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Gute Uni, verbesserungswürdiges Studium

Rechtswissenschaft (Staatsexamen)

  • Studieninhalte
    4.0
  • Dozenten
    4.0
  • Lehrveranstaltungen
    5.0
  • Ausstattung
    4.0
  • Organisation
    4.0
  • Literaturzugang
    5.0
  • Gesamtbewertung
    4.3
An der Ruhr-Uni Bochum kann ich als solches nicht viel Schlechtes feststellen. Meiner Meinung nach ist eher das Rechtswissenschaftsstudium im Allgemeinen überholt und reformbedürftig. Meine drei zentralen Kritikpunkte am Jura-Studium sind zum einen der Abschluss Staatsexamen, zum zweiten die unrealistischen und absolut praxisfernen Klausur- und Prüfungsbedingungen und zuletzt die sagenhaft schlechte Benotung.

Der Abschluss Staatsexamen erfordert nicht nur eine Menge Disziplin, Durchhaltevermögen und Fleiß (was an sich ja nicht verkehrt ist), er verunsichert aber auch enorm. Aufgrund dessen, dass man als Prüfling über keine wirkliche Vornote verfügt, hängt die Abschlussnote letztlich von diesen 6 finalen Klausuren ab, also reine Tagesform- und Glückssache und vor allem aber eine Nervensache!

Die herausragend schlechte Benotung im Jurastudium stellt für mich persönlich kein Qualitätskriterium oder Gütesiegel da, wie es oftmals vertreten wird. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass es mehr als nur demotivierend und frustrierend ist, so viel Zeit und Arbeit in eine Prüfung investiert zu haben und über Jahre hinweg immer und immer wieder nur mit „mäßigen“ (in Jurastudium aber guten Noten, was kein Außenstehender nachvollziehen kann) Noten belohnt zu werden. Ich frage mich, ob es Sinn und Zweck der Sache ist, in der Theorie bis zu 18 Punkte vergeben zu können und in der Praxis man allerhöchstens mal 15 Punkte bekommt. Äußerst fragwürdig ist für mich darüber hinaus auch, ob dieses Benotungssystem wirklich so erstrebenswert ist, wenn man im Examen mit durchschnittlich 9 Punkten (von theoretisch 18 möglichen) bereies ein Prädikatsexamen hat, sprich einen Abschluss mit Auszeichnung.

Zuletzt schließen sich an die Kette der Demotivation und Frustration schlichtweg auch die Unmengen an Lernstoff, kombiniert mit einer extremen Zeitnot, an. Bereits im ersten Semester wurde ich von Dozenten als auch Studenten darauf vorbereitet, dass ich es vermutlich niemals in meinem Studium schaffen könne und würde, eine Strafrechtklausur zu Ende zu bearbeiten. Super Sache. Motiviert auf jeden Fall. Und ist meiner Meinung nach auch didaktisch absoluter Schwachsinn. Vor allem in Anbetracht der Praxis, in der die Mühlen des Juristerei doch sehr gemächlich mahlen, aber auch in Anbetracht dessen, worum es bei Jura geht, nämlich Sachverhalte zu analysieren und vertretbar zu lösen, nicht zuletzt „Gerechtigkeit zu schaffen“, erscheint mir solch eine Studienphilosophie, durch die man in Klausuren kaum Zeit hat, wirklich nachzudenken und nur vor der Zeit davonrennt, schlichtweg paradox.

Aktuelle Bewertungen zum Studiengang

4.6
Max , 27.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
4.0
Emily , 27.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
3.7
Dominik , 24.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
3.6
Zülal , 20.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
4.3
Laura-Sophie , 17.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
3.7
Julius , 13.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
4.0
Danijel , 13.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
2.3
Raya , 13.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
2.9
Yusuf , 12.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)
4.1
Max , 12.03.2024 - Rechtswissenschaft (Staatsexamen)

Über Nina

  • Alter: 24-26
  • Geschlecht: Weiblich
  • Studienbeginn: 2012
  • Studienform: Vollzeitstudium
  • Standort: Standort Bochum
  • Schulabschluss: Abitur
  • Weiterempfehlung: Nein
  • Geschrieben am: 10.06.2018
  • Veröffentlicht am: 15.06.2018