Schöner Studiengang, schlechte Orga der Uni

Soziale Arbeit (B.A.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    1.0
  • Literaturzugang
    2.0
  • Digitales Studieren
    3.0
  • Gesamtbewertung
    2.6
Wenn ich meine Zeit an der IU zusammenfassen müsste, dann wäre das Bild, das sich ergibt, sehr gemischt. Es gibt definitiv Aspekte, die ich extrem positiv wahrgenommen habe, genauso wie Punkte, die mich eher gestört haben oder die ich kritisch sehe. Ich möchte meine Bewertung möglichst differenziert gestalten, damit zukünftige Studierende eine realistische Vorstellung davon bekommen, was sie an der IU erwartet.

Einer der ersten Punkte, die mir beim Start meines Studiums sofort aufgefallen sind, war das junge Dozententeam. Das war für mich ein echter Pluspunkt. Die Dozenten sind nicht nur jung, sondern auch sehr nah an der Lebensrealität der Studierenden. Man merkt, dass sie selbst noch nicht vor allzu langer Zeit in ähnlichen Situationen waren, sei es als Studierende oder Berufseinsteiger. Das sorgt für eine lockere und angenehme Atmosphäre im Unterricht. Es gibt keine unnötigen Hierarchien, keine angestaubte Professoren-Mentalität, die man vielleicht von staatlichen Unis kennt. Stattdessen hat man eher das Gefühl, gemeinsam an den Themen zu arbeiten, fast ein bisschen wie in einem modernen Startup. Das macht das Lernen leicht und motivierend.

Diese lockere Atmosphäre führt auch dazu, dass man sich als Studierender traut, Fragen zu stellen, ohne Angst zu haben, dass sie “dumm” klingen könnten. Die Dozenten nehmen sich meistens Zeit, auch bei komplizierteren Themen, und man kann sie auch außerhalb der Vorlesungen gut erreichen – sei es per E-Mail oder über die digitalen Lernplattformen. Das ist ein klarer Vorteil, den ich der IU zuschreiben würde.

Was mir jedoch weniger gefallen hat, ist die Räumlichkeitssituation. Die IU ist keine klassische Uni mit einem eigenen Campus, schönen Hörsälen, Bibliotheken und studentischem Leben drumherum. Stattdessen finden die Vorlesungen meist in gemieteten Räumen statt, die manchmal eher an ein Bürogebäude oder ein Business Center erinnern. Das kann sehr ungemütlich sein, vor allem wenn man von der romantischen Vorstellung einer “richtigen” Uni ausgeht. Es gibt keine richtige Mensa, keine Cafeteria, kein Campusleben mit Rasenflächen oder Orten, an denen man sich mit Kommilitonen zwischen den Vorlesungen entspannt treffen kann. Das nimmt der ganzen Studienerfahrung ein Stück weit den Charme, den man vielleicht aus Filmen oder von staatlichen Unis kennt.

Der nächste Punkt, der unbedingt erwähnt werden muss, ist das Wechselmodell, das die IU anbietet. Das heißt: Zwei Tage Uni, drei Tage Arbeit in einem Partnerunternehmen. Für mich war das einer der größten Vorteile des Studiums. Man sammelt extrem viel praktische Erfahrung, schon während man die Theorie lernt. Das hat mir sehr geholfen, das Gelernte direkt in der Praxis anzuwenden. Außerdem hat man das Gefühl, dass man seine Zeit sinnvoll nutzt, weil man nicht nur in Vorlesungen sitzt, sondern auch schon in der Arbeitswelt Fuß fasst. Das gibt einem einen Vorsprung gegenüber anderen Absolventen, die nach ihrem Studium erst noch Berufserfahrung sammeln müssen.

Dieses Modell hilft außerdem dabei, früh ein berufliches Netzwerk aufzubauen. Man lernt Kollegen kennen, man wird mit realen Projekten betraut, und man bekommt ein Gefühl dafür, wie der Berufsalltag wirklich aussieht. Das war für mich persönlich einer der Hauptgründe, warum ich mich für die IU entschieden habe – und in diesem Punkt wurde ich nicht enttäuscht.

