Über den Tellerrand geschaut!

Zunächst einmal muss man festhalten, dass viele Erstsemester mit Erfahrungen im Blaulichtmilieu (Feuerwehr, Hilfsorganisation etc) beginnen. Verständlich, zumal die Hochschule und Universität SGA als Studiengang mit solchen Schwerpunkten bewerben, dies ist deutschlandweit immer noch sehr rar.

Es muss aber festgehalten werden, dass es sich hier um einen Ingenieurwissenschaftlichen Studiengang handelt, der in der Schnittstelle zwischen Bauingenieurwesen und Verfahrenstechnik arbeitet.
Heißt für euch: Ihr beginnt in den ersten Semestern im Pflichtstudium klassisch mit den Fächern Mathematik, Physik, Chemie, Mechanik etc.
Erst im späteren Teil des Bachelors kommen praxisbezogene Lehrveranstaltungen dazu.
In den Wahlpflichtfächern könnt ihr das Studium dann in eine Fachrichtung eures Interesses lenken. Allerdings sei hier gesagt: In den WPFs muss man seine Eigeninitiative hoch halten, um wirklich etwas inhaltliches mitzunehmen. Ansonsten sind sie zwar eine leichte Möglichkeit um gute Noten zu bekommen, aber der Mehrwert ist sehr beschränkt.

Zu den Lehrveranstaltungen selbst kann ich mich überwiegend positiv äußern. Im Pflichtstudium ist es ein guter Mix aus anspruchsvollen Naturwissenschaften und eher „praxisnäheren“ Ingenieursfächern.
Die meisten Lehrenden arbeiten gut mit euch zusammen und helfen euch bei der Vorbereitung auf die Klausur. Und das ist nun mal die primäre Hürde in den meisten Fächern. Ausnahmen gibt es überall ;-)
Ich habe Mathematik noch als Fach an der Hochschule gehabt, daher kann ich mich zur aktuellen Situation nicht äußern. Seit 2017 wird Mathe vollständig an der Universität gelehrt, was bei Einigen eventuell zu Problemen führt.

Ihr habt es schon mitbekommen: SGA ist ein Studiengang, der parallel an Uni und Hochschule in Magdeburg gelehrt wird. Das hat zwar auch Vorteile, zum Beispiel dass ihr beide Einrichtungen uneingeschränkt nutzen könnt, leider überwiegen in meinen Augen die Nachteile.
Stichwort Organisation, in vielen Fällen ist die Kommunikation der beiden Einrichtungen leider so schlecht, dass vieles auf der Strecke beleibt und ihr euch selbst kümmern müsst. Als Beispiel kann ich eine Klausur im 3. Semester nennen, beider wir eine Stunde später als geplant begonnen haben, weil die Uni nicht über die Teilnahme unseres Studiengangs an dieser Klausur informiert war.

Zusammenfassend: Ich habe die 3,5 Jahre hinter mich gebracht und kann mich überwiegend positiv äußern. Ihr lernt viele neue Leute kennen und blickt über den Tellerrand des Blaulichtmilieus hinaus, seid euch aber bitte stets bewusst: Ihr studiert nicht Feuerwehr!