Vorheriger Bericht
Zu viel Business BS
MIt jeder Woche schlechter
Viel Marketing, wenig dahinter. In der ersten Woche noch interessant, fühlt sich der Studiengang mit jeder Woche immer stärker wie ein Kinderspielplatz an.
Da ich nach 2 Semestern abgegrochen habe, kann ich nur von diesen berichten. Ich studiere inzwischen an der TU Berlin (Informatik) und habe Kontakt zu Studenten am HPI (ebenfalls software engineering), also habe ich auch eine Referenz wie es an mehr als nur einer Uni abläuft.
Der Programmieranteil in den ersten 2 Semestern ist lächerlich gering. Und nicht nur das, er ist auch lächerlich einfach. Jeder, der auch nur leichte Programmierkentnisse hat, wird im ganzen 1. Semester garantiert nichts neues (was Programmieren angeht) lernen. Das komplette Modul hat sich angefühlt wie ein Spiel für Kinder. Die Aufgaben sind repetetiv, NULL herausfordernd, und computational thinking scheint ein Fremdwort zu sein. So wird also nicht gelehrt, wie ein Programmierer zu denken, sondern stumpf vorgegebene Probleme mit vorgegebenen Lösungen zu bearbeiten.
Bsp: Wenn man gerade Loops gelernt hat, werden einem direkt 30 Aufgaben mit Loops, die teilweise von Apples Webseiten abkopiert wurden (hier nochmal der Hinweis dass man 800€ im Monat für sowas zahlt) an den Kopf geworfen. Die darf man dann alle "lösen", wobei mehr als die hälfte der Lösungen schon in der Vorlesung oder als Kommentar genannt wurde. Wo da der Lerneffekt sein soll, ist fraglich. Zudem wird die VORLESUNGSzeit zum programmieren genutzt. D.h. von dem tollen versprochenen großen Programmieranteil im Semester ist leider die Hälfte dieser Vorlesungszeit einfach schweigendes nichtstun, weil die gegebenen Aufgaben während dieser Zeit gemacht werden. Nun könnte man sagen, dass diese Zeit als zusätzliche Betreuungszeit obendrauf genutzt würde, was aber die Aussage der Uni, dass das Programmiermodul die meiste Zeit in Anspruch nehmen soll, zunichte machen würde (was so oder so getan wird).
Auch nochmal der Hinweis: Es wird ausschließlich mit Apple gearbeitet. Auf die Frage, was man denn machen soll, wenn man keinen Apple computer hat, wird entweder ein Laptop von der Uni angeboten, von denen es so ziemlich immer zu wenig gibt, man soll in die Uni gehen (was ja aktuell so ne Sache ist) oder man soll sich halt einen kaufen. Toll.
Auf die Frage, warum denn unbedingt Swift (die Apple-eigene Sprache) benutzt werden muss, und nicht eine von HUNDERTEN anderen Sprachen, die jeder auf seinem Laptop ausführen kann, wird geantwortet, dass man ja eine Uni für die Zukunft sei, und diese Zukunft in Swift sehe. Altmodische Sprachen wie "C" oder "C++" (die ja nur für jedes Betriebsystem, und große Teile der *kritischen* Software (also must not fail Software, z.B. Flugzeuge & Autos, Server wie z.B. von Google oder Amazon, von denen an der Uni ja so geschwärmt wird, IoT etc.) genutzt werden) seien in der Zukunft nicht mehr so relevant (was ja an sich gar kein so falsches Statement wäre, wenn man nicht als Gegenargument Swift nehemen würde).
Aha. Apple ist also die Zukunft. Wusste ich gar nicht. Alternative These: Die Uni wird von Apple gesponsored, und ihr dürft das ausbaden. Alles in allem: Programmieren ist (zumindest in den ersten 2 Semstern, alles danach kann ich nicht beurteilen, aber 2 Semester sind schließlich 33%) eine Vollkatastrophe. (Auch hier nochmal der Hinweis: 800€ im Monat)
Die Mathe Module sind ok. Mehr auch nicht. Nicht überwältigend gut, nicht schlecht, einfach ok.
