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Ich habe es geliebt - und manchmal verflucht

Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (B.A.)

  • Studieninhalte
    5.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Gesamtbewertung
    3.8
Das Studium auf einer Skala zu bewerten fällt mir schwer. Oben kommt jetzt ein "befriedigend" heraus, was irgendwie stimmt, weil es die Mitte ist und ich tatsächlich ein Jahr nach Abschluss etwas zwiegspalten auf diese Zeit zurückblicke. Ich habe GWK geliebt, mich in einzelne Studieninhalte sehr reingesteigert, hatte oft das Gefühl, so viel Spannendes zu lernen, anders zu denken, die Welt auf eine ganz neue Weise zu verstehen. Es ging um Kultur, Konsum, soziale Vergleiche, Bourdieu, Niklas Luhmann, Strategien, Taktiken und Praktiken, Montage und Bildsprache, Mittelwerte und andere Statistikinhalte, den Aufbau von Organisationen und generell um ziemlich radikale Gegenwartsforschung - Richtung Zukunft. Manche Vorlesungen haben mich so beeindruckt, dass ich immer wieder darüber sprechen und diskutieren wollte, was einfach toll war und für ein Studium generell nicht selbstverständlich. Trotzdem hab ich auch mit GWK gehadert. Durch die 3-Jahre-Bachelor, die auch für dieses Studium einfach viel zu kurz sind, wirken die Inhalte teilweise gequetscht oder durch tausend Gruppen- und Projektarbeiten auf den eigenen Schultern abgeladen, was im Kommunikationsprojekt zum Ende des Studiums besonders deutlich wird. Ein halbes Jahr ziemlicher Stress und am Ende hat man das Gefühl von allem ein bisschen, aber nichts so ganz zu können. Besonders wenn man noch einen Nebenjob hat, ist es fast unmöglich dem allen gerecht zu werden und so verfallen Chancen besonders coole, aufwendige Projekte zu machen, weil alle Gruppenmitglieder möglichst wenig Extra-Zeit-Aufwand neben Blockseminaren bis Abends um 8-9 oder am Wochenende haben wollen. Dann macht man irgendeinen Quatsch, verflucht unzuverlässige Mitstudenten, dass die Gruppe zusammengelost wurde oder generell das ganze Seminar. Oft hat es sich so angefühlt, ins kalte Wasser geworfen zu werden und selbst herausfinden zu müssen, wie man schwimmt, ohne die richtige Technik zu kennen. Wobei es da auch immer drauf ankommt, sich die Hilfe, die man benötigt, selbst einzuholen. Dazu muss man sich einfach trauen, die unzähligen Sprechstunden der Dozenten wahrzunehmen, mit denen man enger im Kontakt steht als an vielen anderen Unis, einfach weil GWK mit ca. 90 Studenten kein großer Jahrgang ist und es sich durch die Abschlussprojekte am Ende eher wie eine große Klasse anfühlt. Besonders das wissenschaftliche Arbeiten läuft gefühlt eher so nebenher, es geht viel um kreatives, freies, praktisches Arbeiten... nur dass zwischendurch halt trotzdem Hausarbeiten und am Ende die BA-Arbeit geschrieben werden muss und dass man sich bei all der Freiheit dann doch an relativ knapp bemessene Deadlines halten muss. Es gibt für die GWKler kaum Campusleben und nur die Mensa an der TU. Generell kann man an der Udk aber von vielen Angeboten profitieren, sämtliches Kamera oder Ton-Equipment aus der Medienwerkstatt ausleihen, in kleinen Kursen den direkten Kontakt mit den Dozenten pflegen, eigenständig kleine Projekte anleiern und durchsetzen und lernt viele Leute kennen, die so ähnlich ticken und selbst viele Ideen haben. Man sollte also nicht erwarten, an die Hand genommen zu werden, sich nicht auf die teilweise etwas chaotische Organisation einzelner Module verlassen - und im besten Fall relativ schnell einen ungefähren Plan haben, was einen an all den Inhalten, die das Studium einem vermittelt, am meisten interessiert und dazu gezielt Projekte entwickeln, forschen und Kurse belegen. Das hab ich nämlich nicht getan und bereue es heute. Dafür bekommt man einen Stundenplan, bei dem man nur eine kleine Anzahl an Modulen frei wählen kann und so mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit nicht länger als eben die drei Jahre für den Bachelor braucht. ;-) Auch wenn ich den GWK-Master nicht direkt angeschlossen habe, würde ich den Bachelor immer wieder machen. Sofort!
  • Familiär, kreativ, frei, diverse Inhalte
  • Kein Campus-Leben, chaotisch, überfordernd

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.0
Julia , 01.04.2024 - Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (B.A.)
4.3
Ida , 23.02.2024 - Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (B.A.)
3.1
Vincent , 22.02.2024 - Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (B.A.)
4.1
Letyssia , 20.02.2024 - Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (B.A.)
4.1
Pauline , 06.02.2024 - Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (B.A.)
3.1
Emilia , 01.02.2024 - Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (B.A.)
3.1
A. , 20.12.2023 - Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (B.A.)
3.1
Lara , 09.11.2023 - Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (B.A.)
1.4
Lara , 26.07.2023 - Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (B.A.)
3.9
Emilia , 17.07.2023 - Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation (B.A.)

Über Lari

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ja
  • Studienbeginn: 2014
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Berlin
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 22.03.2018
  • Veröffentlicht am: 20.04.2018