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Vollzeit Zeitverschwendung

Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    1.0
  • Dozenten
    1.0
  • Lehrveranstaltungen
    1.0
  • Ausstattung
    1.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Digitales Studieren
    1.0
  • Gesamtbewertung
    1.3
Nach etwa zwei Jahren Studium in diesem Studiengang habe ich nur noch das Gefühl meine Zeit zu verschwenden. Das liegt nicht daran, dass der Studiengang per se nicht für mich geeignet ist, sondern an der Gestaltung im Rahmen des DHBW Studiums.

Es fängt mit der Struktur im Semester an. Die Semester dauern immer etwa 3 Monate, die letzten 3-4 Wochen entfallen dabei meistens primär auf Klausuren, diese sind extrem ungünstig verteilt. In einigen Semester finden 2-3 Klausuren statt, im darauf folgenden Semester sind es 7-8 Prüfungsleistungen. Dazu kommt, dass einige Veranstaltungen erst im darauf kommenden Semester geprüft werden. Das bedeutet, dass zwischen dem letzten Vorlesungstermin und der tatsächlichen Klausur gut und gerne 5-6 Monate liegen.
Während des Semesters ist Druckbetankung die passende Beschreibung für den Vorlesungsbetrieb. Der Stundenplan wird vorgegeben, es herrscht dauerhafte Anwesenheitspflicht. Einige Vorlesungstage verbringt man von morgens 8.30 Uhr bis Abends 18 Uhr, wenn es blöd läuft trifft das auch einen Freitag. Die Dozenten sind dabei unterschiedlich verständnisvoll und flexibel, einige lassen sich auf einen alternativen Termin ein, andere ziehen ihre Vorlesung bis 19.00 Uhr komplett durch.

Bei der Studenplangestaltung gibt es keinerlei Flexibilität. Die einzigen Wahlmöglichkeiten die es laut Modulplan geben würde, werden aufgrund von Dozentenmangel zusammengestrichen.

Die Dozenten sind auch schon das nächste große Problem. Bis auf wenige Ausnahmen kommen die Dozenten aus der freien Wirtschaft. Einige werden von Partnerunternehmen der DHBW geschickt, andere sind selbstständig oder machen das Nebenberuflich. Die meisten Dozenten haben fachlich mit Sicherheit Ahnung, sind aber als Lehrpersonal völlig unbrauchbar. Bei einigen Dozenten wird auch klar, dass die DHBW keine besonderen Ansprüche an die externen Dozenten legt, wahrscheinlich würde auch ein völlig Fachfremder eine Vorlesung halten dürfen. Dozenten die lustlos wort-für-wort eine 10 Jahre alte PowerPoint Präsentation vorlesen sind keine Seltenheit und sorgen schnell für eine entsprechende Frustration im Studium. Es gibt auch Dozenten, die ihre Vorlesungen extrem übersichtlich und informativ gestalten und sich des Feedbacks annehmen, diese sind aber eine extreme Seltenheit. Alles in allem überwiegen bei den Dozenten die schlechten Erfahrungen.

Thematisch liegt der Fokus im Studium eigentlich hauptsächlich auf wirtschaftlichen Aspekte, technische Themen werden gekürzt, nicht behandelt oder sind sehr veraltet. Eigentlich lächerlich in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um einen Wirtschaftsinformatik Studiengang handelt. Die Klausuren in Rechnungswesen und anderen Betriebswirtschaftlichen fächern sind oft, auch im Verhältnis zu den Vorlesungen der Dozenten, völlig unverhältnismäßig im Umfang und der Schwierigkeit und sorgen so für teils hohe Durchfallquoten. Vorlesungen wie Programmieren werden vom Niveau teilweise so weit runtergefahren, dass man schon ein schlechtes gewissen hat, dafür ECTS Punkte zu bekommen. Für technisch interessierte Studenten ist das definitiv der falsche Studiengang.

Die Mediennutzung in den Vorlesungen variiert sehr stark und reicht von Tafelmitschriften und schwer lesbares Gekritzel unter der Dokumentenkamera bis hin zu aufwendigen und gut aufbereiteten PowerPoint Präsentationen. Die Lernplattform Moodle dient aber ausnahmslos lediglich als leicht zugängliche Dokumentenablage. Von wirklich "digitalem Studieren" kann außerhalb der Corona Zeit wirklich keine Rede sein.