Nun zu den restlichen Modulen. Die würde ich im Allgemeinen unter der Kategorie "Unternehmertum" abstempeln. Hört sich ja an sich gut an. Das tut es auch, in den ersten Wochen, bis man sich in einem Endlosloop gefangen fühlt. Jede Vorlesung wird das gleiche erzählt, vielleicht mit einem anderen Beispiel, einer anderen Aufgabe. Aber irgendwann kann man die nächsten 10 Wörter der Dozenten schon vorhersagen, weil immer das gleiche kommt. Und das beste ist, dass diese Module den Großteil der Semster ausgemacht haben.
Anders als beworben wird die meiste Zeit mit diesen Businessmodulen verbracht. Auch wenn zwar die Vorlesungszeit im Programmieren leicht höher ist, so ist die Zeit, die ihr für die Business Module investieren müsst, deutlich höher.
Und selbst, wenn sich Business ganz toll anhört, so muss ich euch enttäuschen. Das komplette 1. Semester Business hier kurz zusammengefasst (offensichtlich fehlen einige Sachen, aber dies soll helfen sich ein Bild zu machen): Company X is so successfull because they define themselves as a SOFTWARE company, not an as an XYZ company (e.g. Amazon SOFTWARE statt RETAIL, Tesla SOFTWARE statt CARS). Flat hirachies are good (e.g. Spotify). Now do an interview with someone from a software company on some topic (e.g. big data).
Herzlichen Glückwunsch, du hast dein 1. Semester Business bestanden! Ach, und in einem Modul darfst du (in einer Gruppe) noch eine Webseite bauen. Aber natürlich nicht Programmieren, sondern mit Wordpress. Yikes.
Als Abschluss:
- Die technische Ausstattung ist schrecklich. Sieht alles modern aus, ist aber leider meist nicht Vorlesungstauglich. Portale im Internet, z.B. Moodle oder ähnliches gibts nicht. Alles wird über Microsoft Teams gemacht. Hört sich toll an, funktioniert nur leider (im Vergleich zu Moodle etc.) einfach nicht gut. Mikrofon einiger Dozenten hätte auch durch Blechbüchse ersetzt werden können, und man hätte keinen Unterschied gehört.
- Komptenz der Dozenten ist stark Modulabhängig, gerade im Programmieren eher mäßig.
- Die meisten Lehrveranstaltungen sind NICHT Anspruchsvoll, was ich nicht als positiv sehen würde.
Ihr lernt also zu 10% Programmiern, zu 20% Mathe, und zu 70% dass Software Unternehmen was ganz tolles sind. Und jeder, der damit argumentiert, dass es aber immerhin gut auf Unternehmertum vorbereitet: Google, Amazon, Facebook, und viele andere erfolgreiche Unternehmen wurden von Programmierern gegründet. Nicht von Unternehmern. Steve Jobs ist eine der Ausnahmen. Das scheint gerade die Unternehmerhochschule nicht zu kapieren. Und nochmal der Hinweis: Ihr zahlt 800€ IM MONAT!
Ich zahle aktuell an der TU Berlin 300€ im SEMESTER, und habe im ersten Semster bestimmt 3x so viel wie im ersten Semester an der XU gelernt. Keine Empfehlung.
Solltet ihr euch für mehrere Unis bewerben, nehmt eine die euch nicht das Geld aus den Taschen zieht. Die XU sollte, im aktuellen Zustand, die letzte Wahl sein, sofern ihr tatsächlich Programmieren bzw. Informatik lernen wollt.
Da ich nach 2 Semestern abgegrochen habe, kann ich nur von diesen berichten. Ich studiere inzwischen an der TU Berlin (Informatik) und habe Kontakt zu Studenten am HPI (ebenfalls software engineering), also habe ich auch eine Referenz wie es an mehr als nur einer Uni abläuft.
Der Programmieranteil in den ersten 2 Semestern ist lächerlich gering. Und nicht nur das, er ist auch lächerlich einfach. Jeder, der auch nur leichte Programmierkentnisse hat, wird im ganzen 1. Semester garantiert nichts neues (was Programmieren angeht) lernen. Das komplette Modul hat sich angefühlt wie ein Spiel für Kinder. Die Aufgaben sind repetetiv, NULL herausfordernd, und computational thinking scheint ein Fremdwort zu sein. So wird also nicht gelehrt, wie ein Programmierer zu denken, sondern stumpf vorgegebene Probleme mit vorgegebenen Lösungen zu bearbeiten.
