Klein, aber fein!

Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie (Diplom)

  • Studieninhalte
    5.0
  • Dozenten
    5.0
  • Lehrveranstaltungen
    5.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    5.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Digitales Studieren
    5.0
  • Gesamtbewertung
    4.4
Ich bin als Wechsler nach dem zweiten Semester aus einem anderen Studiengang gekommen und habe mir dann den Anspruch gestellt, die zwei Semester wieder herauszuarbeiten. Da die Dozenten vom Professor bis zum Mitarbeiter fast ausnahmslos für ihr Fach brennen und auch ein ehrliches Interesse daran haben, dass die Studenten etwas lernen, war das parallele bearbeiten vom 1. u. 3. bzw. 2. u. 4. Semester sehr gut möglich. Es fand sich immer jemand, der bereit war, eine entsprechende Verschiebung bzw. einen Termintausch zu ermöglichen. Fazit daraus: Hinsichtlich des Ablaufs wird dem Studenten eine große Flexibilität gelassen und es gibt, trotz einiger Sonderwüsche, organisatorisch nahezu keine Möglichkeit ohne ein großes Maß an Eigenverschuldung den Studienverlauf ins Stocken zu bringen. Der Ablauf an sich ist sehr simpel: Vier Semester Grundstudium, danach die Wahl aus sechs Vertiefungsrichtungen für die darauffolgenden sechs Semester Hauptstudium. Im Hauptstudium ist ein Semester Praktikum in einer externen Einrichtung Pflicht (dies kann auch im Ausland absolviert werden) und das letzte Semester ist für die Anfertigung der Diplomarbeit vorgesehen. Zum Grundstudium gibt es nicht viel zu sagen. Die Module drehen sich hauptsächlich um Mathematik, Physik, Chemie, Mechanik etc. - es ist ein Ingenieursstudium - da wird Handwerkszeug und natürlich auch Wissen darüber hinaus erworben. Einiges davon wird im Hauptstudium auch wieder gebraucht. Daher ist es, obwohl es zum Zeitpunkt der Absolvierung nicht so scheint, durchaus sinnvoll die Sachen nicht nur abzuarbeiten, sondern auch zu verstehen. Weiterhin erfolgt im Grundstudium der Einblick in die Vertiefungsrichtungen für das Hauptstudium.
Hinsichtlich des Hauptstudiums kann ich nur für meine gewählte Vertiefung (Werkstofftechnik) sprechen. Die Dozenten waren meiner Meinung nach (wie sinnvoll es ist, aus einer Position der Unwissenheit die Kompetenz einer Person zu bewerten muss jeder für sich selbst entscheiden) alle fachlich sehr solide und viele waren sogar didaktisch sehr gut. Es ist zu bedenken, dass die Dozenten in der Regel Wissenschaftler sind, die parallel zu ihrer Forschungstätigkeit Lehre betreiben. Im Vergleich zum Gymnasium, an dem fast ausschließlich Pädagogen lehren, war Spannweite der didaktischen Fähigkeiten erstaunlicherweise sehr ähnlich, was definitiv als Pluspunkt für die Dozenten an der Uni verstanden werden kann. Durch die sehr kleinen Studentenzahlen entsteht außerdem eine sehr familiäre und persönliche Atmosphäre (man hat auch im Gedächtnis der Dozenten einen Namen und ist nicht nur eine Nummer). Außerdem habe ich keine Veranstaltung besucht, bei der die Plätze nicht ausreichten.
Die Module bauten an vielen Stellen aufeinander auf, bzw. gab es an vielen Stellen wirklich schöne Überschneidungen, anhand derer der Inhalt des einen Moduls aus dem vorher Gelernten hergeleitet oder besser verstanden werden konnte. Diese Brücken zwischen eher theoretisch orientierten und praktisch orientierten Veranstaltungen waren an vielen Stellen wirklich sehr motivierend und befriedigend. Eine Tatsache soll hier jedoch noch einmal hervorgehoben werden: Es ist ein universitärer Studiengang, dem die Ausrichtung zur Ausbildung in Richtung der wissenschaftlichen Tätigkeit deutlich anzumerken ist. Das ist sehr angenehm, wenn danach sowieso weiterhin das Interesse an wissenschaftlicher Arbeit besteht. Wird danach eine Laufbahn in der Industrie angestrebt, dann besteht natürlich die Herausforderung das theoretische Wissen praktisch umzusetzen. Das ist per se nicht schlecht und der Bezug zur Praxis ist trotzdem vorhanden (was umso schöner ist, wenn dieser dann von der Theorie an aufgebaut werden kann, da dies ein breiteres Verständnis ermöglicht), aber wer den maximalen Praxisbezug erwartet, sollte gut überlegen, ob eine Fachhochschule vielleicht besser geeignet ist. Allerdings kann ich mir persönlich nicht vorstellen, dass dort die gleiche theoretische Tiefe geboten wird. Dahingehend möchte ich außerdem anmerken: Im späteren Berufsleben theoretisches Wissen komprimiert durch einen Dozenten mit einem vergleichbaren Erfahrungs- und Wissensstand vermittelt zu bekommen wird wahrscheinlich unmöglich oder sehr teuer. Der Berufseinstieg mag durch die theoretische Ausrichtung vielleicht ein wenig erschwert sein (ich kenne trotzdem sehr viele Beispiele, die sehr gut funktionierten), aber auf lange Sicht könnte sich daraus durchaus ein Gewinn ergeben.

Alles in allem hat mir das Studium sehr viel Spaß gemacht und im Rahmen des Praktikums habe ich bereits gemerkt, dass ich durchaus etwas gelernt habe.
Tipp: Weiterführende Informationen zum Studium hier!
  • - strukturierte und verknüpfte Inhalte, gute Dozenten, familiäre Atmosphäre
  • - Praxisbezug ist vorhanden und ob es wirklich ein Nachteil ist muss jeder für sich selbst entscheiden, Fakt ist, die Inhalte sind eindeutig wissenschaftlich orientiert, was für einen universitären Studiengang meiner Meinung nach zu erwarten ist.

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.0
Lena , 30.01.2024 - Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie (Diplom)
4.0
Johann , 22.09.2023 - Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie (Diplom)
4.7
Nicolas , 09.01.2023 - Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie (Diplom)
4.3
Jan , 08.12.2022 - Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie (Diplom)
4.3
Kau , 08.12.2022 - Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie (Diplom)
4.4
Anton , 24.07.2022 - Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie (Diplom)
2.9
Iris , 20.06.2022 - Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie (Diplom)
4.6
Manuel , 12.11.2021 - Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie (Diplom)
4.6
Anton , 09.10.2021 - Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie (Diplom)
4.6
Max , 30.09.2021 - Werkstoffwissenschaft und Werkstofftechnologie (Diplom)

Über Konrad

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 9 Semester
  • Studienbeginn: 2016
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Freiberg
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 13.04.2022
  • Veröffentlicht am: 13.04.2022