Studieren mit Hindernissen

Hallo zusammen,

während meines Studiums zum WI/MB auf Diplom an der HS Kempten gab es mehr Tiefen als Höhen. Geschuldet war dies hauptsächlich der Krankengeschichte (Retinoblastom) meines nun bald 6 jährigen Sohnes.
Die Inhalte des Studiums sind sehr gut. Jedoch gibt es bei der Qualität der Veranstaltungen (wie wahrscheinlich überall) Professor- und Fachabhängig gravierende Unterschiede (Präsentation, Eingehen auf Fragen, Didaktik).
Organisatorisch hat es sich die letzten 2-3 Semester einigermaßen gebessert. Zumindest im Fachbereich Maschinenbau/Elektrotechnik. Hier haben Studenten mit viel Eigeninitiative bewirkt, dass es online für diese Bereiche ein sogenannter Infopoint eingerichtet wurde (Veranstaltungsänderungen etc.). Ich behaupte, dass die Hochschule ohne diese Eigeninitiative etwas derartiges immer noch nicht eingerichtet hätte. Problematisch ist dennoch die Prüfungsplanerstellung. Mitte/Anfang Juli beginnen die Prüfungen. Bis dato weiß ich immer noch nicht, wann meine Prüfungen stattfinden. Es sollte irgendwie möglich sein, dass 2-3 Monate vor den Prüfungen der Plan zumindest grob bereit stehen sollte. Evtl. sollte man es früher ermöglichen, sich zu den Prüfungen anzumelden. Außerdem werden jeweils im Winter- als auch Sommersemester i.d.R. die gleichen Prüfungen angeboten, sodass zumindest eine Basis für die Planerstellung bereits vorhanden ist.
Die technische Ausstattung der HS ist meiner Meinung nach gut. Sowohl die Rechner, die Schulingsräume, Labore sind gut ausgestattet für Vorlesungen, Laborpraktika etc.
Obwohl die HS Kempten relativ klein ist, ist das Campusleben sehr ordentlich. Es gibt viele Sport- und Freizeitangebote (Hochschulkino, regelmäßige Sportveranstaltungen, Studentendinner etc.).
Sonstiges:
Wie bereits erwähnt, hatte ich ein krebskrankes Kind (glücklicher Weise sind wir an gute Ärzte gekommen). Jedoch haben sich die misslichen Umstände sehr negativ auf mein Studium ausgewirkt. Schließlich hat es dazu geführt, dass ich mein Studium aufgrund meiner zwei letzten Prüfungen (Diplomarbeit bereits bestanden) nicht geschafft habe und somit in den Bachlorstudium gerutscht bin. Eine vorzeitige Beratung durch das Studienamt hat mir nicht mehr Infos eingebracht, als ich sowieso schon wusste. Anstatt nun nur noch meine 2 nichtbestandenen Prüfungen zu schreiben, muss ich nun noch zusätzlich 2 weitere Prüfungen absolvieren. Leider konnten Verschiedene Fächer nicht angerechnet werden, obwohl sie im gesamten die gleichen Inhalte aufweisen. Ich habe mich nun damit abgefunden und werde hoffentlich meinen Bachelor dieses Semester abschließen.

Fazit:
Studium an sich ist auf jeden Fall weiter zu empfehlen. Falls man jedoch in unverschuldete, missliche Situationen gerät wie ich. Ist man auf sich allein gestellt. Schade für eine Hochschule, die sich damit rühmt, familiengerecht zu sein.