Nie wieder

Ich habe 2020 meinen B.Sc in Wipsy gemacht und bin mehr als enttäuscht von der RFH.

Studieninhalte: Die Inhalte der Vorlesungen waren in den meisten Fächern in Ordnung. Es gab aber auch echt sinnfreie Fächer wie Performance Management oder Wirtschaftsethik, wo einfach viel vom Dozenten vorne gequasselt wurde, wenig qualitativer Inhalt zum lernen geboten wurde und teilweise z.B in PM komplett ohne Skript oder Arbeitsblätter! Also reines mitschreiben, was der Herr Professor so von sich gibt - echt nervig! Auch die Praxistransferprojekte (A und B) hätte man sich sparen können, da die meisten das sowieso gefälscht haben und der Dozent sehr offensichtlich aufgrund von Sympathie und subjektivem Empfinden Noten verteilt hat.

Dozenten: Ich hatte (wie viele meiner Kommilitonen auch) den Eindruck, dass die meisten Dozenten die Studierenden für ziemlich blöd halten, da sie privat studieren. Um ein Beispiel zu nennen: Herr K. hat sich vor der Klasse ungefähr so geäußert: Wenn ihr hier einen 1,0 Abschluss macht, seid ihr draußen trotzdem nur Durchschnitt. Ein weiteres Beispiel von Herrn B. (sinngemäß): Ich möchte euch bitten ruhig zu werden, sodass wir anfangen können. Ihr bezahlt ja schließlich dafür, dass ihr hier gut unterrichtet werdet, da solltet ihr auch aufpassen. Insgesamt wirkten die meisten Dozenten auf mich sehr von sich überzeugt und abgehoben, wobei die Qualität der Vorlesungen eher schlecht ist.

Lehrveranstaltungen: Mir persönlich hat das "Klassen-Setting" nicht besonders gefallen. Es wirkt auf mich eher konservativ und eingerostet. Es gab immer genug Sitzplätze für alle, was bei den Studienkosten eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Einige Dozenten haben tatsächlich noch Overheadprojektoren benutzt, was ziemlich viel Zeit gefressen hat und nach gefühlten 5 Minuten dann auch echt langweilig bis unerträglich wurde. Auch wenn es einige wenige Dozenten gab, die ziemlich interessante und lebendige Vorlesungen gehalten haben, war das dann doch eher die Ausnahme als die Regel.

Ausstattung: Entweder ich hatte immer Pech oder der Kopierer hat oft einfach Probleme gemacht. Es gibt wenige Orte in der Hochschule wo man sich zurückziehen und einfach in Ruhe lernen kann, sodass wir immer versucht haben einen offenen Vorlesungsraum zu finden in den wir uns setzen konnten. Es gab durchaus Computer, die uns zur Verfügung gestellt wurden, doch die Räume waren meist echt klein und zu Stoßzeiten waren die meisten davon belegt und es wurde ziemlich laut. Eine anständige Kantine gab es nicht. Wir sind immer außerhalb essen gegangen.

Organisation: Ich fand die Organisation und die Kommunikation meist nicht besonders gelungen. Zu Beginn des Studiums haben alle Studierenden ein kleines Willkommensgeschenk erhalten z.B einen USB Stick mit dem eigenen Namen und dem Logo der RFH. Meins konnte mir nie ausgehändigt werden - ist wohl verloren gegangen. Auch bei der Verabschiedung musste wegen der Covid-19 Situation die Party entfallen. Die RFH hat als Ersatz allen Studierenden einen Karton mit billigen Kleinigkeiten zugeschickt (das meiste habe ich direkt weggeworfen). Den Karton habe ich übrigens schon erhalten, bevor ich überhaupt wusste, ob ich den Abschluss geschafft habe.
Am meisten genervt war ich davon, dass man Klausuren nur zwei mal im Halbjahr schreiben konnte und das jeweils innerhalb eines Zeitraums von 1-2 Wochen. Die Termine waren auch immer festgelegt, sodass man entweder an diesem Tag schreiben musste oder den nächsten Termin (Wochen oder Monate später) wahrnehmen konnte. Gewisse Abgaben konnte man aber auch z.B nur einmal im Halbjahr abgeben. Die Hochschule ist überhaupt nicht auf Flexibilität ausgelegt.

Bibliothek: Die Mitarbeitenden in der Bibliothek waren ,anders als die von der Verwaltung, ziemlich freundlich und hilfsbereit. Die hauseigene kleine Bib ist klein aber fein. Sie hat ihren eigenen flair. Ich habe mich dort immer sehr gut aufgehoben gefühlt. Auch die Kommunikation über E-Mail und Reservationen etc haben immer sehr gut geklappt. Allerdings konnte man sich oben nie ohne Kopfhörer o.ä zum lernen hinsetzen, da man alles mitbekommt, was unten gesprochen wird. Abgesehen davon sind da auch nicht genug Plätze vorhanden.

Digitales Studieren: Es wäre ein Traum gewesen, wenn die Vorlesungen aufgenommen werden würden und dann für alle frei zugänglich wären. Das würde beim lernen sehr weiterhelfen und zudem den Druck rausnehmen, wenn man mal einen Tag nicht in die Vorlesung könnte. Der Umstieg von Präsenz in Online Vorlesung wurde von der RFH während der Corona Zeit nicht besonders gut umgesetzt. Jeder Dozent hat was anderes entschieden. Die Open Book Online Klausuren waren viel schwieriger, weshalb ich eine normale Klausur bevorzugt hätte. Einige Dozenten haben online Vorlesungen gehalten, andere haben Podcasts aufgenommen und andere wollten Hausarbeiten erhalten. In dieser schwierigen Zeit kam von Seiten der Hochschule absolut keine angemessene Unterstützung, obwohl viele einen Rabatt auf die Studienkosten gefordert haben.

Ich kann nur davon abraten an dieser Hochschule zu studieren. Es gibt weitaus bessere Optionen.