Die Ausstattung der Gebäude ist extrem mangelhaft. Die DHBW Mannheim verfügt zwar über zwei Neubauten, die Wirtschaftsinformatikstudiengänge sind allerdings auch weiterhin in den alten Gebäuden untergebracht. Die Räume sind schlecht ausgestattet, Technik funktioniert mal gut mal garnicht, die Wände sind fast ausnahmslos sehr dreckig und die Nutzung der Toiletten möchte man tunlichst vermeiden. Die alten Gebäude verfügen über keine Klimatisierung, was Vorlesungen im Hochsommer kombiniert mit der Anwesenheitspflicht schon an Körperverletzung grenzen lässt.

Das große Versprechen des Dualen Studiums, dass theoretisch erworbenes Wissen in der Praxis vertieft werden kann, wird hier definitiv nicht eingehalten. Entweder wird thematisch nur die Oberfläche gekratzt oder es wird in die falsche Richtung viel zu tief in die Materie eingestiegen (z.B. Rechnungswesen in den IT Abteilungen).

Das Gehalt mag für viele ein Anreiz für dieses Studium sein, das ist aber extrem Branchen abhängig. Die DHBW gibt hier keinen Richtwert vor, so entstehen massive Unterschiede im Gehalt der Studenten. Einige können sich damit problemlos ihr Auto finanzieren und pendeln, andere können damit gerade so ihre Wohnheimsmiete und die Nebenkosten bedienen. Alles in allem also ein sehr schwaches Argument für diese Studienform.

Für mich persönlich ist mein sehr guter Ausbildungsbetrieb der Grund, warum ich das Studium nicht schon lange hingeschmissen habe. Von den tatsächlich relevanten Fähigkeiten, die ich im laufe des Studiums erworben habe, stammen eigentlich alle aus den Praxisphasen. Mein Betrieb gibt mir die notwendige Flexibilität um in verschiedenen Bereichen meine Fähigkeiten zu verbessern und meine Interessen zu finden. Allerdings obliegt die Gestaltung der Praxisphasen vollständig dem Ausbildungsbetrieb, daher variiert die Qualität dieser sehr stark von Unternehmen zu Unternehmen. Als Bewerber hat man leider von außen nur sehr schwer Einsicht in den betrieblichen Ablauf, daher merkt man das unter Umständen erst wenn es zu spät ist.

Alles in allem kann ich ein Studium an der DHBW nicht weiterempfehlen. Es ist zu viel Glück notwendig um den Studiengang akzeptabel zu machen. Die Vorteile die die DHBW Vermarktet sind kaum bis gar nicht existent. Berufserfahrung und Geld lässt sich auch während des Studiums anders verdienen, ohne sich dafür in die Hände der DHBW begeben zu müssen.
  • Gute Einstiegschancen, Branchenabhängig ein gutes Gehalt
  • keine Flexibilität im Studenplan, Semestergestaltung, Anwesenheitspflicht, Klausurgestaltung, starke Dozentenabhängikeit, themenschwerpunkte

