Jurastudium-Anforderungen höher als erwartet!

Ich kann mich noch gut an meine erste Vorlesung im bürgerlichen Recht erinnern. Der damalige Dozent sagte uns, wir sollen einmal nach links und nach rechts zum Nachbarn schauen. Danach sagte er, am Ende dieses Studiums werden diese beiden Personen, oder man selbst nicht mehr in diesem Studiengang vertreten sein. Damals dachte ich, der Dozent übertreibe maßlos. Jedoch ist die Abbruchrate in diesem Studiengang wirklich extrem hoch. Dies liegt einerseits an den extrem hohen Anforderungen, die viele Studenten unterschätzen, andererseits auch an falschen Erwartungen. Jura wird zum Teil auch gerne studiert, weil man nicht weiß was man sonst studieren soll und man später viele Berufsmöglichkeiten hat. Hiervon kann ich nur abraten! Besucht Vorlesungen und macht euch Gedanken, ob ihr das wirklich wollt! Zum Jurastudium in Saabrücken kann man sagen, dass der Zahn der Zeit leider etwas an der Fakultät nagt. Dies ist sehr schade, weil die Dozenten zum Großteil wirklich sehr gut sind. Gerade in den Anfangssemstern bekommt man häufig keinen Sitzplatz, wenn man mal spät dran ist. Finanziell sieht es an der Fakultät nicht sehr gut aus, was man an den hohen Teilnehmerzahlen in den Arbeitsgemeinschaften und Tutorien spürt. Am Ende jedes Semsters schreibt man in jeder Vorlesung 1 oder 2 Klausuren innerhalb von 2 Wochen! Teilweise sind das 9 Klausuren in 14 Tagen. Hier wird gezielt massiver Lerndruck aufgebaut, weil dies auch für das anstehende Examen auf jeden zukommen wird. Die Bibliothek der Fakultät empfinde ich als gut. Die restliche Ausstattung, insbesondere die Sanitären Anlagen, hätten dringend eine Renovierung nötig. Hier sind wir leider Opfer des Sparprogrammes des Saarlandes und der Uni, die die Gelder eher in die weltweit angesehene Fakultät der Informatik stecken!
Wer damit klarkommt, Wert auf gute Dozenten legt und das Studium durchziehen will, trifft mit Saarbrücken jedoch keinesfalls eine schlechte Wahl!