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Luft nach oben

Sicherheitsmanagement (B.A.)

  • Studieninhalte
    5.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    3.0
  • Ausstattung
    3.0
  • Organisation
    3.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Gesamtbewertung
    3.5
B.A. Sicherheitsmanagement (WS 2014/15):

Der Studiengang bietet grundsätzlich interessante Lehrinhalte (Zivil-, Arbeits-, Waffen- und Straf[prozess]-recht, Organisationspsychologie, Kriminologie, Kriminalistik, Wirtschaftswissenschaften, ...), die allerdings auf Grund des viel zu vollen Lehrplanes oft nur gestreift werden (können). Die Qualität der Vorlesungen schwankt, auch und besonders stark in Abhängigkeit von der Qualifizierung der/des Lehrenden: Insbesondere namhafte Professoren können durchaus starke Unterrichtseinheiten vorbereiten, bei anderen Lehrenden ist dies nicht unbedingt gegeben. Vereinzelt kam es leider auch dazu, dass sich der/die Lehrende schlichtweg unangemessen gegenüber den Studierenden verhalten hat. Insgesamt sind die Vorlesungen oft interaktiv gestaltet und verlangen eine aktive Mitarbeit der Studierenden. Präsentationen mit schriftlichen Ausarbeitungen nehmen dazu passend einen großen Teil der Prüfungsformen ein. Unverständlich sind die in einigen Modulen ausgelegten Teilnahmelisten zur Überwachung der Anwesenheitspflicht, die für eine freiwillig absolvierte Erwachsenenbildung wie ein Hochschulstudium doch etwas antiquiert wirken.

Der Campus in Lichtenberg ist ziemlich trist, bietet kaum Lern- oder Erholungsmöglichkeiten: Räumlichkeiten, technische Ausrüstung und sanitäre Anlagen entsprechen häufig nicht dem heutigen Standard. Die Bibliothek ist zweckmäßig ausgerüstet, mehr aber auch nicht. Die ‘Mensa‘ ist eine Kantine mit überhöhten Preisen, die Cafeteria des Studentenwerks schließt oft bereits gegen Mittag bzw. frühen Nachmittag. In der Umgebung finden sich eine Tankstelle, ein McDonalds, ein Dönerimbiss und zahlreiche Plattenbauten: Das war es. Ein kleiner Lichtblick für die Sommermonate ist vielleicht noch der Hinterhof am angrenzenden Tierpark. Abgesehen von den räumlichen Gegebenheiten unternimmt die HWR leider auch nur ansatzweise Versuche ein Campus-Feeling herzustellen. Das Gelände ist deshalb gerade nachmittags und abends häufig wie ausgestorben und damit wenig attraktiv. Eine (kleine) Ausnahme hiervon bilden regelmäßige öffentliche Vorträge zu sicherheitsspezifischen Themen.

Hinsichtlich der Verwaltung gilt - wie wahrscheinlich überall -, dass das Engagement stark von der/dem einzelnen Mitarbeiter/in abhängt: So gibt es durchaus engagierte und unterstützende Ansprechpartner, während andere wenig Rückhalt bieten. Ein freiwilliger studienintegrierter Auslandsaufenthalt scheint etwa - entgegen der öffentlichen Aussagen der HWR Berlin - für Teile des Verwaltungs-/Lehrapparates immer noch eine unliebsame Arbeitsbelastung darzustellen: Dass die/der einzelne Studierende ebenso einen nicht zu unterschätzenden Mehraufwand betreibt, um letztlich auch die Hochschule entsprechend im Ausland zu repräsentieren, scheint da vergessen zu werden. Kontakte zu potentiellen Arbeitgebern bestehen mal mehr (Privatunternehmen, insbesondere im Großraum Berlin), mal weniger (Behörden). Insgesamt kann man den Studiengang aber als (international) vernetzt und grundsätzlich positiv anerkannt bewerten, was auch für das studienintegrierte Pflichtpraktikum von sechs Monaten wichtig ist.

Nun die für mich wichtigsten Punkte, die mich letzten Endes dazu bewegen, das Studium trotz der dargestellten Kritikpunkte weiterzuempfehlen. Erstens: Die zweifache Möglichkeit des Auslandsstudiums hat mein Studium unheimlich bereichert und die Anrechnung der Module hat letzten Endes ebenfalls geklappt, sodass ich mein Studium in der Regelstudienzeit beenden konnte. Für diese Chance(n) muss man natürlich trotz aller Eigenmühe auch dankbar sein. Zweitens: Bei der Abschlussarbeit wird den Studierenden zwar nur ein knappes Zeitfenster von zwei Monaten eingeräumt, die thematische Auswahl ist hingegen weitestgehend offen und eine gute Betreuung gegeben. Abschlussarbeiten über Themen der IT-Sicherheit, Internationale Friedensmissionen, die Organisierte Kriminalität, De-Radikalisierungsprogramme oder kommunale Ordnungsbehörden zeigen letztlich deutlich auf, dass während des Studiums genügend Denkanstöße geliefert werden und die/der Studierende - das nötige Eigeninteresse und -engagement vorausgesetzt - dies zu seinen Gunsten nutzen kann. Entsprechend vielfältig können dann auch anknüpfende Masterstudiengänge bzw. spätere Einsatzfelder bei behördlichen oder privaten Arbeitgebern ausfallen: Eine Basis hierfür kann mit dem Bachelor of Arts im Sicherheitsmanagement also grundsätzlich gelegt werden.
  • Interessante Studieninhalte, teils namhafte Professoren, Vernetzung mit Unternehmen und Behörden, diverse Möglichkeiten das Regelstudium (international) zu bereichern, gute Betreuung während der Abschlussarbeit
  • Zu voller Lehrplan, teils unangemessenes Verhalten der Lehrenden, teilweise Anwesenheitspflicht, ausbaufähiger Rückhalt bei Auslandsaufenthalten, trister Campus

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.3
Petra , 20.02.2024 - Sicherheitsmanagement (B.A.)
3.1
Jannik , 08.01.2024 - Sicherheitsmanagement (B.A.)
3.6
Mike , 07.01.2024 - Sicherheitsmanagement (B.A.)
2.9
Merle , 29.09.2023 - Sicherheitsmanagement (B.A.)
4.4
Farid , 15.04.2023 - Sicherheitsmanagement (B.A.)
3.6
Martin , 10.04.2023 - Sicherheitsmanagement (B.A.)
4.3
Emma , 07.03.2023 - Sicherheitsmanagement (B.A.)
3.0
Nana , 22.02.2023 - Sicherheitsmanagement (B.A.)
3.9
Tobias , 13.02.2023 - Sicherheitsmanagement (B.A.)
4.0
Kieran , 09.02.2023 - Sicherheitsmanagement (B.A.)

Über David

  • Alter: 30-32
  • Geschlecht: Männlich
  • Studienbeginn: 2014
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Campus Schöneberg
  • Weiterempfehlung: Ja
  • Geschrieben am: 30.05.2018
  • Veröffentlicht am: 01.06.2018