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Eindruck nach 2 Semestern

Stadtplanung und Städtebau (B.Sc.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    5.0
  • Lehrveranstaltungen
    4.0
  • Ausstattung
    5.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Gesamtbewertung
    4.2
Dann teile ich auch mal meine Erfahrungen, da mir die Bewertungen hier bei der Studienwahl ganz gut weitergeholfen hatten.

Vorab, ich bin jetzt am Ende des zweiten Semesters meines Studiums im fach Stadt- und Regionalplanung und möchte genau für diese doch sehr entscheidende Anfangszeit einen kleinen Erfahrungsbericht schreiben. Schließlich entscheidet sich ja gerade zum Anfang immer, wer dabei bleibt und wer sich doch lieber noch mal umentscheidet.

Das hatte ich übrigens auch gemacht, mich umentschieden. Nach einem Semester in einem geisteswissenschaftlichen Studium hab' ich den Wechsel in den "technischeren" Bereich unternommen - ein bisschen mehr Praxis im Studium und auch konkretere Jobaussichten waren die Gründe.
Zum Thema Praxis kann ich nur sagen, dass die BTU hier wirklich dem Titel der "Technischen Hochschule" gerecht wird. Die allermeisten Lehrinhalte werden entweder komplett oder begleitend mit Praxisaufgaben vermittelt; das sind dann Dinge wie Modellbau (genauer gesagt: in erster Linie Modellbau), Präsentationen der eigenen Entwürfe oder auch baurechtliche Analysen an echten Gebäuden (2. Semester).
Vorlesungen über Stadtgeschichte und -gestaltung teilen sich den Stundenplan im Fifty-Fifty-Verhältnis mit ebendiesen Praxisaufgaben.
Wie erwähnt wendet man die meiste Zeit für das Entwerfen eigener Gebäude auf. Dabei wird in den ersten Semestern zu einem sehr großen Teil eher Architektur als Stadtplanung betrieben, was in meinen Augen nichts Verkehrtes ist und auch Spaß machen kann, aber darüber sollte man sich klar sein, wenn man sich für dieses Studium einschreibt.
Oft sind die Aufgaben dann auch eher abstrakter Natur, man könnte sagen, Kunst eben, aber das ist nicht despektierlich gemeint. Mit diesem "Cottbusser Modell" versucht die Uni, den Studierenden ein grundlegendes Raumgefühl für die Arbeit als Raumplaner und -gestalter mit auf den Weg zu geben. Aber auch ich zweifle gelegentlich daran, ob man nun später im Beruf wirklich einen Nutzen daran hat, mal die Negativform zu einem Loch in einer alten Mauer gebaut zu haben.

Modellbau ist aber nicht alles: Gleich zu Beginn des ersten Semesters spaziert man gemeinsam mit den Dozenten durch Cottbus, um beispielsweise einen kleinen Park oder sogar ein kleines Wohngebiet vor Ort zu untersuchen und Zeichnungen dazu anzufertigen, wie man die Orte vielleicht umgestalten könnte. Viele gezeichnete Stadtpläne, im ersten Semester noch von Hand, inklusive.
Ein Modell zu diesen Stadtgestaltungs-Experimenten habe ich bisher erst einmal gebaut, ganz im Gegensatz zu den stetig wiederkehrenden Architekturmodellen.

Wem das dann vielleicht nach den falschen Lehrinhalten oder nach "zu viel Kunst" klingt, dem sei gesagt, dass die Stadtplaner ab dem dritten Semester ein eigenes Atelier für sich bekommen (der Ort, an dem man die Modelle baut und auch die meiste Freizeit zwischen den Lehrveranstaltungen verbringt). Die abstrakteren Themen werden, nach dem, was ich bisher gehört habe, dann abnehmen und es wird sich konkreter mit Stadtplanung beschäftigt.
Das merkt man auch schon im zweiten Semester: Baurecht kommt dazu, viel Baurecht, aber das gehört nun mal dazu. Ebenso beschäftigt man sich nun mit den Kosten von Bauvorhaben und der Wirtschaftlichkeit des Bauens. Das bedeutet, dass man sich auch mal wieder mit Mathe auseinandersetzen muss, aber muss man das nicht überall? (Sogar in Sprachwissenschaften!) Und wenn man einmal reinfindet, ist es auch gar nicht mehr so schlimm.
Fakt ist, dass der Uni sehr daran gelegen ist, nicht nur Stadtplaner, sondern Gestalter auszubilden, die Funktionalität mit Ästhetik verbinden und nicht rein wirtschaftlich planen. (Wird aber heute auch nicht mehr gemacht, denke ich. Man gucke sich nur mal die führenden Städte der aktuellen Stadtplanung an, wie Kopenhagen oder Amsterdam.)

Und genau das tut man auch. Im zweiten Semester findet eine einwöchige Exkursion innerhalb Europas statt; für unseren Jahrgang ging es nach Amsterdam. Schon eine schöne Sache, die Parks und Gebäude live zu sehen, die man zuvor in den Einführungsveranstaltungen nur auf den PowerPoint-Folien der Dozenten gesehen hat. Selbstverständlich muss man die Exkursionskosten aber selbst tragen. Und natürlich auch eine Hausarbeit dazu schreiben. Ist ja eine Studienfahrt.

