Nicht jedermanns Sache und doch ein Privileg

Wer mehr oder minder einfach sein spezifisches Studium durchziehen will und ansonsten in Ruhe gelassen werden möchte ist bei der ZU sicherlich an der falschen Adresse. Es gibt zahlreiche studentische Initiativen und Gestaltungsmöglichkeiten und die Uni läd durch ihr Gesamtkonzept zum mehrdimensionalen Denken ein. Alle Studiengänge sind durch ihre Interdisziplinarität gekennzeichent und durch das erste (Zeppelin-) Jahr bekommt man so etwas wie ein Studium fundamentale und wird im wissenschaftlichen Arbeiten geschult. Der gewöhnliche Wirtschaftswissenschaftler hat in der Regel vermutlich kaum Interesse an Kommunikations- und Kulturwissenschaften, doch genau daran kommt man an der ZU nicht drum herum und das charakterisiert auch die Studenten. Die sind nach meiner bisherigen Erfahrung größtenteils sehr engagiert, wissbegierig und vielseitig interessiert.
Bevor ich hier anfing zu studieren hatte ich die ZU öfters in einem Atemzug mit Institutionen wie der WHU oder EBS gehört, der Anteil an offensichtlichen "rich kids" ist jedoch deutlich geringer als ich dachte und insgesamt ist die Studentenschaft recht bunt durchgemischt.
Die Profs und Dozenten sind (bis auf ein, zwei Ausnahmen) meiner Meinung nach wirklich gut und teilweise sogar ausgezeichnet. Das Kursangebot ist, nicht zuletzt im Hinblick auf Sprachen, hervorragend und das Uni-Intranet (zu|hause) macht einem die Eigenorganisation leicht.
Lediglich den neuen ZF-Campus, welcher in keinem Verhältnis zum traumhaften See-Campus am Wasser steht, und die Tatsache dass man meinem Empfinden nach weniger Freiheiten an der Uni hat, als ich zuvor angenommen hatte, sehe ich als Nachteile.
Die Stadt Friedrichshafen bietet zwar ansich nicht allzu viel, jedoch machen der unglaublich schöne Bodensee und der Blick auf die nahen Alpen einiges wett.

Insgesamt muss man sagen das es ein Privileg ist hier studieren zu dürfen. Vergleichbar ist vermutlich nur die Uni Witten/Herdecke, jedoch gibt es dort keinen Bodensee ;)