Gemischte Gefühle

Die Fachhochschule in Meißen ist recht klein. Es gibt nur wenige Studenten, sodass je nach Seminargruppenstärke der Betreuungsschlüssel ziemlich gut ist.
Die hauptamtlichen Dozenten sind in der Regel sehr kompetent und engagieren sich auch über den Unterricht hinaus für die Studenten.
Die externen Dozenten sind dagegen meist in ihrer Unterrichtmethoden didaktisch weniger geeignet und bei einigen Themen stellt sich auch die Frage nach dem Studienbezug.
Der Studienschwerpunkt liegt auf dem Sozialversicherungsrecht, daher wird sehr viel mit Gesetzen gearbeitet. Das ist nicht jedermanns Sache und man braucht am Anfang ein wenig Zeit und Übung, um damit so umgehen zu können, dass man die Klausuren bestehen kann.
Den Großteil der Prüfungen machen fünfstündige schriftliche Klausuren aus, die ein sehr hohes Anforderungsniveau aufweisen. Dementsprechend sind die Noten selten zweistellig. Das kann aber durch mündliche Prüfungen oder Haus-, Seminar- und Projektarbeiten ausgeglichen werden. Dennoch kann man sich von einem Einser-Durchschnitt verabschieden und selbst eine Zwei erreichen nur die wenigsten.
Das Studium gliedert sich in mehrere Theorie- und Praxisabschnitte. Während der Praxis sind die Studenten entweder im Ausbildungsabschnitt in Dresden untergebracht oder durchlaufen verschiedene Bereiche bei der Deutschen Rentenversicherung. Während die Zeit im Ausbildungsteam gut betreut wird und man tatsächlich etwas lernt, wenn man die richtige Einstellung mitbringt, ist die Betreuung der Praktika teilweise unterirdisch schlecht, sodass man einfach seine Arbeitszeit absitzen muss. Dies ist besonders ärgerlich, da diese Zeit eigentlich in der Theoriephase dringend benötigt wird, um die Unterweisungen weniger kompakt zu gestalten und mehr Raum für Tiefgänge und Übungen zu ermöglichen.
Während die FH sich sehr gut um die Studenten kümmert, kann man dies nicht unbedingt von der Einstellungsbehörde behaupten. Keine verfügbaren Ansprechpartner, vergessene Einladungen zu Personalversammlungen oder unfaire Regelungen zu Reisekosten und Dienstreisen, sowie beim Ranking mit der Partnerschule in Reinfeld und der Übernahme (Achtung Rückzahlungsklausel!) stehen an der Tagesordnung.
Es gibt auch kein echtes Studentenleben in Meißen und die einzelnen Wochen sind streng verplant und bieten kaum frei planbare Räume, da es auch keinen festen Stundenplan gibt.