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Herausfordernd und spaßig. Würde es wieder ma...
Herausforderung
Das Jura Studium hat mich von Beginn an an meine Grenzen gebracht aber mir auch gezeigt, wozu ich fähig bin, wenn ich mich nur genug anstrenge. Ich hatte das Glück, dass es mich direkt inhaltlich gefesselt hat und ich total wissensdurstig wurde. Ich glaube auch, dass das erforderlich ist, um dieses Studium zu “überleben”. Denn wer nicht wirklich dafür brennt, der wird langfristig merken, dass die Anstrengung die man aufbringen muss ein zu hoher Preis ist.
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Ich war zu Zeiten der Pandemie Vorsitzende im Fachschaftsrates der juristischen Fakultät der Universität Potsdam und konnte so noch intensiver miterleben, wie die Uni mit der Lage umgegangen ist und vor allem habe ich miterlebt, wie die Studierenden sich gefühlt haben und welche Anliegen am dringendsten waren. Bei uns dauerte alles endlos und es gab (und gibt bis heute nicht!) keinen Zeitpunkt der Gewissheit. Irgendwann kamen dann die “online Formate”, hauptsächlich PowerPoint Präsentationen mit einer Tonspur unterlegt. Vereinzelte Professoren stiegen zum zweiten online Semester auf Zoom um, was dann wenigstens etwas mehr Interaktion gewährleistete. Aber das war eher die Ausnahme als die Regel. Ganz besonders belastend war die Isolation und der versperrte Zugang zur Bibliothek und damit zum Austausch und insbesondere zur benötigen Literatur! Das hat das Jura Studium fast unmöglich gemacht. Über diesen Zustand war sich die Universität zu jedem Zeitpunkt bewusst und es wurde nichts unternommen. Es war schlimm für mich mitzuerleben, wie die Universität zu keinem Zeitpunkt aus Eigeninitiative tätig geworden ist und auf alle Anregungen seitens des FSR nur reserviert und zurückhaltend eingegangen ist. Man hätte wenigstens mal in den Diskurs gehen können und über Ideen abstimmen oder neues, anderes mal ausprobieren können. Bis heute ist es leider so geblieben. Es ist meines Erachtens nicht nachvollziehbar wie es sein kann, dass in den Clubs wieder wild gefeiert wird aber die Vorlesungen weiterhin online sind und die Bibliothek nur beschränkt zugänglich ist. Alles in allem bin ich enttäuscht zu realisieren, dass die Verwaltung meiner Universität regelrecht überfordert ist mit sich selbst. Gerade in einer solchen Lage wäre (/ist) es besonders wichtig gewesen den Studierenden eine gewisse Form von Halt, Hoffnung aber vor allem Planungssicherheit zu suggerieren.