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Man ist nicht allein
Technische Rechtswissenschaft
Entgegen meiner Erwartungen, die eine gesellschaftskritische und gestaltende Rechtswissenschaft vorsahen, gestaltet sich das Studium sehr technisch. Kritische Auseinandersetzung ist hier fern, viel mehr wird die stupide Anwendung geltenden Rechts gelehrt. Die erwartete Eigenleistung beschränkt sich auf die Recherche und Wiedergabe dessen, was andere vorgedacht haben. Das macht es keinesfalls leicht, die Materie ist alles andere als durchsichtig, jedoch regt diese, und ich muss es erneut so formulieren, stupide Form des Lernens nicht zur differenzierten Auseinandersetzung an. Dies wäre der Fall, müsste man sich im Nachgang eine Meinung bilden, selbst mit der Materie umgehen oder ähnliches tun. Das bleibt aus. Mithin ist festzustellen, dass ganz im Sinne des aktuellen JAG sehr technische Juristen erzogen werden, die in existierenden Denkmustern denken und arbeiten. Und das bei so viel Potential.
Positiv hervorzuheben sind die Möglichkeiten der Schwerpunktwahl. Wählt der Studierende einen kriminologischen Schwerpunkt, wendet er sich ab von der Rechtswissenschaft, hin zu einer Sozialwissenschaft, was die genannte Kritik relativiert.
Positiv hervorzuheben sind die Möglichkeiten der Schwerpunktwahl. Wählt der Studierende einen kriminologischen Schwerpunkt, wendet er sich ab von der Rechtswissenschaft, hin zu einer Sozialwissenschaft, was die genannte Kritik relativiert.
Wie reagiert deine Hochschule auf die Corona-Krise?
Die Hochschule als ganze zu bewerten verbietet sich ebenso wie die Fakultät als ganze in dieser Hinsicht zu bewerten. Lediglich die Tatsache, dass die Fakultät den Lehrstühlen alle diesbezüglichen Entscheidungen überlassen hat, ist negativ zu bewerten. Die Folge sind einige wenige leuchtende Beispiele von Professoren, die interaktive Zoom Konferenzen abgehalten haben und das fortan tun, mitunter ergänzt durch optionale Sprechstunden via E-Mail. Die Masse der Profs hat jedoch Videos hochgeladen, mitunter nicht einmal von einer PPP begleitet, drei Stunden Sachenrecht mit Kamera auf die Nase gerichtet.
Ob die dramatischen Durchfallquoten während der Corona Semester nun durch diesen Stil oder die verfehlten Open Book Klausuren zu erklären sind, lässt sich schwer zurückzuführen.
Die Idee der Klausuren war, dass die Studierenden ganz ohne Kamera Überwachung oder Ähnliches zwei Stunden schreiben und derweil auf alle Hilfsmittel zugreifen konnten. Als Ausgleich für dieses Entgegenkommen sollten die Klausuren entsprechend schwerer gestellt werden. Wie gesagt, ich kann nicht beurteilen, wie viel zu schwer diese Klausuren in allen drei Semestern (ein Lerneffekt aus den historischen schlechten Statistiken blieb ja aus) gestellt worden sind. Jedenfalls hat die Kombination aus diesen zehrenden Vorlesungen und den zu schweren Klausuren vielen potentiell guten JuristInnen den Gar für dieses Fach ausgemacht.
Ob die dramatischen Durchfallquoten während der Corona Semester nun durch diesen Stil oder die verfehlten Open Book Klausuren zu erklären sind, lässt sich schwer zurückzuführen.
Die Idee der Klausuren war, dass die Studierenden ganz ohne Kamera Überwachung oder Ähnliches zwei Stunden schreiben und derweil auf alle Hilfsmittel zugreifen konnten. Als Ausgleich für dieses Entgegenkommen sollten die Klausuren entsprechend schwerer gestellt werden. Wie gesagt, ich kann nicht beurteilen, wie viel zu schwer diese Klausuren in allen drei Semestern (ein Lerneffekt aus den historischen schlechten Statistiken blieb ja aus) gestellt worden sind. Jedenfalls hat die Kombination aus diesen zehrenden Vorlesungen und den zu schweren Klausuren vielen potentiell guten JuristInnen den Gar für dieses Fach ausgemacht.