Attraktives Studium mit gutem Praxisbezug

Die Studieninhalte sind in meinem Fall stets interessant und meist (jedoch nicht immer) sinnvoll strukturiert. In den ersten 3 Semestern erfolgt eine ingenieurwissenschaftliche Grundausbildung (Mathe, Physik, Chemie etc.) , die vor allem dazu dient, auf den weiteren Studienverlauf vorzubereiten und später angemessen mit Ingenieuren anderer Fachrichtungen zusammenarbeiten zu können. Dies wird fortgesetzt mit fachspezifischen Modulen wie Kunststoffverarbeitung, Gläser/Keramiken, Werkstoffdiagnostik und weiteres. Vor der Bachelorarbeit wird eine integrierte Praxisphase absolviert, die dem Studenten erlaubt, bereits in den Beruf des Ingenieurs einzutauchen. Gerade im Standort Jena gibt es hiefür viele interessante und qualifizierte Praxispartner.

Da die meisten Dozenten eine Karriere in der Industrie hinter sich haben, fällt es ihnen nicht schwer, direkte Praxisbezüge herzustellen, um den Hörern einen besseren Zugang zum Stoff zu ermöglichen. Die meisten sind sich darüber hinaus bewusst, dass es sich bei den Studenten um angehende Ingenieure handelt und nicht etwa um Wissenschaftler höchster Klasse. Dementsprechend geben sie sich Mühe, das Wissen angemessen zu vermitteln. Zudem werden in den Grundlagenmodulen viele Ergänzungsveranstaltungen wie Tutorien und Übungen angeboten

Die Kurse sind durch die geringe Anzahl an Kommilitonen sehr übersichtlich, was eine eher familiäre Atmosphäre erzeugt. Dies ermöglicht außerdem eine bessere Betreuung für den Einzelnen.

Der Ablauf jeder Studienwoche wird durch die Stundenplanung der Hochschule bereits vorgegeben. Selbst entscheiden kann man nur, welche Wahlpflichtmodule man im 5. Semester belegen möchte. Oft besteht jedoch die Möglichkeit, in Absprache mit dem Dozenten hier und da den Stundenplan etwas anzupassen.

Etwas enttäuschend ist die mangelnde Absprache einiger Dozenten, Mitarbeiter und Laboringenieure untereinander. Ab und zu kommt es vor, dass Praktika und Vorlesung nicht zusammenpassen und benötigter Stoff erst zu spät beziehungsweise gar nicht zur Sprache kommt.

Die Hochschule ist in Sachen Technologie relativ gut ausgestattet, was man in den Praktika selbst in Erfahrung bringen kann (hochpräzise Mess- und Prüfgeräte, bearbeitende Maschinen wie Drehbänke, Trennschleifer etc. REM und viele weitere Diagnostikmethoden sind möglich). Die Austattung der einzelnen Hörsäle und Seminarräume lässt jedoch noch etwas zu wünschen übrig. Zum Arbeiten ist es meisten jedoch ausreichend.
Außerdem erwähnenswert ist der sogenannte "Makerspace", eine gut ausgestattete Werkstatt, in der jeder Student die Möglichkeiten nutzen kann, die unter anderem ein 3D-Drucker, eine CNC-Fräse, Bastlerwerkzeug und Unmengen an technischem Material bieten.

**Wer ein praxisbezogenes und dennoch inhaltlich tiefgängiges Studium der Werkstofftechnik (und anderer Ingenieurswissenschaften) sucht, ist hier alles in allem sehr gut aufgehoben**