Hausarbeiten und Klausuren sind sonst aber tatsächlich recht selten (!) Das heißt aber nicht, dass man am Ende des Semesters nichts vorweisen muss, um seine Punkte zu bekommen. Aber das allermeiste ist nun einmal die Praxisarbeit, die Modelle (übrigens nicht nur aus Pappe, sondern auch im 3D-Design-Programm, in das man eingeführt wird), gezeichnete Stadtpläne, und im zweiten Semester auch Kostenabrechnungen und baurechtliche Untersuchungen (Hat das Gebäude die nötigen Abstände zum Nachbarn? Gibt es genug Platz für Feuerwehr-Zufahrten?...).


Inhaltlich also unterm Strich recht vielfältig. Und meiner Meinung nach schon empfehlenswert, wenn man sich für Gestaltung und für das zukunftsweisende Bauen von Städten interessiert.


Und hey, wenn du das hier noch liest, danke erst mal! Macht Spaß, diese Rezension zu schreiben. Zum Schluss jetzt noch ein bisschen was zur Uni selber; Ausstattung, Campus, Mensa und Co.:

Die BTU ist, wie man auch oft liest, eher eine kleine Uni, die mit familiärer Atmosphäre wirbt und damit, in den Vorlesungen nicht auf den Treppen sitzen zu müssen (und das muss man wirklich nicht). Und ich war positiv überrascht davon, dass dieses gute Betreuungsverhältnis zumindest für uns Studierende der Bauwesen-Fakultät wirklich zutrifft. Natürlich, DozentInnen, die nur eine Vorlesung halten, kennen fast niemanden mit Namen, aber das braucht man ja auch nicht. Oder will man manchmal auch nicht. Aber in den Ateliers, wo jeder seinen eigenen, großzügigen Arbeitsplatz hat, und in kleineren Seminaren (wovon es aber nicht so viele gibt), da reißen die Dozenten auch mal einen Witz (über die Witzigkeit lässt sich streiten) und sind eifrig bemüht, Namen zu lernen. Auch die Studierenden untereinander arbeiten oft zusammen in Gruppen und es entsteht eine Art "Ateliergemeinschaft".

Auf dem Campus findet man einen großen Sportplatz (und es gibt hier echt ein breites Sportangebot), aber leider nicht so viele Studierende - dafür, ein bisschen verdeckt von den modernen Gebäuden, ein paar schöne alte DDR-Baracken. Aber Spaß beiseite, die BTU hat wirklich viel investiert in den Campus und die moderne Architektur. Der größte Teil des Campus ist schön gestaltet und verfügt, was für Pendler wie mich ganz wichtig ist, über ausreichend Parkplätze.
Auch, was die technische Ausstattung der Uni angeht, bieten sich tolle Möglichkeiten: Ein PC-Raum mit den wichtigsten (und für Normalsterbliche viel zu teuren) Programmen, die man so im Studium braucht, dann gibt es Werkstätten zum Modellbau mit beispielsweise Holz oder Gips und - natürlich auch nicht ganz unwichtig:
Eine geräumige Mensa, in der es jeden Tag um die fünf verschiedene Gerichte gibt, auch immer ein vegetarisches. Das Angebot wiederholt sich nicht zu schnell und normalerweise gibt es immer irgendein Essen, das einem zusagt.

Wer nicht den ganz hippen Studi-Lifestyle in der Großstadt leben will, der sollte sich an der BTU gut aufgehoben fühlen.



Alles in allem fällt meine Bewetung positiv aus. Sicherlich stellt man sich im Vorhinein etwas anderes unter einem Studium in Stadtplanung vor, aber warum nicht mal neue Wege gehen? Also, von meiner Seite eine nicht bedingungslose, aber doch eine ehrliche Empfehlung. :)
  • Ausstattung der Uni
  • hoher Architektur-/Kunstanteil

