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Sport- und Gesundheit wird vernachlässigt!

Gesundheits- und Sportingenieurwesen (B.Eng.)

  • Studieninhalte
    2.0
  • Dozenten
    2.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    4.0
  • Gesamtbewertung
    2.8
Ich wurde aufmerksam auf diesen Studiengang, da ich die Kombination der Ingenieurs- und der Humanwissenschaften sehr spannend fand und ich mich für beide Disziplinen gleichermaßen begeistern konnte. Von dem Studium erhoffte ich mir somit ein ausgewogenes Verhältnis beider Fachgebiete. Dieses Verhältnis war während meines Studiums leider nicht gegeben, da der Bereich der Ingenieurwissenschaften meiner Meinung nach zu stark gewichtet war (Bei Anbetracht der anderen Bewertungen war ich wohl nicht der Einzige mit dieser Meinung):

Das Grundsemester besteht unter anderem aus vier Modulen Kunststofftechnik, zwei Praktika im Bereich der Fertigungstechnik und Modulen wie Informatik und Elektrotechnik. Diese Module waren fordernd, aber nicht überfordernd, sodass man die Klausuren im ersten Anlauf bestehen sollte, wenn man mit Fleiß dabei ist.
Ich habe mir jedoch durchgehend die Frage gestellt, wieso ich beispielsweise wissen muss, wie viel Granulat in einen Doppelschneckenextruder gefüllt werden soll oder warum ich jetzt eine Stunde neben einer Spritzgussmaschine stehe, die einen Prüfstab herstellt.

Ich verstehe absolut die Notwendigkeit, dass das Wissen von Werkstoffauswahl und Fertigungsverfahren zum 1x1 eines Ingenieurs gehören. Aber wenn man doch Sport- und Gesundheitstechnik lehren möchte, dann doch bitte mit vernünftigen, marktbezogenen und zukunftsorientierten Beispielen. Und nicht anhand von Beispielen wie Schnapphaken von Fernbedienungen, Blasfolien oder einem Kasten Bier, der auf einem Regal steht.

Soweit so gut - die Notenvergabe war in manchen Modulen teils so suspekt, dass eine Klausur identisch war mit der Probeklausur, sodass gefühlt jeder eine 1,0 geschrieben hat. Dazu durften sich die Studenten in einem Modul einen Teil der Note selbst geben und auch hier hat jeder Student mit einer 1 vor dem Komma abgeschnitten. Natürlich freut man sich über einen guten Notenschnitt, der Lerneffekt bleibt jedoch in diesen Modulen aus.

Die Fächer Mechanik/Mathe/Maschinenelemente sind sehr fordernd, jedoch mit Fleiß und Interesse auf jeden Fall machbar.

Das Fachgebiet der Sportwissenschaften wird von einem (!!!) Professor geführt, der zuständig ist für alle Lehrveranstaltungen und Praktika. Das Biomechanik Praktikum fiel leider aufgrund fehlendem Equipment aus und wurde in ein "Literatur" Praktikum umgeändert. Dazu wurden die Sportwissenschaften praktisch überhaupt nicht behandelt.

Wer sich wirklich für Sport- und Gesundheit interessiert, sollte meiner Meinung nach die Vertiefung der Trainingstechnologie wählen, da hier Projekte umgesetzt werden und man sehr praktisch bezogen arbeitet. Man arbeitet in kleinen Teams und präsentiert die erarbeiteten Ergebnisse in Form von Vorträgen vor dem gesamte Kurs, wodurch man gefühlt bei allen Projekten beteiligt ist und spannende Diskussionen zum Thema Produktentwicklung angeregt werden. Die Möglichkeiten bei Industriepartnern anzufangen (Praktikum, Master oder Festanstellung) oder in einem der gegründeten Start-Ups mit anzupacken sind durch diesen Schwerpunkt auf jeden Fall vorhanden.

By the way: Sehr zu empfehlen ist das Mensa Essen!

Nach Abschluss des Studiums werde ich zum nächsten Wintersemester einen Master an einer anderen Universität bevorzugen, um tiefer in die Produkt- und Konzeptentwicklung einzutauchen.
  • Gute Ausstattung, Kontakt zu Professoren und kurze Wege
  • Kein Sportangebot, Humanwissenschaften werden benachteiligt

Kommentar der Hochschule

Lieber Björn,

mit Interesse haben wir Deinen ausführlichen Kommentar zum Bachelorstudiengang „Sport- und Gesundheitstechnik“ gelesen. Wir freuen uns, dass Du den hohen Praxisbezug in der Vertiefungsrichtung „Trainingstechnologie“ und die Vorzüge von Teamarbeit in kleinen Gruppen sowie die guten Kontakte zu Unternehmen schätzen gelernt hast; dass Du nach dem Bachelor ein Masterstudium aufnehmen wirst, zeigt uns, dass die Inhalte von „Sport- und Gesundheitstechnik“ eine gute Basis für Deine berufliche Weiterentwicklung bilden, auch wenn Du an der Schwerpunktsetzung in bestimmten Lehrinhalten Kritik äußerst.