Bsp: Wenn man gerade Loops gelernt hat, werden einem direkt 30 Aufgaben mit Loops, die teilweise von Apples Webseiten abkopiert wurden (hier nochmal der Hinweis dass man 800€ im Monat für sowas zahlt) an den Kopf geworfen. Die darf man dann alle "lösen", wobei mehr als die hälfte der Lösungen schon in der Vorlesung oder als Kommentar genannt wurde. Wo da der Lerneffekt sein soll, ist fraglich. Zudem wird die VORLESUNGSzeit zum programmieren genutzt. D.h. von dem tollen versprochenen großen Programmieranteil im Semester ist leider die Hälfte dieser Vorlesungszeit einfach schweigendes nichtstun, weil die gegebenen Aufgaben während dieser Zeit gemacht werden. Nun könnte man sagen, dass diese Zeit als zusätzliche Betreuungszeit obendrauf genutzt würde, was aber die Aussage der Uni, dass das Programmiermodul die meiste Zeit in Anspruch nehmen soll, zunichte machen würde (was so oder so getan wird).
Auch nochmal der Hinweis: Es wird ausschließlich mit Apple gearbeitet. Auf die Frage, was man denn machen soll, wenn man keinen Apple computer hat, wird entweder ein Laptop von der Uni angeboten, von denen es so ziemlich immer zu wenig gibt, man soll in die Uni gehen (was ja aktuell so ne Sache ist) oder man soll sich halt einen kaufen. Toll.
Auf die Frage, warum denn unbedingt Swift (die Apple-eigene Sprache) benutzt werden muss, und nicht eine von HUNDERTEN anderen Sprachen, die jeder auf seinem Laptop ausführen kann, wird geantwortet, dass man ja eine Uni für die Zukunft sei, und diese Zukunft in Swift sehe. Altmodische Sprachen wie "C" oder "C++" (die ja nur für jedes Betriebsystem, und große Teile der *kritischen* Software (also must not fail Software, z.B. Flugzeuge & Autos, Server wie z.B. von Google oder Amazon, von denen an der Uni ja so geschwärmt wird, IoT etc.) genutzt werden) seien in der Zukunft nicht mehr so relevant (was ja an sich gar kein so falsches Statement wäre, wenn man nicht als Gegenargument Swift nehemen würde).
Aha. Apple ist also die Zukunft. Wusste ich gar nicht. Alternative These: Die Uni wird von Apple gesponsored, und ihr dürft das ausbaden. Alles in allem: Programmieren ist (zumindest in den ersten 2 Semstern, alles danach kann ich nicht beurteilen, aber 2 Semester sind schließlich 33%) eine Vollkatastrophe. (Auch hier nochmal der Hinweis: 800€ im Monat)
Die Mathe Module sind ok. Mehr auch nicht. Nicht überwältigend gut, nicht schlecht, einfach ok.
Nun zu den restlichen Modulen. Die würde ich im Allgemeinen unter der Kategorie "Unternehmertum" abstempeln. Hört sich ja an sich gut an. Das tut es auch, in den ersten Wochen, bis man sich in einem Endlosloop gefangen fühlt. Jede Vorlesung wird das gleiche erzählt, vielleicht mit einem anderen Beispiel, einer anderen Aufgabe. Aber irgendwann kann man die nächsten 10 Wörter der Dozenten schon vorhersagen, weil immer das gleiche kommt. Und das beste ist, dass diese Module den Großteil der Semster ausgemacht haben.
Anders als beworben wird die meiste Zeit mit diesen Businessmodulen verbracht. Auch wenn zwar die Vorlesungszeit im Programmieren leicht höher ist, so ist die Zeit, die ihr für die Business Module investieren müsst, deutlich höher.