Drik hat 21 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet

Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
  • Fühlst Du Dich wohl auf dem Campus?
    Auf dem Campus fühle ich mich meistens wohl.
    Auch 78% meiner Kommilitonen fühlen sich auf dem Campus meistens wohl.
  • Wie modern sind die Seminarräume und Hörsäle ausgestattet?
    Die Ausstattung der Seminarräume und Hörsäle könnte meiner Meinung nach moderner sein.
    Auch 50% meiner Kommilitonen sind der Meinung, dass die Ausstattung der Hochschule moderner sein könnte.
  • Wie gepflegt sind die Toiletten?
    Die Sauberkeit der Toiletten bewerte ich als ok.
    63% meiner Kommilitonen freuen sich über sehr saubere Toiletten.
  • Kannst Du Klausurnoten online einsehen?
    Meine Klausurnoten kann ich online einsehen.
    Auch 82% meiner Kommilitonen bestätigen, dass die Klausurnoten online einsehbar sind.
  • Gibt es eine Klimaanlage in den Hörsälen?
    Ich freue mich über Klimaanlagen in manchen Hörsälen.
    Auch 86% meiner Kommilitonen freuen sich über Klimaanlagen in manchen Hörsälen.
  • Wie kommst Du mit Deinen Kommilitonen zurecht?
    Ich habe hier meine Leute gefunden, mit denen ich gut zurecht komme.
    Auch 50% meiner Kommilitonen haben hier ihre Leute gefunden, mit denen sie gut zurecht kommen.
  • Wie schwer war es, Anschluss in der Uni zu finden?
    Für mich war es schwierig, Anschluss in der Hochschule zu finden.
    für 55% meiner Kommilitonen war es nicht so einfach, schnell Anschluss zu finden.
  • Ist Deine Hochschule barrierefrei?
    Ich bezeichne die Hochschule als teilweise barrierefrei.
    64% meiner Kommilitonen sagen aus, dass alles barrierefrei ist.
  • Wie oft gehst Du pro Woche feiern?
    Auch wenn ich Student bin, gehe ich nicht jede Woche feiern.
    Auch 73% meiner Kommilitonen gehen seltener als einmal pro Woche feiern.
  • Wie praxisnah ist Dein Studium aufgebaut?
    Mein Studium ist sehr praxisnah gestaltet.
    Auch 90% meiner Kommilitonen bewerten das Studium als sehr praxisnah.
  • Wie hoch ist der Anspruch an die Studenten?
    Der Anspruch an die Studenten ist für mich genau richtig.
    Auch 100% meiner Kommilitonen sind der Ansicht, der Anspruch an die Studenten ist genau richtig.
  • Wie sind Deine Berufsaussichten nach dem Studium?
    Meine Berufsaussichten schätze ich grundsätzlich optimistisch ein.
    58% meiner Kommilitonen rechnen mit traumhaften Berufsaussichten.
  • Kommen die Dozenten aus der Praxis?
    Ein paar meiner Dozenten kommen sogar aus der Praxis.
    86% meiner Kommilitonen geben an, dass viele Dozenten Praxiserfahrung haben.
  • Gibt es eine Anwesenheitspflicht?
    In manchen Kursen habe ich eine Anwesenheitspflicht.
    Auch 78% meiner Kommilitonen sagen, dass es nur teilweise eine Anwesenheitspflicht gibt.
  • Fühlst Du Dich während Deines Studiums gut betreut?
    In meinem Studium fühle ich mich sehr gut betreut.
    für 54% meiner Kommilitonen ist die Betreuung während des Studiums ok.
  • Wie vielfältig ist das Kursangebot?
    Ich finde die Größe des Kursangebotes in Ordnung.
    Auch 70% meiner Kommilitonen finden das Kursangebot ok.
  • Hast Du einen Studentenjob?
    Ich habe keinen Studentenjob.
    Auch 62% meiner Kommilitonen haben keinen Studentenjob.
  • Würdest Du diesen Studiengang nochmal wählen, wenn Du eine Zeitmaschine hättest?
    Ich bin mir unsicher, ob die Wahl meines Studiengangs richtig war.
    67% meiner Kommilitonen würden diesen Studiengang nochmal wählen.
  • Hast Du schonmal erlebt, dass Ausländer an Deiner Hochschule diskriminiert wurden?
    Ich habe es schon einmal miterlebt, dass Ausländer an meiner Hochschule diskriminiert wurden.
    78% meiner Kommilitonen haben es noch nie miterlebt, dass Ausländer an ihrer Hochschule diskriminiert wurden.
  • Fühltest Du Dich bei der Studienplatzvergabe benachteiligt?
    Die Studienplatzvergabe empfand ich als gerecht.
    Auch 100% meiner Kommilitonen empfanden die Studienplatzvergabe als gerecht.
  • Hast Du bereits ein Auslandssemester absolviert?
    Ich habe kein Auslandssemester absolviert oder geplant.
    Auch 75% meiner Kommilitonen haben kein Auslandssemester absolviert oder geplant.
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Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.3
Bastian , 14.03.2024 - Stadtplanung und Städtebau (B.Sc.)
4.4
Nele , 25.02.2024 - Stadtplanung und Städtebau (B.Sc.)
3.3
Tra , 11.02.2024 - Stadtplanung und Städtebau (B.Sc.)
4.6
Charlotte , 21.01.2024 - Stadtplanung und Städtebau (B.Sc.)
4.7
Ari , 14.11.2023 - Stadtplanung und Städtebau (B.Sc.)
4.0
Fatma , 18.08.2023 - Stadtplanung und Städtebau (B.Sc.)
3.9
Max , 22.06.2023 - Stadtplanung und Städtebau (B.Sc.)
3.7
Celina , 01.05.2023 - Stadtplanung und Städtebau (B.Sc.)
3.6
Celuna , 02.02.2023 - Stadtplanung und Städtebau (B.Sc.)
4.0
Lola , 31.10.2022 - Stadtplanung und Städtebau (B.Sc.)

Über Drik

  • Alter: 18-20
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 2
  • Studienbeginn: 2017
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Zentralcampus
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 30.06.2018
  • Veröffentlicht am: 03.07.2018