Leider können wir nicht erkennen, wann Du das Studium aufgenommen hast, gehen aber aufgrund Deiner Schilderung davon aus, dass Du dem ersten oder zweiten Studienjahrgang angehörst. Wie Du selbst erwähnt hast, sind uns die Beschreibungen, dass es zu wenig Sportwissenschaften gegeben habe, aus vorherigen Kommentaren bekannt. Daher bitten wir um Verständnis, dass wir an dieser Stelle darauf in gleicher Weise antworten, wie wir dies bei den vorherigen ähnlich lautenden bereits getan haben: „Sport- und Gesundheitstechnik“ ging 2014 als neuer Bachelorstudiengang mit interdisziplinärer Ausrichtung an den Start. Er wurde in den letzten Jahren, teils mit Unterstützung der Studierenden, kontinuierlich weiterentwickelt. Außerdem sind im Team der Lehrenden zusätzliche Kompetenzen hinzugekommen, im Sommer 2019 z. B. ein neuer Professor für das Lehrgebiet "Sportwissenschaften".

Da es sich bei „Sport- und Gesundheitstechnik“ um ein Ingenieursstudium handelt mit dem Abschluss „Bachelor of Engineering“ sind natürlicherweise die ingenieurwissenschaftlichen Anteile in den Studieninhalten hoch. Im Bereich der Sporttechnik geht es um die Produktentwicklung in Bereichen wie Bekleidung, Schuhe, Schläger, Krafttrainingsgeräte, Sportböden, Plätze, Integration von Assistenzsystemen z. B. über Smartphones sowie die Erfassung sportwissenschaftlicher Größen etwa GPS-Tracker für Analysen von Mannschaftssportarten. Die Gesundheitstechnik bezieht sich auf Bereiche wie Reha-Technik, Ergonomie und Arbeitsplatzsysteme, Gesundheitsschutz im Sport und am Arbeitsplatz, Assistenzsysteme für das Leben im Alter oder Assistenzsysteme für aktive junge Menschen zur Steigerung der Leistungsfähigkeit.

Wir bedauern, dass Dir diese Ausrichtung des Studiengangs vor Studienstart offenbar nicht ausreichend bekannt war. Wir empfehlen allen Studieninteressierten, sich in der Orientierungsphase anhand des Modulbuchs zu informieren. Dieses gibt eine gute Hilfestellung mit detaillierten Beschreibungen der Module und Lehrveranstaltungen. Es ist auf der HSHL-Website beim jeweiligen Studiengang zum Download zu finden. Anhand des Modulhandbuches sind auch Vergleiche mit Studienangeboten anderer Hochschulen gut möglich, sodass schlussendlich jede Person das Studium finden kann, das seinen Neigungen am ehesten entspricht.
Darüber hinaus leistet unsere Zentrale Studienberatung wertvolle Unterstützung und gibt Entscheidungshilfen bei der Wahl eines Studiengangs. Eine Terminvereinbarung ist jederzeit unter studienberatung@hshl.de möglich. Mehr Infos unter www.hshl.de/studienberatung.

Für Deine berufliche und persönliche Zukunft wünschen wir Dir weiterhin viel Glück und Erfolg.

Dein Team der HSHL- Hochschulkommunikation
27.06.2019

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

2.2
Anonym , 15.01.2024 - Gesundheits- und Sportingenieurwesen (B.Eng.)
4.1
Dominic , 02.11.2023 - Gesundheits- und Sportingenieurwesen (B.Eng.)
3.2
Steven , 01.11.2023 - Gesundheits- und Sportingenieurwesen (B.Eng.)
4.1
D. , 03.05.2023 - Gesundheits- und Sportingenieurwesen (B.Eng.)
4.0
Christian , 06.02.2023 - Gesundheits- und Sportingenieurwesen (B.Eng.)
4.1
Max , 16.01.2023 - Gesundheits- und Sportingenieurwesen (B.Eng.)
4.3
Verena , 13.09.2022 - Gesundheits- und Sportingenieurwesen (B.Eng.)
4.1
Leon , 19.06.2022 - Gesundheits- und Sportingenieurwesen (B.Eng.)
4.3
Mika , 04.06.2022 - Gesundheits- und Sportingenieurwesen (B.Eng.)
4.0
Verena , 26.04.2022 - Gesundheits- und Sportingenieurwesen (B.Eng.)

Über Björn

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Männlich
  • Abschluss: Ja
  • Studiendauer: 9 Semester
  • Studienbeginn: 2014
  • Studienform: Schwerpunkt Gesunde Arbeitswelten
  • Standort: Standort Hamm
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 12.06.2019
  • Veröffentlicht am: 25.06.2019