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Alles ganz nett, aber kaum Inhalt und Tiefe

Religionspädagogik und Soziale Arbeit (B.A.)

  • Studieninhalte
    3.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    2.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    2.0
  • Literaturzugang
    3.0
  • Gesamtbewertung
    3.0
Mein Studium an der Hochschule hat mit einer tollen Erstsemesterwoche begonnen. Ich habe mich direkt gut aufgehoben gefühlt. Der Campus ist klein und vorallem die Studierenden der Religionspädagogik kennen sich auch unabhängig vom Semester. Das führt dazu, dass man sich nie alleine fühlt und man immer Ansprechpartner hat. Auch die Dozenten sind nett und versuchen ihr bestes um uns bei unseren Studienleistungen zu unterstützen.

Das Studium selbst ist nicht sonderlich anspruchsvoll (wenn ich es mit dem Vergleiche was Freunde anderer Fachrichtungen erzählen). Zu manchen Zeiten hat man natürlich viel zu tun, aber das liegt meist an der eigenen schlechten Zeiteinteilung. Leider werden nur sehr sehr wenige (3 oder 4 wenn ich mich nicht irre) Klausuren angeboten. Die Restlichen Noten ergeben sich aus schriftlichen Ausarbeitungen. Die Noten werden einem an unserer Fakultät von den allermeisten Dozierenden hinterher geworfen. Das mag sich alles ganz nett anhören, für die eigene Weiterbildung fehlt jedoch der Ansporn. Außerdem ist es deprimierend zu sehen, dass auch Leute, die man nicht gerne als seine Kollegen haben möchte, ohne große Probleme den selben Abschluss (und teilweise fast die selben Noten) erlangen wie man selbst, obwohl sie im Grunde nichts drauf haben.

Zum Studieninhalt lässt sich sagen, dass die meisten Themen nur sehr oberflächlich behandelt werden. Ich habe wahrscheinlich am Ende meines Studiums eine Idee davon was Soziale Arbeit ist, aber das Handwerkszeug was ich brauchen werde, werde ich mir dann im Anerkennungsjahr aneignen müssen. Aktuell (4. Semester) fühle ich mich noch absolut unvorbereiten. Die meisten Dinge die ich kann, konnte ich durch meine ehrenamtlichen Tätigkeiten schon vorher. Ich habe allerdings einen neuen Blick darauf bekommen und mache manches jetzt überlegter. Themen, die man in wenigen Sätzen behandeln könnte, werden dagegen unnötig in die Länge gezogen, anstatt die Grundlagenebene zu verlassen und in die Tiefe zu gehen.
Lehrveranstaltungen enden oft mit dem deprimierenden Ergebnis, dass man für eine winzige Erkenntnis (z.B. Konfirmanden finden Konfiunterricht langweilig) 1 1/2 Stunden im Seminar saß und seine Lebenszeit doch besser zu Hause verschwendet hätte.

Nicht nur bei den wissenschaftlichen Themen fehlt die Tiefe. Wer einen lebendigen Glauben erlangen will, ist hier falsch. Zwar helfen die Seminare einen wissenschaftlichen Blick auf den eigenen Glauben zu bekommen und Dinge zu hinterfragen, was super wichtig und auch bereichernd ist, jedoch kann das den eigenen Glauben auch kaputt machen. Es werden leider keine Veranstaltungen angeboten (abgesehen einer wöchentlichen Andacht und einem Impuls) die das auffangen, in denen man lernt, was eine Beziehung zu Jesus denn nun tatsächlich für einen selbst bedeutet oder wie man die Bibel so liest, dass sie das tägliche Leben bereichert. Das "Feuer" was man später weitergeben will, wird nicht angefacht. Wenn man es schon mitbringt, muss man es wie einen Schatz hüten. Das hängt meines Erachtens nach stark mit der engen Verbindung zur Landeskirche zusammen, in der diese Faktoren nicht so wichtig zu sein scheinen wie in freieren Gemeinden/EC/CVJM.... Wer den liberalen "Kirchenglauben" gewohnt ist, wird sich jedoch wohl fühlen. Anderen kann es dazu dienen sich abzugrenzen und zu sehen, was man nicht vertritt. Wer aber in Richtung missionarische Jugendarbeit gehen und das Handwerkszeug im Studium lernen will, sollte doch lieber z.B. nach Kassel gehen.

Also mein Fazit ist: Man kann hier ganz gut zu seinem Abschluss kommen und nette Menschen kennenlernen, wer aber einen Anspruch an sich selbst hat, herausgefordert werden will, gerne Klausuren schreibt, seinen Glauben stärken oder viel neues lernen will, versucht es meines Erachtens nach doch besser wo anders.
  • Hilfsbereite Dozierende, gutes Klima am Campus, einfaches Studium
  • Wenige Tiefe, ungerechte Notenvergabe, Keine Vermittlung von lebendigem Glauben, Lehrveranstaltungen oft unnötig, kaum Klausuren

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

3.6
Pia , 17.04.2024 - Religionspädagogik und Soziale Arbeit (B.A.)
4.3
Malte , 20.03.2024 - Religionspädagogik und Soziale Arbeit (B.A.)
3.9
Lisa , 11.03.2024 - Religionspädagogik und Soziale Arbeit (B.A.)
3.0
M. , 17.02.2024 - Religionspädagogik und Soziale Arbeit (B.A.)
4.0
Jo , 22.01.2024 - Religionspädagogik und Soziale Arbeit (B.A.)
3.9
Leonie , 09.01.2024 - Religionspädagogik und Soziale Arbeit (B.A.)
4.5
Annika , 09.01.2024 - Religionspädagogik und Soziale Arbeit (B.A.)
4.3
Marie , 07.01.2024 - Religionspädagogik und Soziale Arbeit (B.A.)
3.7
Antonia , 03.01.2024 - Religionspädagogik und Soziale Arbeit (B.A.)
3.1
Malin , 07.12.2023 - Religionspädagogik und Soziale Arbeit (B.A.)

Über Melanie

  • Alter: 21-23
  • Geschlecht: Weiblich
  • Abschluss: Ich studiere noch
  • Aktuelles Fachsemester: 4
  • Studienbeginn: 2015
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Campus Expo Plaza
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 05.06.2017
  • Veröffentlicht am: 07.06.2017