Gute Alternative zum klassischen Physikstudium

Man sollte sich nicht dem Wort "technische" vor dem Physik täuschen lassen. Das Studium enthält nicht so viele Ingenieursfächer, wie man erst vermuten könnte. Diese sind auch eher grundlegender (vorallem mathematisch einfacher) Natur, was für eine(n) angehende(n) Physiker(in) keine großen Probleme darstellt. Von Studierenden anderer Fachrichtungen wird man als Physiker angesehen, da der technische Anteil relativ gering ist.

Nach dem Mathematik-Studenten hat man als technische(r) Physiker(in) in Ilmenau die umfangreichste Mathematik-Ausbildung. Neben den standardmäßig angesetzten Mathematik-Veranstaltungen im 1. bis 3. Semester werden weitere vertiefende Mathematik-Veranstaltungen angeboten, welche man auch als Wahlfächer einbringen kann. So kann man in etwa den gleichen Umfang an Mathematik erhalten, wie es bei einen klassischen Physikstudium der Fall ist.

Die Physik-Veranstaltungen gliedern sich in Experimentalphysik, theoretische Physik und technische Physik. Die Experimentalphysik läuft vom 1. bis 4. Semester, wobei jeweils nach dem 2. und 4. Semester geprüft wird. Die Theoretische Physik läuft vom 1. bis 5 Semester (Prüfung im 2., 4. und 5. Semester) und die technische Physik im 4. und 5. Semester. Neben diesen Veranstaltungen gibt es noch Seminare, in dem man sich selbst Themen aus der Physik aneignet und diese vorträgt.

Im 1. und 2. Semester gibt es zudem Vorlesungen in allgemeiner, anorganischer, organischer und physikalischer Chemie. Diese werden zusammen im 2. Semester geprüft, wobei diese Prüfung als eine der schwersten im gesamten Studium zählt, da der Anspruch relativ hoch ist.

Die Physik-, Chemie- und Ingenieursfächer werden durch Praktika ergänzt, welche über das komplette Studium andauern.

Bei Interesse der Studierenden sind die Dozenten stets offen, auch Vorlesungen zu gesonderten Themen zu halten (bsp. Astrophysik, Laserphysik, Solartechnik, Chaostheorie, ...).

Im 6. Semester ist ein 3-monatiges Berufspraktikum und die Bachelorarbeit eingeplant. In vielen Fällen passiert es jedoch, dass das 6. Semester für beides nicht ausreicht. Viele Studenten beenden das Bachelorstudium daher erst im 7. Semester.

Während der Vorlesungszeit wird jede Woche ein Kolloquium veranstalten, in denen Forscher anderer Einrichtungen ihre Forschungsthemen vorstellen. Dabei können Studenten bei Interesse selbst Vortragende einladen. Zweiwöchentlich gibt es noch Vorträge, welche die aktuellen Forschungsergebnisse im Institut für Physik vorstellen. Aufgrund des im Vergleich zu anderen Universitäten kleinen Instituts gibt es jedoch nur 8 Fachgebiete.

Pro Matrikel beginnen etwa 30 Studenden das Studium, wodurch ein gutes Betreuungsverhältnis zustande kommt. Man brauch auch keine Angst vor überfüllten Hörsälen zu haben. In der Regel sind alle Dozenten (sowohl die der Physik als auch die anderer Fachgebiete) können ständig kontaktiert werden (persönlich oder elektronisch), falls es Probleme oder Fragen gibt. Falls man Interesse an einen HiWi-Job hat, kann man die Professoren direkt darauf ansprechen. Normalerweise gibt es immer irgendwo freie Stellen.

Aufgrund der wenigen Studenten kommt man auch schnell in Kontakt mit älteren/jüngeren Matrikeln und Studenten aus der Mathematik und biotechnischen Chemie (bsp. durch traditionelle Veranstaltungen wie dem Physiker-Grillen, Weihnachtsbowling, Fachschaftsratpartys,...). Im Normalfall findet man deshalb immer Studenten die einen bei Problemen weiterhelfen können.