Leider muss ich aber auch sagen, dass die Studiengebühren im Verhältnis zu dem, was man tatsächlich bekommt, meiner Meinung nach zu hoch sind. Natürlich, man bekommt die Betreuung durch junge, motivierte Dozenten, und das Wechselmodell ist ein großer Vorteil. Aber wenn man bedenkt, dass die Uni keine eigenen Gebäude hat, keine große Bibliothek, keine Mensa, keine umfangreiche Infrastruktur, dann fragt man sich schon, wofür genau man so viel zahlt. Im Vergleich zu staatlichen Universitäten oder Fachhochschulen sind die Gebühren deutlich höher, und das sollte man bei seiner Entscheidung auf jeden Fall berücksichtigen.

Ich persönlich hätte mir mehr für mein Geld gewünscht – sei es bessere Räumlichkeiten, mehr Ausstattung oder zusätzliche Services für Studierende. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass die IU eher wie ein Unternehmen geführt wird, das auf Gewinn aus ist, als wie eine klassische Hochschule, die in erster Linie die Bildung ihrer Studierenden in den Mittelpunkt stellt. Das ist natürlich ein subjektiver Eindruck, aber er wird von vielen Kommilitonen geteilt, mit denen ich gesprochen habe.

Zusammengefasst würde ich sagen, dass die IU für alle, die ein praxisnahes Studium suchen und früh ins Berufsleben starten wollen, eine gute Wahl ist. Besonders, wenn man Wert auf junge Dozenten und eine lockere Lernatmosphäre legt, kann man hier viel mitnehmen. Wer aber das volle “Uni-Erlebnis” mit Campus, Studentenpartys, Mensa und klassischem Hochschulflair sucht, könnte hier enttäuscht werden. Auch die hohen Kosten sollte man nicht unterschätzen – man muss sich bewusst sein, dass man für diesen Preis keine luxuriöse Ausstattung oder ein echtes Campusleben bekommt.

Trotz der Kritikpunkte würde ich die IU vor allem denjenigen empfehlen, die genau wissen, dass sie ein praxisnahes duales Studium wollen und bereit sind, dafür auch etwas mehr zu zahlen. Das Wechselmodell bleibt für mich das stärkste Argument für diese Hochschule.

Kommentar der Hochschule

Hallo Lisa,

danke für Dein ausführliches Feedback und Deine ehrliche Einschätzung zu Deinem Studium an der IU Internationalen Hochschule. Es freut uns, dass Du den engen Austausch mit den Dozierenden und die praxisnahe Verzahnung von Theorie und Arbeit als bereichernd erlebt hast.

Deine kritischen Punkte zur Organisation und zu den Studiengebühren nehmen wir ernst. Uns ist bewusst, dass Prozesse wie Stundenplanung oder Kommunikation nicht immer reibungslos laufen, und wir arbeiten kontinuierlich daran, diese zu verbessern. Auch der Wunsch nach stärkerem Campus-Erlebnis und klareren Strukturen ist ein wichtiger Hinweis für uns.

Die IU Internationale Hochschule ist eine Hochschule in privater Trägerschaft, deren Studiengänge akkreditiert, aber nicht staatlich refinanziert werden. Aus diesem Grund erheben wir Studiengebühren. Dafür bieten wir kleine Gruppen, enge Betreuung durch Dozierende und die Organisation der Stundenpläne sowie Prüfungsanmeldungen. In der Regel übernimmt der Praxispartner die Gebühren, sodass Studierende keine zusätzlichen Kosten tragen.

Wenn Du weitere Anmerkungen oder Ideen hast, kannst Du Dich gerne an Dein Campus-Team wenden oder Dich direkt an unser Community-Management via reputation-oncampus@iu.org wenden.

Wir freuen uns auf Deine Kontaktaufnahme!

Beste Grüße
Dein IU Duales Studium Team
01.10.2025

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Über Lisa

  • Alter: 18-20
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 4
  • Studienbeginn: 2023
  • Studienform: Duales Studium
  • Standort: Standort Leipzig
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 21.09.2025
  • Veröffentlicht am: 26.09.2025