Und selbst, wenn sich Business ganz toll anhört, so muss ich euch enttäuschen. Das komplette 1. Semester Business hier kurz zusammengefasst (offensichtlich fehlen einige Sachen, aber dies soll helfen sich ein Bild zu machen): Company X is so successfull because they define themselves as a SOFTWARE company, not an as an XYZ company (e.g. Amazon SOFTWARE statt RETAIL, Tesla SOFTWARE statt CARS). Flat hirachies are good (e.g. Spotify). Now do an interview with someone from a software company on some topic (e.g. big data).
Herzlichen Glückwunsch, du hast dein 1. Semester Business bestanden! Ach, und in einem Modul darfst du (in einer Gruppe) noch eine Webseite bauen. Aber natürlich nicht Programmieren, sondern mit Wordpress. Yikes.
Als Abschluss:
- Die technische Ausstattung ist schrecklich. Sieht alles modern aus, ist aber leider meist nicht Vorlesungstauglich. Portale im Internet, z.B. Moodle oder ähnliches gibts nicht. Alles wird über Microsoft Teams gemacht. Hört sich toll an, funktioniert nur leider (im Vergleich zu Moodle etc.) einfach nicht gut. Mikrofon einiger Dozenten hätte auch durch Blechbüchse ersetzt werden können, und man hätte keinen Unterschied gehört.
- Komptenz der Dozenten ist stark Modulabhängig, gerade im Programmieren eher mäßig.
- Die meisten Lehrveranstaltungen sind NICHT Anspruchsvoll, was ich nicht als positiv sehen würde.
Ihr lernt also zu 10% Programmiern, zu 20% Mathe, und zu 70% dass Software Unternehmen was ganz tolles sind. Und jeder, der damit argumentiert, dass es aber immerhin gut auf Unternehmertum vorbereitet: Google, Amazon, Facebook, und viele andere erfolgreiche Unternehmen wurden von Programmierern gegründet. Nicht von Unternehmern. Steve Jobs ist eine der Ausnahmen. Das scheint gerade die Unternehmerhochschule nicht zu kapieren. Und nochmal der Hinweis: Ihr zahlt 800€ IM MONAT!
Ich zahle aktuell an der TU Berlin 300€ im SEMESTER, und habe im ersten Semster bestimmt 3x so viel wie im ersten Semester an der XU gelernt. Keine Empfehlung.
Solltet ihr euch für mehrere Unis bewerben, nehmt eine die euch nicht das Geld aus den Taschen zieht. Die XU sollte, im aktuellen Zustand, die letzte Wahl sein, sofern ihr tatsächlich Programmieren bzw. Informatik lernen wollt.
Max hat 18 Fragen aus unserer Umfrage beantwortet
Verglichen wird die Aussage des Rezensenten mit den Angaben der Kommilitonen des Studiengangs.
-
Den WLAN Empfang auf dem Campus finde ich gut.
-
Ich finde immer einen Parkplatz.
-
Ich finde es schade, dass es gar kein Sportangebot für Studenten gibt.
-
Ich kritisiere, dass es leider zu wenige Plätze in den Hörsälen gibt.
-
Ich finde es toll, dass es in unmittelbarer Nähe zur Hochschule Parks, Grünflächen oder Seen gibt.
-
Auch wenn ich Student bin, gehe ich nicht jede Woche feiern.
-
Mein Studium bietet eine ausgewogene Mischung zwischen Theorie und Praxis.
-
Ich bin der Ansicht, das Studium ist zu leicht. Der Anspruch könnte höher sein.
-
Nur in Ausnahmefällen werden Vorlesungen bei uns abgesagt.
-
Leider stellen nur manche Dozenten ihre Skripte online bereit.
-
Für mich ist die Betreuung während des Studiums ok.
-
Ich bin sehr einfach in meine Wunschkurse gekommen.
-
Ich lerne sowohl alleine als auch in einer Lerngruppe für meine Klausuren.
-
Wenn ich eine Zeitmaschine hätte, würde ich diesen Studiengang nicht nochmal wählen.
-
Ich habe es noch nie miterlebt, dass Ausländer an meiner Hochschule diskriminiert wurden.
-
An unserer Hochschule gibt es meiner Meinung nach nicht genug Orte zum Lernen.
-
In den Semesterferien fahre ich nicht in den Urlaub.
-
Meine Dozenten kann ich sehr gut erreichen.
Kommentar der Hochschule