Insgesamt empfehlenswertes Studium

Das Studium, also speziell die Inhalte selbst, sind sehr abwechslungsreich, interessant und auch anspruchsvoll. Ist man schon einige Jahre aus der Schule raus, ist es zunächst ein hartes Brot wieder die Schulbank auf Hochschulniveau zu drücken. Es wird von einigen Dozenten viel vorausgesetzt, was lt. Angabe der BA nicht in dieser Form der Fall sein sollte. Speziell in Mathematik traf dies für mich zu und private Nachhilfe wurde notwendig. Insgesamt ist es aber mit Fleiß und Eigeninitiative machbar, man muss sich aber wirklich von nahezu sämtlicher Freizeit verabschieden. Für mich persönlich war es eine anstrengende und fordernde Zeit, die ich aber keineswegs bereue.

Ich habe viel gelernt, das ist sicher. Ich habe aber bei sehr wichtigen Themen wie Programmierung und Datenbanken für mich viel zu wenig mitgenommen. Mit dieser Einstellung stehe ich nicht alleine da, auch viele andere Studenten waren bei diesen Modulen mit den Dozenten unzufrieden und klagen über einen sehr überschaubaren Wissenszuwachs. Didaktische Fähigkeiten fehlten bei einigen Dozenten auffallend. Die fachliche Kompetenz war ohne Frage vorhanden, aber dem einen oder anderen Dozenten gelang es nicht sich dem Niveau der Lernenden anzupassen und es wurde auf dem eigenen Niveau kommuniziert. Auch gingen mitunter die in den Vorlesungen vermittelten Inhalten und die verlangten Leistungen in den Klausuren weit auseinander. Hier war ebenfalls viel Eigeninitiative und eigenverantwortliches Lernen nötig. Manche (externe) Dozenten waren menschlich leider äußerst "schwierig", wofür natürlich die BA selbst nichts kann. Aber es gab natürlich auch Dozenten (externe wie interne), die absolut spitze waren und fachlich wie didaktisch aber auch menschlich keine Wünsche offen ließen. Hier ging man immer gut vorbereitet und ohne Angst in die Prüfungen. Ich denke aber, dass dieses Phänomen von "solchen und solchen" Dozenten an jeder Hochschule zu finden ist.

In den Lehrveranstaltungen standen sämtliche notwendige Medien zur Verfügung. Man war häufig angehalten eigenständig und praxisorientiert zu arbeiten, es waren also oft nicht nur Monologe der Dozenten Inhalt der Vorlesungen, sondern auch z.B. Präsentationen der Studenten oder Projektarbeiten. Dies wird ermöglicht durch die sehr kleinen Seminargruppen, in unserem Fall 15-16 Studenten. Dadurch waren individuelle Nachfragen, Ruhe und eine "familiäre" Atmosphäre gegeben. Jeder Student konnte einen eigenen Tisch haben und musste ihn nicht teilen, was ein angenehmes Arbeiten ermöglichte. Ein absoluter Pluspunkt der BA!

Hervorzuheben ist die gute Betreuung durch die BA, repräsentiert durch den Studiengangsleiter. Mit diesem hatten wir Riesenglück: Ein sehr kompetenter, freundlicher und fairer Mann, der den Studenten immer als sehr menschlicher Ansprechpartner zur Verfügung stand und sich für die Gruppe eingesetzt und bemüht hat. Das hätte ich in dieser Form in einer Hochschule nicht erwartet.

Die Organisation war sehr gut, der Stundenplan einwandfrei geplant: Es gab nie Freistunden zwischen den Vorlesungen, die Zeit wurde immer sinnvoll genutzt. Das Volumen der Vorlesungen war erträglich und Zeit für eigenverantwortliches Lernen wurde ermöglicht. Sollte es Änderungen im Stundenplan gegeben haben, wurde dies rechtzeitig kommuniziert.

Was die Umsetzung der Lerninhalte in der Praxis angeht, ist dies natürlich vom Praxispartner abhängig. Bei mir hielt sich die Anwendung der Theorie sehr in Grenzen, wobei nicht jeder Studieninhalt in jedem Unternehmen anwendbar ist. Vorteilhaft in meinem Fall war, dass ich Beleg-, Studien- und Bachelorarbeiten während der Arbeitszeit im Unternehmen schreiben durfte, was sehr entlastet hat und hilfreich war. Trotzdem arbeitete ich im Alltagsgeschäft des Praxispartner mit und konnte weitere Berufserfahrung sammeln, ein großer Vorteil des dualen Studiums.

Sonstiges:
Leider war zu meiner Studienzeit das WLAN der BA fast nie benutzbar, was sehr frustrierend war. Dabei meine ich nicht nur das Nutzen des Internet in der Pause, auch in den Vorlesungen wäre es mitunter zur Recherche hilfreich gewesen.

Die Mensa ist preiswert, abwechlungsreich und es hat mir persönlich immer gut geschmeckt. Klar, es wird immer von einigen gemeckert, aber das gibt es überall.

Die Bibliothek bietet alles an Fachliteratur was man braucht, insbesondere die Verfügbarkeit vieler eBooks ist hilfreich.

Parken ist seit Abriss der alten Mensa kein Problem mehr, auch wenn die Vorlesung etwas später beginnt.

Der Studiengang ist berechtigt am Microsoft DreamSpark-Programm teilzunehmen. Gerade für uns Wirtschaftsinformatiker ein Riesenvorteil.

Mein Studium neigt sich bald dem Ende entgegen und ich kann rückblickend ein Studium an der BA durchaus empfehlen. Es ist nicht immer leicht, man muss sich mitunter sehr reinknien, aber das sollte jedem bewusst sein, der ein Studium beginnt. Es ist aber machbar und mit Fleiß und Eigeninitiative auch mit guten Noten möglich.