Zukünftige KlimawissenschaftlerInnen aufgepasst

Ich habe 2016 im ersten Mensch und Umwelt Jahrgang mein Studium begonnen und bin nun damit fertig geworden.
Da im ersten Durchgang noch an vielen Dingen wie Veranstaltungen etc. gefeilt wurde und der Studeingang nicht allen Dozenten bekannt war,war das Chaos allgegenwärtig. Das hat sich zwar im Laufe der letzten Jahre für die nachfolgenden Jahrgänge verbessert, doch sollte man trotzdem darauf gefasst sein, dass immer noch nicht alles glatt läuft.
In den ersten beiden Semestern eignet man sich sehr breit gefächert die Grundlagen verschiedenster Disziplinen an, was zum einen sehr interessant ist, zum anderen aber auch eine gewaltige Ladung an Informationen darstellt. Besonders durch die naturwissenschaftlichen Veranstaltungen ist der Einstieg nicht für alle leicht. Besser kommen die zurecht, die eine hohe Affinität zu Naturwissenschaften haben.
Ab dem dritten Semester ist es möglich einen der Schwerpunkte Psychologie, Kommunikation oder Ökonomie zu wählen, wobei man sich von dem Wort 'Schwerpunkt' nicht täuschen lassen sollte, denn eine Profillinie umfasst nur 30 von 180 Credit Points und macht damit nur einen kleinen Teil aus. Für vielseitig Interessierte besteht die Möglichkeit aus den anderen Profillinien freiwillig weitere Veranstaltungen zu belegen (Eine muss aber komplett gemacht werden).
Neben den vielen Disziplinen belegt man auch einige Seminare über Methoden und wissenschaftliches Arbeiten (Wissenschaftlich ausgelegter Studiengang!!) und absolviert ein mindestens sechswöchiges Pflichtpraktikum.
Am Ende des Studiums fand ich einige Veranstaltungen rückblickend sehr unnötig (Bspw. eine Einführungsveranstaltung zu Botanik oder Zoologie, ohne hinterher wie andere Studiengänge die gelernten Inhalte praktisch anzuwenden), habe aber das Gefühl, dass ich (Klima-)probleme aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten und an Lösungsansätzen feilen kann. Durch die Wahl von Profillinien und freiwilligen Veranstaltungen bietet der Studiengang die Möglichkeit, dass man sich ein einzigartiges Profil aneignet, mit Kompetenzen die aktuell gefragter sind als je zuvor.
Nach sechs Semestern Studium war von 30 Studierenden nur eine Person fertig, nach dem siebten Semester waren noch 2-3 weitere Personen fertig, die meisten werden es wahrscheinlich nach dem achten Semester sein (Herbst 2020).
Beachten sollte man aber außerdem, dass es keinen Mensch und Umwelt Master gibt und in nächster Zeit auch keiner zu erwarten ist. Am Campus Landau ist man mit dem Bachelor Mensch und Umwelt für die Masterstudiengänge Umweltwissenschaften, Ecotoxicology und Sozial und Kommunikationswissenschaften qualifiziert, meiner Einschätzung nach hat man für die ersten beiden dann doch etwas zu wenig Ahnung über Naturwissenschaften und für letzteren kann man auch den entsprechenden Bachelorstudiengang machen, der mit etwas weniger Aufwand verbunden ist.
Ein großer Pluspunkt ist die Gemeinschaft der Mensch und Umwelt Studierenden. In den kleinen Jahrgängen gibt es großen Zusammenhalt und kaum 'Grüppchenbildung'. Es gibt viel Hilfe bspw. bei Klausurvorbereitungen, die Fachschaft steht immer als Ansprechpartner zur Verfügung und es finden regelmäßig Zusammenkünfte wie Stammtische/ Sommerfest/ Weihnachtsfeier statt.

Ich hätte mir eine bessere Organisation und ein paar Änderungen bei Veranstaltungen gewünscht, bin aber mit dem Endergebnis zufrieden, denn ich fühle mich dazu im Stande interdisziplinär zu arbeiten.