Nadja

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 1
  • Studienbeginn: 2017
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Mainz
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 19.12.2017
  • Veröffentlicht am: 10.01.2018