Matthias hat 20 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Wie gut ist das WLAN auf dem Campus?
    Den WLAN Empfang auf dem Campus finde ich gut.
    Auch 78% meiner Kommilitonen sagen, das WLAN auf dem Campus ist gut.
  • Fühlst Du Dich wohl auf dem Campus?
    Auf dem Campus fühle ich mich nicht wohl.
    66% meiner Kommilitonen fühlen sich auf dem Campus meistens wohl.
  • Gibt es organisierte Studentenpartys?
    Ich bin der Auffassung, dass es nur selten organisierte Studentenpartys gibt.
    Auch 55% meiner Kommilitonen geben an, dass es nur selten organisierte Studentenpartys gibt.
  • Kannst Du Klausurnoten online einsehen?
    Meine Klausurnoten kann ich online einsehen.
    Auch 93% meiner Kommilitonen bestätigen, dass die Klausurnoten online einsehbar sind.
  • Wie schätzt Du den Ruf Deiner Hochschule ein?
    Meiner Meinung nach ist der Ruf unserer Hochschule nicht gut.
    für 61% meiner Kommilitonen ist der Ruf der Hochschule ganz in Ordnung.
  • Wie schwer war es, Anschluss in der Uni zu finden?
    Für mich war es nicht ganz so einfach, Anschluss in der Hochschule zu finden.
    für 53% meiner Kommilitonen war es sehr einfach, Anschluss zu finden.
  • Wie hoch ist der Flirtfaktor an Deiner Hochschule?
    Ich sage, dass an dieser Hochschule kein Flirtfaktor vorhanden ist.
    Auch 59% meiner Kommilitonen sagen, dass an dieser Hochschule kein Flirtfaktor vorhanden ist.
  • Fährst Du mit dem Fahrrad zur Hochschule?
    Mit dem Fahrrad fahre ich eigentlich nie zur Hochschule.
    Auch 65% meiner Kommilitonen fahren eigentlich nie mit dem Fahrrad zur Hochschule.
  • Wie oft gehst Du pro Woche feiern?
    Auch wenn ich Student bin, gehe ich nicht jede Woche feiern.
    Auch 78% meiner Kommilitonen gehen seltener als einmal pro Woche feiern.
  • Wie praxisnah ist Dein Studium aufgebaut?
    Mein Studium ist sehr praxisnah gestaltet.
    Auch 65% meiner Kommilitonen bewerten das Studium als sehr praxisnah.
  • Wie hoch ist das Lernpensum?
    Das Lernpensum bezeichne ich als sehr hoch.
    Auch 55% meiner Kommilitonen bezeichnen das Lernpensum als sehr hoch.
  • Hast Du während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant?
    Ich habe während der Studienzeit ein Praktikum gemacht oder geplant.
    71% meiner Kommilitonen haben während der Studienzeit kein Praktikum gemacht oder geplant.
  • Würdest Du diesen Studiengang nochmal wählen, wenn Du eine Zeitmaschine hättest?
    Wenn ich eine Zeitmaschine hätte, würde ich diesen Studiengang nicht nochmal wählen.
    61% meiner Kommilitonen würden diesen Studiengang nochmal wählen.
  • Hast Du schonmal erlebt, dass Ausländer an Deiner Hochschule diskriminiert wurden?
    Ich habe es noch nie miterlebt, dass Ausländer an meiner Hochschule diskriminiert wurden.
    Auch 93% meiner Kommilitonen haben es noch nie miterlebt, dass Ausländer an ihrer Hochschule diskriminiert wurden.
  • Bist Du Vegetarier oder Veganer?
    Ich bin kein Vegetarier oder Veganer.
    Auch 76% meiner Kommilitonen essen gerne Fleisch.
  • Wie finanzierst Du hauptsächlich Deinen Lebensunterhalt?
    Meinen Lebensunterhalt finanziere ich hauptsächlich durch einen Job.
    Auch 96% meiner Kommilitonen haben neben dem Studium einen Job, durch den sie sich ihren Lebensunterhalt finanzieren.
  • Hast Du bereits ein Auslandssemester absolviert?
    Ich habe kein Auslandssemester absolviert oder geplant.
    Auch 69% meiner Kommilitonen haben kein Auslandssemester absolviert oder geplant.
  • Fährst Du in den Semesterferien in den Urlaub?
    In den Semesterferien fahre ich nicht in den Urlaub.
    45% meiner Kommilitonen fahren in den Semesterferien manchmal in den Urlaub.
  • Wie beurteilst Du die Erreichbarkeit Deiner Dozenten?
    Meine Dozenten kann ich nur mit etwas Glück erreichen.
    63% meiner Kommilitonen können ihre Dozenten sehr gut erreichen.
  • Wann fängst Du meistens mit dem Lernen für Klausuren an?
    Meistens fange ich 1-2 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
    Auch 48% meiner Kommilitonen fangen etwa 1-2 Wochen vorher mit dem Lernen für Klausuren an.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

2.9
Carolin , 15.04.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
2.7
Tom , 15.04.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
3.4
Niklas , 13.04.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
3.7
Tom , 10.04.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
3.1
Lisa , 09.04.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
3.7
Hanna , 02.04.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
3.0
Klara , 02.04.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
3.6
Anneke , 02.04.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
3.4
A. , 02.04.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)
3.3
F. , 30.03.2024 - Wirtschaftsinformatik (B.Sc.)

Über Matthias

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 4
  • Studienbeginn: 2018
  • Studienform: Application Management
  • Standort: Standort Mannheim
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 26.07.2020
  • Veröffentlicht am: 28.07.2020