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Mein Studium Wirtschaftspsychologie B.Sc. begann ich 2018 an der Hochschule Fresenius in Heidelberg. Bei diesem Standort wurde der Studiengang das erste mal angeboten, was mir jedoch keine Sorgen bereitete, denn sowie am Studieninformationstag als auch bei dem Bewerbungsgespräch wurde einem ein gutes Gefühl vermittelt. Gute Organisation, Zusammenarbeit und Unterstützung bei Problemen und Fragen wurden einem hier versprochen.
Im Bewerbungsgespräch fühlt man sich sehr wohl, es gibt hier keine Tests sondern ausschließlich ein Gespräch, and dem festgemacht wird ob man für den Studiengang geeignet ist oder nicht. Eine Zusage/Absage bekommt man auch direkt nach dem Gespräch, jedoch weiß ich nicht, ob es hier überhaupt Absagen gab. Bei einzelnen Kommilitonen muss ich sagen, dass leider auch jemand ohne jegliche Ahnung gesehen hätte, dass diese Leute für das Studium nicht gemacht sind (sind im 1. Semester durch alle Klausuren durchgefallen und haben anschließend gekündigt). Diese Leute mussten jedoch durch den Vertrag noch bis Ende des 2. Semesters bezahlen. Der Vertrag ist nur alle zwei Semester kündbar.
Die Studieninhalte sind nicht bei jedem Dozenten schlecht, jedoch auch nicht immer gut. Insbesondere was Klausurvorbereitung betrifft gibt es hier massive! Unterschiede. Während der eine Dozent die Themen eingrenzt und dann alles andere abgefragt wird, stellt der andere 50 Fragen mit Antwort zur Verfügung bei denen 10 Fragen abgefragt werden, sprich, wenn man alles auswendig lernt ist hier eine 1,0 garantiert. Andere erwarten dass man die kompletten Folien auswendig lernt, was auch normal ist und auch machbar, jedoch auch mit viel Stress verbunden ist. Hier heißt es einfach kontinuierlich dran bleiben und nach den Vorlesungen nacharbeiten. Es gibt keine Anwesenheitspflicht, jedoch würde ich, auch wenn die meisten Dozenten Folien hochladen, empfehlen anwesend zu sein.
Die Klausurentermine sind sehr eng, in der Prüfungsphase (ca. 5 Klausuren pro Semester inkl. 1 Hausarbeit o.a.) wird alle 2 Tage eine Klausur geschrieben, sodass man wenn man alle Prüfungen mitschreibt in ungefähr einer Woche durch ist, jedoch zwischen den Klausuren nur einen Tag frei hat. Für manche positiv, manche hätten lieber etwas mehr Luft zwischen den einzelnen Prüfungen.
Während manche Dozenten wirklich sehr bemüht und hilfsbereit sind, lassen dich andere wirklich im Regen stehen. Teilweise hatte ich auch das Gefühl, dass nach Sympathie bewertet wird, obwohl damit geworben wird, dass Klausuren etc. nur mit Martrikelnummer beschriftet werden, um bei jeder Arbeit neutral und nur nach Leistung zu bewerten.
Die Vorlesungen sind bei manchen Dozenten wirklich interessant und praxisnah, bei anderen sind es wortwörtlich Vorlesungen. Einmal war es auch der Fall dass ein Dozent den Stoff anschließend nicht hochgeladen wollte, da es sein "geistiges Eigentum" war, bedeutet hat man etwas falsch verstanden oder falsch mitgeschrieben war das dann das Problem des Studenten. Vorlesungen sind im Laufe des 2. Semesters immer häufiger ausgefallen, Nachholtermine waren dann beispielsweise an Ostermontag oder kurz vor der Prüfungsphase mit prüfungsrelevantem Stoff.
Es gibt keine Mensa, es gibt nur eine Studentenlounge mit Mikrowellen und einem Kaffeeautomaten. Direkt neben der HS befindet sich jedoch ein Rewe mit Bäckerei, dm und Aldi. Die Hochschule an sich ist sehr klein, es gibt also nicht wirklich ein "Campusleben", trotz allem kann man hier sehr nette Leute sowie aus der Umgebung als auch von weiter her kennenlernen. Es gibt einen Kopierer, jedoch ist dieser kostenpflichtig für die Studierenden. Das Wlan hat auch öfter mal Probleme und schlechte Verbindung. Die Bibliothek ist sehr klein, es wird oft erwartet dass man sich Bücher und Lehrmaterial selbst kauft. Von Büchern sind hier meistens nur 2 Exemplare vorhanden, beispielsweise als das komplette Semester (alle Studiengänge!) eine Hausarbeit schreiben musste, war es hier schwierig sich die wissenschaftlichen Standarts für Hausarbeiten aus 2 Exemplaren zu ziehen. Online war das Buch auch sehr teuer und in der Bibliothek immer bereits verliehen.
Insgesamt habe ich mich persönlich auf der Hochschule auch nicht wohlgefühlt. Der Studiengang ist an und für sich sehr interessant, jedoch war ich durch einzelne Vorfälle dort auch einfach nicht mehr motiviert und habe den Spaß verloren. Für 670 Euro monatlich habe ich einfach in manchen Dingen andere Erwartungen gehabt.
Im ersten Semester waren wir 20 Studenten im Studiengang Wirtschaftspsychologie, zum Ende des 2. Semesters haben 7 Personen den Studiengang abgebrochen oder sind an andere Hochschulen gewechselt.